18.05.2018, Ann and Pat, Linz

Welcome To Sexland! - 10 Jahre Sergeant Steel

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 23.05.2018

» Hier gehts zur Galerie...

Na das ist doch einmal ein Veranstaltungstitel. „Welcome To Sexland“ - was für eine Ansage! Und diese kommt von niemand Geringeren als Oberösterreichs Rock-(S)Export Nummer Eins: SERGEANT STEEL! Seit zehn Jahren machen die Linzer mit dem Hang zur augenzwinkernden Schlüpfrigkeit nun schon die Bühnen, nicht nur der Alpenrepublik sondern auch international, unsicher. Grund genug selbiges Jubiläum ausgiebig zu feiern, in Form eines Konzertes mit guten Freunden im Ann and Pat in Linz.



Unplugged, but not unf***ed!


Dabei starteten SERGEANT STEEL höchstselbst in den Abend, mit einem kurzen Akustikset in dem einige Klassiker und neuere Titel in durchaus ungewohntem, sanften Gewand als Trio dargeboten wurden. Eine erkleckliche Anzahl an Zuschauern hatte sich schon pünktlich zum Auftakt eingefunden um gemeinsam mit SERGEANT STEEL zu singen, klatschen und zu schunkeln. Gut, letzteres ist vielleicht doch übertrieben, denn trotz aller hochklassig dargebotenen Sanftheit konnte man den rotzig-rockigen Vibe der Songs noch immer fühlen. Die Bossa-Nova-Version von „Silver Spoon“ hätte man, da schon erwähnt, dann doch gerne gehört (wegs dem Trash-Faktor warats halt...) aber auch die gewöhnlich-akustische Version machte ordentlich Laune. Wie das komplette Unplugged-Set, das einen perfekten Start in den Abend darstellte.



GLORY Metal!


Nach so viel sanften Klängen war es aber an der Zeit für eine ordentliche Portion Glory, stilecht serviert von den Wiener Powermetallern von DRAGONY. Und in der Tat lieferte Stormbringers hochgeschätzter Ex-Redaktionsdrachentöter Siegfried, (Mädels, ihr müsst jetzt stark sein!) frisch seiner wallenden Mähne verlustig gegangen, zu seinen wunderbar selbstironischen Ansagen auch den erwarteten Posingexzess par excellence ab. Einem Teil des Publikums schienen die Uptempo-Schlachtenhymnen der Drachenmänner dann doch entweder zu hart oder zu episch zu sein, doch dafür feierte der Rest der Besucher den Sechser trotz ein paar sympathisch-schräger Sangestöne umso härter ab. Herrlich pickige Hymnen wie „The Longest Night“, „Shadowrunners“ oder auch der zum Grande Finale dargebotene Game Of Thrones-Song und Überohrwurm „Wolves Of The North“ machten es einem aber auch leicht mit manischem Grinsen die Rübe zu schütteln. Selbst die harte Thrash-Fraktion ließ sich von den klebrigen Klängen mitreißen und erwies sich als überraschend textsicher – nicht nur beim längst zur Legende gewordenen HASSELHOFF-Cover „True Survivor“, zu dem Sänger Siegfried sogar eine Sonnenbrille auf die Bühne gereicht wurde. Ein großartiger Auftritt, der allen Beteiligten bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben wird!

Setlist (ohne Gewähr)

  • Call Of The Wild
  • Shadowrunners
  • Kiln Of The First Flame
  • The Longest Night
  • Dr. Agony
  • True Survivor
  • Lords Of The Hunt
  • Alcador
  • Wolves Of The North



Knietief in den 80ern!


Zuviel Epik? Kein Problem! Mit HAÏRDRŸER (Röckdöts, Baby! Die Sonderzeichenfunktion glüht!) aus der Schweiz konnte man anschließend knietief in den 80ern waten. Ein Paket an sattsam bekannten Coversongs aus der Schnulzen-Ecke der harten Musik, gemixt mit eigenen Songs, dargeboten von einer hochmotivierten, hungrigen Truppe – da konnte gar nichts schiefgehen. Entsprechend zündeten HAÏRDRŸER bei den inzwischen gar zahlreichen Zuschauern ordentlich durch und konnten sich über hohen Mitsingfaktor bei ihrer 80's-Rock-Party freuen. Im Verlaufe des Auftrittes, in dem sich die Stimmung immer weiter hochschaukelte, wurde nicht nur SERGEANT STEEL Fronter Phil auf die Bühne gebeten, sondern auch so mancher Zuschauer – dafür begab sich Fronter David des öfteren ins Publikum um die Textsicherheit der Anwesenden persönlich zu überprüfen. Spätestens als Abrocken mit einer Stehlampe (!) angesagt war kippte die Show in herrlich trashigen Wahnwitz, der der ohnehin ausgelassenen Stimmung noch einmal einen Extra-Boost gab. Dass die fünf Schweizer mit dem schrägen Bandnamen HAÏRDRŸER (wie kommt man überhaupt auf so einen herrlich beknackten Namen?!) Rampensäue vor dem Herrn sind, das bewiesen sie an diesem Abend eindrucksvoll. Wer die Jungs nicht kennt – checkt sie unbedingt einmal an, das geht live ab wie ein Zäpfchen!



SERRGEANT STEEL - Still Hungry...


Wie das sprichwörtliche Zäpfchen im Rektum gingen dann auch SERGEANT STEEL ab, als sie stromunterstützt und in voller Besetzung auf das ziemlich gut gefüllte Ann and Pat losgelassen wurden und zur „Happy Time“ ihre „Nuts Of Steel“ in die Weltgeschichte hängten. Zwischen „Hot Widow“ und „Mama Horny“ ließen die Linzer ihre „Dirty Habits“ nach Kräften heraus, was das Publikum auch sichtlich goutierte und sich nicht lange darum bitten ließ, richtig abzufeiern. So Young wie vor 10 Jahren sind die Burschen vielleicht nicht mehr, aber noch immer Hungry (Ja, ich hör ja schon auf mit den Songtitel-Flachwitzen...), wie sie im Verlaufe des fast anderthalbstündigen Sets zur Genüge bewiesen. Was wäre allerdings so eine starke Glamrock-Party ohne ein paar eingestreute Cover? Beispielsweise das von Mastermind Jack Power höchstselbst dargebotene „Sweet Child O'Mine“ von GUNS'N'ROSES (zum Gaudium des Publikums als BRYAN ADAMS „Summer Of 69“ angekündigt) oder der stampfende Priest-Klassiker „Turbo Lover“, zu dem sich die Musiker auf der Bühne gegenseitig zu begatten suchten. Ob es ähnliche Vorkommnisse auch im Publikum gab als der „Hammer Of Love“ niedersauste, das können wir euch an dieser Stelle nicht berichten – Privatsphäre und so, DSGVO lässt grüßen! Die hartnäckig nach mehr gierenden Zuschauer (das könnte man jetzt falsch verstehen und das ist auch gut so!) bekamen dann natürlich auch noch was sie wollten, nämlich einen Zugabenblock, angeführt von „Cry Out Your Heart, Baby!“ und den All-Time Rockklassikern „Jailhouse Rock“ und „Lick It Up“.

Die Mission 10-Jahres-Jubiläum von SERGEANT STEEL ging somit umjubelt und höchst erfolgreich zu Ende und ein rundum zufriedenes Publikum konnte aus dem Ann and Pat wieder in die laue Linzer Nacht entlassen werden. Ein bockstarker Auftritt von Oberösterreichs Rock-(S)Export Nummer Eins, der wieder einmal große Lust auf mehr machte – zum Beispiel Ende Juni auf der Burg Clam, als Support von THE HOLLYWOOD VAMPIRES und THE DARKNESS...?!



Dirty, Dirty Habits...
 

Setlist (ohne Gewähr)

  • Happy Time
  • Chasing Love
  • Fight Fire With Fire
  • Long Live Rock And Roll
  • Nuts Of Steel
  • Good Golly Miss Molly
  • Man On A Mission
  • Young & Hungry
  • Turbo Lover (JUDAS PRIEST Cover)
  • Hot Widow
  • Sweet Child O'Mine (GUNS'N'ROSES Cover)
  • Mama Horny
  • Dirty Habits
  • Hammer Of Love
  • Cry Out Your Heart, Baby!
  • Jailhouse Rock
  • Lick It Up (KISS Cover)
     

Mehr sexy Fotos des Abends findet ihr in Kürze bei Images Of Pain And Pleasure.

 


ANZEIGE
ANZEIGE