29.03.2018, Rockhouse-Bar, Salzburg

ULTIMA RADIO & SUCCOPUSS & HIGH TRANSITION

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 06.04.2018

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Manchmal, da gelüstet es den Berichterstatter nach Abwechslung und Eskapaden gleichermaßen, was dann mitunter darin endet, dass das kleine Schreiberlein sich in vier Gigs innerhalb von vier Tagen stürzt. Man hat ja sonst kein Hobby... Also begab man sich des Donnerstag Abends vor Ostern wieder einmal in die Räucherkammer Rockhouse-Bar, um sich eine gute Dosis spacig-progressiven Stoner Rock abzuholen.
 

Den Anfang machten des Schreiberlings häufige Fotoopfer HIGH TRANSITION, deren träumerisch-progressive Rock-Welten wieder einmal für musikalischen Hochgenuss sorgten. Vielschichtig und fordernd ließen sich auch die Zuschauer schnell ins musikalische Universum der Pongauer ziehen. Was dabei auffiel, war vor allem die Tatsache, dass die Show wirklich auf den Punkt saß – stark, selbstsicher und mit richtig dicken Eiern pfefferte das Trio seine ausladenden Songs in die zugegebenermaßen nicht übermäßig zahlreiche Menge; Die Burschen werden tatsächlich immer besser! Inzwischen hat auch beim kleinen Schreiberling ein gewisser Gewöhnungseffekt an die ziemlich außergewöhnliche, aber mit hohem Wiederkennungswert gesegnete Stimme von Sänger/Bassist Phillip eingesetzt – ja, doch, vielleicht erkennen wir hier schon sachte Bande eines Fan-Tums? Die Zuschauer jedenfalls goutierten die starke Performance mit entsprechend lautem Applaus – zu Recht!


Spannend wurde es hernach bei SUCCOPUSS, die gleich einmal für verwunderte Gesichter im Publikum sorgten, als sie zum Auftakt ihres Gigs mit Saxofon und Bandoneon (der Schreiberling hofft, dass dies die richtige Bezeichnung für so eine Art Mini-Akkordeon ist – zu fragen wurde leider vergessen...) in verschrobene Klangwelten vordrangen. Als Duo mit erdigem, kräftig-flottem Rock unterwegs, der das Publikum dazu animierte, ordentlich das Tanzbein zu schwingen, kippten SUCCOPUSS in der Dreier-Konstellation mit Saxofonisten immer wieder in etwas schräge, doch äußerst mitreißende und facettenreiche Klänge, die die musikalischen Öhrchen nach Oben zucken ließen. Mit einer großen Portion Coolness vorgetragen (der Saxofonist stiefelte schon einmal, wenn er gerade nicht gebraucht wurde, gemütlich von der Bühne, um sich ein Bierchen und ein Zigarettchen reinzuziehen), konnten die vom schönen Attersee stammenden Burschen ordentlich punkten – auch wenn gefühlt die Hälfte des Publikums eigentlich keine Ahnung hatte, was da gerade auf der Bühne abging. Was ziemlich schade war, da die Soundmenagerie von SUCCOPUSS wahrlich das Prädikat „outstanding“ verdiente – zumindest wurde die höchst faszinierende Darstellung auch mit entsprechendem Applaus gewürdigt!


ULTIMA RADIO konnten beim Berichterstatter bereits auf Platte punkten (siehe Underground von Unten 20), so war die Erwartungshaltung hinsichtlich des Live-Auftrittes doch relativ hoch. Und, das darf man gleich vorweg sagen: Es gab keine Enttäuschung! Bereits die aufgebauten Effekt-Burgen, die gerade noch so eben auf der Bar-Bühne Platz fanden, ließen erahnen, wohin die Reise gehen sollte – ins Universum staubiger, grummelnder Wüstenklänge und flirrend-spaciger Instrumentalakrobatik. Dass sogar für die Vocals ein eigenes Effektboard aufgebaut wird, das sieht man dann doch eher selten, doch die Tatsache und der exzessive und gekonnte Umgang mit demselben hoben ULTIMA RADIO aus der Masse stilistisch ähnlicher Bands heraus. Einen guten Anteil daran hatte nicht nur die wie um Leib und Leben spielende Instrumentalfraktion, sondern auch der mit endloser Energie und Struwwelfrisur ausgestattete Fronter, der eine derart leidenschaftliche und mitreißende Performance ablieferte, wie man sie wirklich selten zu Gesicht bekommt. Egal ob proggig-fließend oder herzhaft riffend, die Steirer konnten mit ihrer zwischen kratzig und verträumt oszillierenden Attitüde in der Rockhouse-Bar ordentlich beeindrucken! Ein paar mehr Zuschauer wären nicht schlecht
gewesen, doch die Anwesenden feierten ULTIMA RADIO dafür gebührend ab! Wirklich stark – ein echter Live-Tipp!
 

Weitere Fotos findet ihr bei Images Of Pain And Pleasure!


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