26.03.2018, Arena Wien,

UFOMAMMUT

Veröffentlicht am 30.03.2018

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Das italienische Powertrio UFOMAMMUT ist derzeit auf Spring-Tour. Was könnte da naheliegender sein, als sie im Rahmen von "Roadtrip To Outta Space" nach Wien in die Arena zu holen? Der Name unserer geliebten Veranstaltungsreihe trifft damit den Nagel mal wieder auf den Kopf, denn UFOMAMMUT ist dafür bekannt über die Jahre hinweg einen charakteristischen Sound entwickelt zu haben, der einen in düstere Weltraumsphären eintauchen lässt und dabei weit über die gängigen (Stoner-) Doom Stilmerkmale hinausgeht und tief in psychedelisches, Space-Rock-esques, bis noiseartiges Terrain gräbt.



 

Gespielt wird diesmal hauptsächlich Material vom achten Album der Band, mit dem bezeichnenden Namen "8". Niedergelegt interpretiert ist die Acht auch Symbol für Unendlichkeit, das, wie die Band beschreibt, als "Ein kontinuierlicher Strom von Bewegung, der sowohl das unterbrechungsfreie Wesen des Albums, als auch die seit 1999 unveränderte Bandbesetzung widerspiegelt", gesehen werden soll.


 

Gleich zum Auftakt erzeugt der Bassis  mit einem einfachen Plektrum-Scratch über die Saiten ein unglaublich mächtiges Chaos an abgespacten Sounds und lässt damit keine Fragen offen wo die Reise hingehen wird. Als dann das erste Riff anfängt, steht eines fest: Die riesigen "Green-Amps"-Türme erfüllen ihren Zweck, denn die Lautstärke ist gewaltig und setzt das ganze Publikum gleichermaßen intensiven Schwingungen aus, die den ganzen Körper durchdringen. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell wie die Band es schafft den Sinn für zeitliche Wahrnehmung außer Gefecht setzen, denn mit einer Kombination aus sich ständig wiederholenden Motiven, raumfüllenden Drones und treibenden Grooves wird der Zuhörer zunehmend hypnotisiert und in den Bann von UFOMAMMUT gezogen. Die monotonen Vocals, welche zwar kaum verständlich, aber dafür umso atmosphärischer sind, tun ihr Übriges. Nachzuvollziehen, was die einzelnen Bandmitglieder dabei eigentlich tun, ist kaum möglich, denn Gitarre, Bass und Synth-Samples verschwimmen immer mehr zu einer Einheit und bauen eine Soundkulisse, die keinen Frequenzbereich ungenutzt lässt.


 

Die Idee der untrennbaren Einheit setzt die Band nicht nur soundtechnisch und am besagten Album um, sondern auch in ihrer Live Peformance. Bis zur Zugabe wird quasi durchgespielt. Die Band hat dabei eine unfassbar starke Dynamik, welche erkennen lässt, wie viel Zeit die Musiker wohl schon gemeinsam gespielt haben müssen. Die Energie ist jedenfalls auch im Publikum spürbar. Vor den Zugaben wird heftig applaudiert und als der Gitarrist vor der letzten Zugabe allein auf der Bühne bleibt um das Intro für den Song "God" anzustimmen, könnte die Begeisterung nicht größer sein. Sichtlich überwältigt von der Resonanz der eingefleischten Wiener Stoner Rock Community werden danach aus beidseitiger Anerkennung noch etliche Hände geschüttelt, bis die Band nach einem äußerst souveränen Gig schließlich endgültig die Bühne verlässt.


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