02.03.2018, MARK.freizeit.kultur, Salzburg
Neckbreaker's Night Part 1
Schädelabschrauben war einmal mehr die Devise in Salzburg, als im kuschligen Mark die erste Neckbreaker's Night über die Bühne ging. Mit einer veranschlagten Anzahl von fünf Bands aus verschiedensten hartmetallischen Richtungen sollte für jeden etwas dabei gewesen sein – leider mussten die Melodic-Deather THE MORPHEAN aufgrund von Krankheit ihren Auftritt kurzfristig absagen. Doch auch das verbliebene Quartett heizte dem Publikum gewaltig ein!
BECOMING THE JUGGERNAUT aus Freilassing (zuletzt bei ihrem Bühneneinstand am Deathfest in Vorchdorf gesichtet) sorgten gleich für eine ordentliche Todesmetall-Watschn. Ein erkleckliches Häufchen an Zuschauern verfolgte sichtlich interessiert die Rifforgie der vier hochmotivierten Herrschaften – im Publikum wurden bereits die ersten Matten geschwungen, während sich BECOMING THE JUGGERNAUT auf der Bühne die Seele aus dem Leib gurgelten und rifften. Grundsolider Todesstahl am frühen Abend – da kann kaum etwas schiefgehen!
Brachialmelodisches servierten anschließend WE BLAME THE EMPIRE aus Oberösterreich, die gerade frisch und stolz verkünden konnten, es unter die Top 25 des Impericon Newcomer-Votings geschafft zu haben. Warum, das konnte man gleich an Ort und Stelle überprüfen, denn WE BLAME THE EMPIRE zogen eine perfektionistische Show ab, die die sichtlich angetanen Besucher abwechselnd mit wunderbar verwobenen Melodien und Cleangesang streichelte und dann wieder mit brutalen Riffs, Breakdowns und derbem Gebrüll niederknüppelte. Von der sympathischen, einnehmenden Performance ließen sich auch die Zuseher, obwohl die Gruppe den meisten noch vollkommen unbekannt war, schnell mitziehen und einer der wenigen textsicheren Personen im Raum durfte dann auch noch eine Runde in Borstis Mikrofon (unser März-Testimonial – der Sänger natürlich, nicht das Mikro...) keifen – starke Sache!
Um die Abwechslung hochzuhalten, wurde es mit den folgenden REMAINERS punkig-hardcorig – und das vorhandene Publikum eskalierte pflichtschuldig nach allen Regeln der Kunst. Zum Glück war es nicht allzu voll, denn so konnten die Besucher ihrem Bewegungsdrang nach Herzenslust freien Lauf lassen. Heftigste Moshpits mit fliegenden Haaren und Körperteilen waren fast obligat, während die Band auf der Bühne mit Einsatz nach vorne preschte und die Leute immer wieder anpeitschte. Lediglich was die Lautstärke anging, hätte man sich ein Stüfchen weniger gewünscht, denn gegen Ende fing der Sound dann leider doch ein wenig an zu matschen. Die Anwesenden störte das aber nicht, diese gingen bei den REMAINERS einfach nur so richtig ab.
Zum Schluss wurde es dann mit CEMETERY DUST noch einmal richtig laut – wortwörtlich. Die satte Death-Thrash Walze plättete den noch vorhandenen Rest des Publikums und verursachte vermutlich auch den ein oder anderen Tinnitus. Aber sind dir CEMETERY DUST zu hart, so bist du ganz einfach zu schwach, denn trotz infernalischer Lautstärke konnte man sich noch über einigermaßen gute Soundqualität freuen, sodass die akustischen Abrissbirnen zur vorgerückten Stunde runtergingen wie Öl. Mit einem hochmotivierten Aushilfsdrummer Haidinger (Wo hat der eigentlich überall seine Finger drin? Genug Engagements für drei Leben!) grunzten und rifften sich CEMETERY DUST mit Macht durch ihr knackiges Set und hinterließen unter den Beifallsbekundungen der Zuschauer nur noch verbrannte Erde.
Die erste verbriefte Neckbreaker's Night konnte mit entspannter Atmosphäre und ziemlich ordentlichen Besucherzahlen für Salzburger Verhältnisse punkten. Zwar hinkte der Zeitplan mitunter ein wenig hinterher, doch durch den Ausfall einer Band störte das zu keinster Weise und trug eher zur reichlich relaxten Atmosphäre bei, in der man sich als Zuseher so richtig wohl fühlte.
Freunde brachialer Klänge dürfen sich an dieser Stelle schon einmal den 10. Mai freihalten, da wird es nämlich eine Fortsetzung mit genickbrechenden Klängen geben... Save the Date!
Mehr Fotos des Abends findet ihr bei Images Of Pain And Pleasure!