20.09.2017, Rockhouse-Bar, Salzburg

SERIOUS BLACK & HERMAN FRANK & STORMHAMMER & EDGEDOWN

Text: Marc Folivora, Anthalerero | Fotos: manfred, Anthalerero
Veröffentlicht am 30.09.2017

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Du weißt, dass du in der Salzburger Rockhouse-Bar bist, wenn ein 18mm-Objektiv an deiner Crop-Kamera nicht weitwinkelig genug ist, du dich während des Gigs ducken musst, um nicht vom herumwirbelnden Mikrofonständer des Sängers getroffen zu werden und beim Headbangen aufpassen musst, dass du nicht mit den Instrumenten der Musiker kollidierst. Genau diese intime Atmosphäre ist aber auch die Hauptzutat für die besten Konzerte die man sich als Zuseher wünschen kann – wenn dann auch noch die Kulisse (in diesem Fall etwa eine mit ungefähr 120 Besuchern gut gefüllte Bar) passt, dann sind die Rahmenbedingungen für einen legendären Abend geschaffen. Wer hätte ahnen können, dass die längst zu mehr als einem Geheimtipp aufgestiegenen SERIOUS BLACK zu einem der Konzerte des Jahres werden würden?
 

Die vollzählig aufmarschierte Salzburger Stormbringer-Fraktion schon, die sich an diesem Abend so richtig einen Ast abfreute. Bereits bei EDGEDOWN herrschte ausgelassene Stimmung in der Bar, hatten sich doch die fünf Herren aus der näheren Umgebung des Nachbarlandes schon einige Zeit nicht mehr in Salzburg sehen lassen. Umso mehr wurde das schmissige Liedgut abgefeiert, welches durch außergewöhnlich gute, klare Soundqualität, die auch die starke Stimme von Fronter Alex perfekt in Szene setzte, unterstützt wurde.
 

Einzig bei den folgenden STORMHAMMER schlich sich ein leichter Durchhänger ein, was aber beileibe nicht am knackig-flotten Liedgut der Münchner oder dem auch hier wunderbar klaren Sound lag – vielmehr an Neu-Sänger Matthias Kupka (EMERGENCY GATE), der zwar eine starke Core-Röhre besitzt, die sich jedoch für das epische Powermetal-Liedgut als nur bedingt tauglich erwies. Speziell die Live-Qualitäten der Uptempo-Hymne „Northman“ vom aktuellen, wirklich famos geratenen „Welcome To The End“ litten unter der mehr core-orientierten, abgehackten Intonation. Leider hat sich der Sängerwechsel für STORMHAMMER hier als nicht sehr zuträglich erwiesen...


Dafür war bei HERMAN FRANK (ex-ACCEPT) die Welt wieder in Ordnung, denn der alte Haudegen knallte dem Salzburger Publikum mit seiner Band eine amtliche Breitseite an teutonischem Schwermetall um die Ohren. Klar, das Soundcoleur seiner Ex-Band war dabei häufig zu merken und auch der eine oder andere Part kam einem doch spontan bekannt vor – doch die komplette Setlist zündete auf voller Länge durch und ließ das Publikum die Fäuste in die Höhe recken und die Matten (so noch vorhanden, ihr wisst schon...) schwingen. Der energiegeladene, vor Spielfreude nur so sprühende Auftritt bewies, dass HERMAN FRANK noch lange nicht zum alten Eisen gehört! Wer behauptete denn auch sowas! Sakrileg!


SERIOUS BLACK sind längst in der Headliner-Liga angekommen und bewiesen an diesem Abend in der Bar auch mit Macht, weshalb. Zwar wurde die Personalliste einmal mehr umgestaltet - Jan Vacik musste aufgrund des Umzugs seines Dreamsound-Studios für die Tour passen und Bob Katsionis die Doppelbelastung zugunsten von FIREWIND einstellen, für ihn rückte Christian Münzner (OBSCURA, NECROPHAGIST) an der Sechssaitigen nach – doch das tat der vorprogrammierten Partystimmung keinen Abbruch. Eine vollgepackte Setlist aus 18 Songs ließ keine Wünsche offen und die blendend aufgelegte Band konnte das Publikum vom ersten Augenblick an mitreißen. Urban Breed (Outfittechnisch schon so etwas wie der kleine Bruder von KING DIAMOND) dirigierte das Publikum nach belieben, schwang seinen Ständer (den des Mikrofons natürlich, was denkt ihr denn! [Wäre es ein Artikel vom Kollegen Laichster, dann eine ganze Menge! Anm.d.Korr.]) und beeindruckte mit seinem großem Stimmvolumen, welches dank erneut wunderbar ausbalanciertem Sound bestens zur Geltung kam. Mit ihrer Vollbedienung an schmissigen Melodic-Powermetal-Songs hatten SERIOUS BLACK die Audience voll im Griff und konnten sich über anhaltenden Applaus in der Bar freuen.

Setlist:

  • Akhenaton
  • Older And Wiser
  • Mr. Nightmist
  • Mirrorworld
  • Trail Of Murder
  • I Can Do Magic
  • Heartbroken Soul
  • Serious Black Magic
  • The Life That You Want
  • Castor Skies
  • Lone Gunman Rule
  • This Machine Is Broken
  • Now You'll Never Know
  • As Long As I'm Alive
  • Setting Fire To The Earth
  • Burn! Witches, Burn!
  • I Seek No Other Life
  • High And Low


Auch nach dem schweißtreibenden Gig standen die Musiker noch lange für Smalltalk und Fotos mit den Fans im Foyer. Sänger Urban Breed sogar im vollen, stylischen Bühnenoutfit, während Bassist Mario Lochert noch lange mit nacktem, von Leberkäs gestähltem Oberkörper (beinahe wie ein bayrischer Pornogott! [Hätte Kollege Laichster ... bla ... bla ... schwurbel ... quargel... ; Anm.d.Korr.]) Autogramme schrieb und den Fans zur Verfügung stand. Ob nur für Gespräche und Fotos, oder auch mehr... nun, das wird an dieser Stelle nicht verraten. (Hier dürft ihr euch einen zwinkernden Smily vorstellen, den wir jedoch aus Gründen der Seriösität nicht in diesen Bericht einbinden dürfen. [Wenn Kolle....Ach, egal; Anm. d. Korr.]) Eines der besten Konzerte des Jahres im kleinen Rahmen der Rockhouse-Bar, für das sich sogar das sonst eher verhalten agierende Salzburger Publikum begeistern konnte, und überraschend zahlreich erschien - Leute, es geht ja doch! Bitte, das dürft ihr ab nun gerne öfter machen, nicht nur Konzerte fordern, sondern auch besuchen! So gesehen: Ein dickes "Daumen Hoch" an die Salzburger - vielen Dank!

Weitere Fotos des Abends findet ihr bei Images Of Pain And Pleasure.


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