23.02.2017, Wiener Stadthalle (Halle F), Wien

AVENGED SEVENFOLD & DISTURBED & CHEVELLE

Text: Anita H., Lady Cat | Fotos: Lady Cat
Veröffentlicht am 02.03.2017

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Wien, Donnerstag, 23. Februar… Ein Abend, wo die Qual der Wahl schwer war. Sollte man nun zum Opernball, zur Opernballdemo oder doch zu CHEVELLE & DISTURBED & AVENGED SEVENFOLD in die Wiener Stadthalle gehen?
Der Stormbringer-Leser wird sich natürlich mit der richtigen Antwort leichttun, es ist nämlich Antwortmöglichkeit Nr. 3 anzukreuzen.

Wobei Gastautorin Anita H. und ich bei der Anfahrt dann doch noch mit einem Hauch Oper in Kontakt kamen, nämlich einer Demonstration und stockendem Verkehr. Was dann dazu führte, dass wir die Stadthalle extrem pünktlich erreichten und die erste Hälfte von CHEVELLE nicht mehr schafften, weil diese urpünktlich um 19.29 mit ihrer Show begannen. Also gibt’s davon leider keine Fotos.

Opening-Act CHEVELLE ist ja nicht grad eine unbekannte, kleine Band. Sie haben bereits zahlreiche Fans, was man auch während des Konzertes hörte und sah. Auch wenn wir nur ca. die Hälfte der Songs hören konnten – das Set bestand nur aus sechs Nummern und war mit knapp 30 Minuten recht kurz –, kam schon ordentlich das Feeling rüber und sie heitzten die Besucher entsprechend an. „Door to door Cannibals“ oder die letzte Nummer „Face to the Floor“ haben auch in Wien schon einen gewissen Bekanntheitsgrad und der basslastige Sound ließ die Halle dröhnen und weckte den Gusto auf die nächsten Metaller: DISTURBED.

Setlist (ohne Gewähr):
Another Know It All
The Clincher
An Island
Hats Off to the Bull
Door to Door Cannibals
Face to the Floor


Eine proppenvolle Halle gab es beim Start von DISTURBED um 20.15 Uhr. Wir standen natürlich Gewehr bzw. Kamera bei Fuß in der ersten Reihe. Wahre Begeisterungsstürme gingen los, als Sänger David Draiman auf die Bühne kam – ganz lässig und irgendwie düster und geheimnisvoll wirkte er in seinem bodenlangen schwarzen Mantel. An sich punktet er auch mit seiner coolen Art, die aber an diesem Abend in der vollen Halle und in der Hitze der Bühnenscheinwerfer und der Feuerfontänen, die von allen Seiten geschossen kamen, nicht lange währte. Innerhalb kürzester Zeit war es vor der Bühne affig heiß und ich konnte ihn nur bewundern, wie er seine Show bei dieser Hitze durchzog, ohne einen Kollaps zu bekommen.

Als Einstiegsnummer gaben DISTURBED „The Eye of the Storm“ zum Besten, gefolgt von „Immortalilzed“ und „The Game“ und danach dem vielseitig bejubelten, weil sehr bekannten „The Vengeful One“. Ein Blick in die Runde zeigte, dass absolut alle voll begeistert waren. Der Band ging es nicht viel anders: Gitarrist Dan Donegan machte Faxen bzw. Fratzengesichter ohne Ende und Bassist John Moyer zeigte uns diverse Möglichkeiten, den Bass zu spielen.

Gastautorin Anita H.:
Es zählt auf jeden Fall zum Konzert-Highlight des Jahres, DISTURBED aus nächster Nähe gesehen und live erlebt zu haben. Die Bühnenshow, die hervorragende Beleuchtung und vor allem die häufig eingesetzten Flammenwerfer haben den Auftritt noch viel aufregender gemacht. Ich liebe den Sänger von Disturbed, er strahlt auf der Bühne große Sympathie aus, aber auch die restlichen Bandmitglieder verbreiten eine ähnliche Wirkung. Mein absolutes Highlight war der Song „Sound of Silence“. Mir gefällt es, dass Metal-Bands eines derartigen Kalibers zwischendurch auch etwas ruhigere Songs spielen.

Und was man sich fast nicht hatte vorstellen können – die Band brachte ihren größten Hit fast 1:1 im Originalton rüber, mit Stand-Trommeln und Violinisten auf der Bühne: das geniale und von Millionen Menschen gesehene Cover von SIMON&GARFUNKEL „The Sound of Silence“. Ein Lichtermeer in der Halle, unzählige Mitsingende und über allem die ausdrucksstarken Vocals von David. Eigentlich wurde mit diesem Song mitten im Set schon das Highlight geliefert. Da konnten die restlichen Songs – auch wenn noch so gut gespielt – einfach nur mehr in den Schatten dieser Nummer treten.

Und dann war es nach einer Stunde auch schon wieder vorbei mit DISTURBED – OHNE ZUGABE. Ja, das tat vielen weh, denn wenn man den Abgang in der Umbauphase zu AVENGED SEVENFOLD beobachtete, dann wurde klar, dass zahlreiche Zuseher nur wegen DISTURBED gekommen waren und dem eigentlichen Highlight des Abends den Rücken kehrten.

Setlist (ohne Gewähr):
The Eye of the Storm
Immortalized
The Game
The Vengeful One
Prayer
Liberate
The Animal
Stupify
The Sound of Silence (SIMON&GARFUNKEL Cover)
Inside the Fire
The Light
Stricken
Indestructible
Ten Thousand Fists
Down With the Sickness

Für viele eine absolute Kultband – AVENGED SEVENFOLD

Die Kalifornier waren der zweite Magnet des Abends und starteten um 22.00 Uhr ihr 90-Minuten Set.

Gastautorin Anita H.:
Während Cat Richtung Fotograben verschwand, als abgedunkelt wurde, kämpfte ich mich in die vorderen Reihen und war vom ersten Moment an hin und weg. Ich bekam richtig Gänsehaut und spürte, wie die Energie durch meinen Körper floss. Ich weiß, ich weiß liebe Leser, jetzt kommt wieder der Frauenkram… Ich kann mich da nicht zurückhalten, ich muss es euch einfach sagen: Der Gitarrist Syn ist absolut süß und ich bin mir sicher, dass das jetzt mehr Girls lesen und so sehen werden wie ich. Bei dem tollen blauen Licht kamen seine Wangenknochen perfekt zur Geltung. Ich konnte meine Augen einfach nicht von ihm abwenden. Und so ging es mir die ganze Show durch, egal, ob er am Laufsteg unterwegs war oder oben rechts auf dem Podest stand.
Die anderen darf man aber nicht unterbewerten. A7X sind eine wahre Wucht und strahlen Sympathie und Energie aus. Beim Ablauf und beim Spielen erkennt man sofort, wie die Band miteinander harmoniert. Die vielen Lichter und abwechselnden Spots sowie die Feuerfontänen haben den gesamten Auftritt perfektioniert.

Dann lassen wir Anita mal weiter lechzen. Die Jungs sind mir persönlich ein bisschen zu jung und fallen schon unter die Kategorie "Toyboy". (Ja, es darf gegrinst werden.)

Es war ein ordentliches Hin und Her, das bei A7X auf der Bühne herrschte, mal waren die Gitarristen vorne, dann hinten, mal der Bassist, und natürlich am häufigsten Shadows. Wobei er fast jedes Mal den Eindruck vermittelte, er würde für ein Modelabel über den Laufsteg schweben, wenn er erneut seinen Marsch vom Schlagzeug Richtung vorderste Front antrat.

Gleich beim zweiten Song "Afterlife" gedachte die Band dem vor ein paar Tagen nach einer Show in Deutschland tödlich verunglückten Bühnenarbeiter. Das haben ihnen alle hoch angerechnet, dass sie auch die menschliche Seite zeigten. Weiter ging es im Programm mit dem freudig begrüßten "Hail to the King" und dann "Paradigm" vom neuen Album.

Nach und nach spielte sich die Band durch diverse Alben, immer wieder von den Fans bejubelt, die aus mehreren Ländern angereist waren – zumindest sah man die unterschiedlichsten Wappen auf den Transparenten.

AVENGED SEVENFOLD sind eine gleichberechtigte Band. Jeder hat hier seine Zeit und seine Chance und kann sein Ding abziehen und seine Soli spielen bzw. bekommt seinen Spot. Und nicht nur Syn erntete dabei großen Jubel, sondern auch Gitarrist Nummer Zwei Zack, oder Bassist Johnny Christ und auch Schlagzeuger Wackerman.

Shadows stand sowieso zumeist an der Front und im Mittelpunkt und zeigte, dass er nicht nur metalmäßig röhren kann, sondern auch richtig gut singen. Die sanfteren Nummern konnte er auf diese Weise auch sehr gut verkaufen.

Um ca. 23:10 läutete "Acid Rain" den letzten Takt des "normalen" Programms ein. Wie zu erwarten gab es lautstarke Forderungschöre nach mehr und AX7 ließen sich nicht lumpen. Unter den drei Zugaben war dann das extrem lange, aber kultige "A Little Piece Of Heaven“. Und insofern waren wir dann doch nicht unglücklich, dass der Abend sein Ende nahm, weil uns noch ein weiter Nachhauseweg bevor stand.

Gastautorin Anita H.:
Es war echt ein super Abend. DISTURBED und AVENGED SEVENFOLD können es immer wieder mit dem Opernball aufnehmen. Dafür werden die Fans auf jeden Fall sorgen.

Setlist (ohne Gewähr):
The Stage
Afterlife
Hail to the King
Paradigm
Buried Alive
Angels
Nightmare
God Damn
Almost Easy
Warmness on the Soul
Planets
Acid Rain

Zugabe:
Bat Country
A Little Piece of Heaven
Unholy Convessions

 


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