14-02-2017, Backstage (Halle), München

FREEDOM CALL & EDEN'S CURSE & VEONITY

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 19.02.2017

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Zur Abwechslung geht es am Valentinstag wieder einmal nach München, ins zweite Wohnzimmer des Schreiberlings: das Backstage. In der mittelgroßen Halle galt es eine amtliche Happy Metal-Party zu feiern, mit den Pionieren des klebrigen Gute-Laune-Metals, FREEDOM CALL, und Unterstützung aus Schottland (EDEN'S CURSE) und Schweden (VEONITY). Eine zahlreiche Schar an Besuchern hatte sich eingefunden, um zu Schunkeln, zu Klatschen und die Mähne zu schütteln.

 

 

Zu Anfang brachten VEONITY aus Schweden das bereits recht zahlreiche und motivierte Publikum ordentlich auf Touren. Der geradlinige, melodische Schwermetall zündete ohne Umschweife, und der Vierer, der gerade einmal zwei Alben auf dem Markt hat, konnte sich über regen Zuspruch freuen. Starke gesangliche Leistung, für einen Opener schön differenzierter und drückender Sound und wunderbare Grimassen des Gitarristen-Wirbelwindes mit der plüschigen Mähne verbanden sich zu einer einnehmenden Performance, mit der VEONITY vom Fleck weg überzeugen konnten. Gar nicht wenige Leute besuchten hernach den Merchstand der Schweden, zwecks Erwerb einer oder beider Scheiben – etwa der aktuellen „Into The Void“...

Setlist:

  • When Humanity Is Gone
  • Slaves In A Holy War
  • Warriors Of Time
  • Born Out Of Despair
  • In The Void
  • Winds Of Faith
     

 

Bekannter ging es danach mit EDEN'S CURSE weiter, die mit „Cardinal“ ebenfalls ein brandneues Album am Markt haben. Zwar schwächelte das Publikum hier gefühlt ein wenig, doch das nahm den melodischen Kompositionen der Schotten nichts von ihrer Eindringlichkeit. Wo EDEN'S CURSE auf Platte vielleicht etwas generisch und allzu vorhersehbar agieren, so vermögen es die Titel, sich live auf direktem Wege ins Gehör zu wurmen. Vor allem in den vorderen Reihen wurden EDEN'S CURSE gehörig abgefeiert – sogar mehrere Fans aus Großbritannien waren extra für den Powermetal-Export von der Insel angereist! Besonders die extrem starke gesangliche Performance von Nikola Mijic und seine unterhaltsame Bühnenpräsenz trugen viel dazu bei, dass zu keiner Sekunde Langeweile aufkam. Die Zuseher waren also blendend aufgewärmt für das Kommende!

Setlist:

  • Prophets Of Doom
  • Masquerade Ball
  • Black Widow
  • The Great Pretender
  • Jericho
  • Sell Your Soul
  • Unbreakable
  • Evil & Divine
  • Angels & Demons
     

 

Uuuund zwar... FREEDOM CALL! Fanfaren! Kitsch! Zuckerwatte! Tonnenschwerer zuckersüßer Kleister senkte sich auf die gut gefüllte Backstage-Halle nieder und verbreitete von der ersten Sekunde an gute Laune. Mit Grinsen von einem Ohr zum anderen wurden die Mähnen geschwungen und die Fäuste zu den Happy-Metal-Hymnen in die Luft gereckt. Zwar gab es kein „Herzilein“ zu hören (obwohl einige Leute im Publikum recht hartnäckig nach dem Cover der WILDECKER HERZBUBEN verlangten), dafür aber jede Menge Klassiker und Songs vom aktuellen „Master Of Light“.

Die Vier bewiesen dabei einmal mehr, dass sie trotz langjähriger Kreuzzüge im Dienste des Party-Metals noch immer bestens drauf und noch immer hungrig sind. Überhaupt hatte man FREEDOM CALL schon lange nicht mehr SO spielfreudig gesehen! Sänger Chris Bay dirigierte das Publikum nach Belieben und Schlagzeuger Ramy wütete an seinem Kit wie ein Hobbit auf Crystal Meth. Schunkel-Nummern und High-Speed-Kracher gaben sich die Klinke in die Hand, als die „Union Of The Strong“ der „Warriors“ sich den „Hammer Of Gods“ der „Masters Of Light“ schnappte, um damit „Mr. Evil“ mit „Power & Glory“ zu beweisen, „Metal Is For Everyone“ im „Land Of Light“! An diesem „Perfect Day“ vergoss garantiert niemand „Tears Of Babylon“! „High Up“ „Freedom Call“ - das war wirklich, wirklich geil!

Vermutlich gab es nicht nur beim Berichterstatter verrenkte Nackenwirbel und ein dezentes Schleudertrauma, nachdem FREEDOM CALL unter ohrenbetäubendem Jubel des Publikums ihre Happy Metal-Party (viel zu früh!) beendeten. So mancher Grinskrampf und so manche blutig gesungene Kehle mochte als Nachwirkung dieses Abends zurückgeblieben sein – doch das war es wert. Nicht nur, dass das aktuelle Album „Master Of Light“ der vier Zuckerguss-Metaller der würdige Nachfolger der Kultscheibe „Eternity“ ist, auch live knallt das Material genauso amtlich wie die Kult-Klassiker. Könnten wir jetzt einfach nochmal von vorne anfangen? Mehr, MEHR!


Setlist:

  • Tears Of Babylon
  • United Alliance
  • Kings Rise And Fall
  • Union Of The Strong
  • Freedom Call
  • Hammer Of The Gods
  • Masters Of Light
  • Carry On
  • Mr. Evil
  • A Perfect Day
  • High Up
  • Metal Is For Everyone
  • The Circle Of Life
  • Power & Glory
  • Warriors
  • Land Of Light

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