5.8.2016, Krach am Bach, Beelen

Krach am Bach Tag 1

Text: Stefan Graesslin | Fotos: Motte
Veröffentlicht am 09.08.2016

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Nach knapp 4 Stunden Fahrt kamen wir rechtzeitig zur Eröffnung des Boxoffices an, um unsere Bändchen zu holen. Und siehe da, die erste Überraschung: 20€ Müllpfand. Das ist ja mal gediegen, wird sich aber noch aufklären. Die Glücksbärchies von der Security klärten uns dann noch über die Do's und Don'ts auf und wir fanden sehr schnell einen adäquaten Platz mit netten Nachbarn auf der, wie sich später herausstellte, Partywiese. 35€ Eintritt im Vorverkauf ist wirklich nicht viel für 2 Tage und da wundert es nicht, dass das Festival bis auf ein paar Tageskarten ausverkauft war. Kulinarisch war wirklich nichts zu beklagen:


Döner, Pizza, Burger, Vegan, Thai, Eis, Donuts dazu eine Cocktailbar und ein Kaffeestand. Mit 2€ für 0,3l Bier und 1€ für alkoholfreie Getränke sind die Preise mehr als fair. Dazu muss dann noch gesagt werden, dass die Gewinne gespendet werden. Aber wie üblich schweife ich ab. Um 16:30 öffnete sich das Konzertgelände und wir bekamen endlich das, wonach es uns gelüstete: Essen, Trinken, Musik!

Den Auftakt machten SAMAVAYO mit ihrem puren Stonerrock. TOOL-ähnliche Parts, kombiniert mit orientalischen Einflüssen, haben mich mit ihrer Wucht echt beeindruckt.

Auf der kleinen Bühne spielten dann STONERHEAD aus dem beschaulichen Bielefeld ein Brett. Feine Gitarrenriffs, ein wummernder Bass und dynamische Drums kamen bei den Leuten gut an. Die Bassistin war hochschwanger und hat deshalb längere Passagen sitzen müssen, das hat ihr Bruder an der Gitarre aber mit um so mehr Euphorie ausgeglichen. Nächstes Jahr dann vielleicht auf die große Bühne?

WUCAN wirbelten sodann über die große Bühne. Experimeniterfreudiger 70er-Jahre Retrorock, dazu die Sängerin mit Querflöte und Theremin (Ich wußte vorher nicht einmal, was das ist). Die Dresdner spielten sich in Ohren und Herzen der Zuschauer und am Merchstand war eine lange Signierschlange.

LANGTUNES aus Teheran spielten ihren "satanischen" Indie-Elektro-Rock. Sehr abgefahren, sehr schwere Kost. Die Exiliraner (keine Musik oder Knast) sind auch schon mit einer Israelischen Band getourt, was wohl beweist, dass sie mit der iranischen Politik nicht so ganz einverstanden sind.

MARS RED SKY
Da ist er wieder, der kleine Virtuose mit der Riesengitarre und der schönen Stimme. Die nächsten 45 Minuten verbrachte ich in Trance und kann von daher nicht viel mehr berichten, außer, dass es wieder wunderschön war. [Anm. d. Lekt.: Was sieht man so, in Trance? Lichter? Formen? Farben?]



Dank einer Zigarrettenmarke konnte man vor der Bühne Freiluftkickern! [Anm. d. Lekt.: Gab's den Dutt gerade im Sonderangebot...?]


MOTHER'S CAKE
Irgendein psychedelisch-funkiger Trip schallte uns da entgegen, die kleine Bühne hat immer wieder überrascht. Der Groove packt Dich und läßt Dich so schnell nicht wieder los. Ist aber trotzdem kein Rock ... 

GREENLEAF
Was soll man schreiben über diese Bühnensäue? Ein geniales Songwriting erzeugt diesen Stonersound mit guten Riffs und Melodien, die im Kopf bleiben. Dazu noch die Stimme von Sänger Arvid Johnsson. Für mich eins der Highlights jedes Festivals.

POWDER FOR PIGEONS
Was 2 Musiker soundtechnisch hinbekommen können, sieht man ja auch an MANTAR. POWDER FOR PIGEONS ist allerdings der Konterpart dazu. Der Stoner-Sound gibt ein wohliges Gefühl, während er aber gleichzeitig abgefahren und cool ist. Mehr Instrumente, als Gitarre und Schlagzeug? Unnötiger Firlefanz!

ELECTRIC MOON
Was für ein Abschluss! Eine psychedelische Exkursion in unerforschte Sphären des Bewusstseins. Da wurden Pedale getreten und es wurde exzessiv gejammt. Harter Psych-Sound vorm Schlafen, i like. 
Von der Aftershow-Party mit DJ HARTOK habe ich dann nur noch das Gewummer mitbekommen, das den Wohnwagen hat vibrieren lassen. Ein schöner erster Tag war das.


 


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