28.06.2016, Wiener Stadthalle, Wien

BLACK SABBATH & RIVAL SONS

Text: bender
Veröffentlicht am 04.07.2016

Beinahe in Originalbesetzung (nur Schlagzeuger Bill Ward fehlt immer noch) und knapp 50 Jahre nach ihrer Gründung, verabschieden sich BLACK SABBATH mit einer letzten (passend „The End“ betitelten) Tournee nun wohl endgültig von ihren Fans. Es ist ja tatsächlich ein kleines Wunder, dass sie nach jahrzehntelangen Besetzungswechseln und dem Verschleiß von mehreren Sängern, Ozzys diversen Exzessen samt TV-Soap-Ausflügen, sowie Iommis Krebs-Erkrankung schlussendlich doch wieder zusammengefunden haben.

Bevor die mit Spannung erwarteten Headliner die Bühne der Wiener Stadthalle betraten, hatten aber noch die RIVAL SONS aus Kalifornien die Ehre für BLACK SABBATH zu eröffnen. Die Band hat in der Vergangenheit bereits gemeinsam mit Größen wie AC/DC, JUDAS PRIEST oder DEEP PURPLE auftreten dürfen, und sich dabei einen Ruf als ausgezeichnete Live-Gruppe erspielen können. Ihr Retro Hard-Rock mag zwar nicht besonders originell sein, aber er ist definitiv leidenschaftlich und überaus authentisch. Die Songs gingen allesamt sofort gut ins Ohr, waren kurzweilig, und am Ende hatten sie ihre Rolle als Anheizer bravourös gelöst, weshalb sie auch vom Publikum gebührend gefeiert wurden.  

Als BLACK SABBATH dann nach einer kurzen Videoeinspielung endlich erschienen, gab es allerdings wirklich kaum einen Zuschauer der nicht verzückt aufjauchzte. Die Songauswahl beschränkte sich dann auch noch rein auf die goldene Anfangszeit der Band von 1970 bis 1976, mit besonderem Schwerpunkt auf den ersten beiden Alben. Da kann man natürlich nicht wirklich viel falsch machen, auch wenn der ein oder andere Song des starken Comeback Albums „13“ durchaus nett gewesen wäre. Dafür gab es aber auch wirklich durchgehend einen Klassiker nach dem anderen (zur Perfektion fehlten eigentlich nur noch „Sabbath, Bloody Sabbath“ und „Supernaut“), wobei natürlich „War Pigs“, „Iron Man“ und die Zugabe „Paranoid“ für die größten Begeisterungsstürme sorgen konnten. Die Band wirkte den gesamten Konzertverlauf hindurch souverän und alles andere als rententauglich. Geezer Butler und Tony Iommi bildeten wie eh und je die Ruhepole und konzentrierten sich auf ihr Spiel, während Ozzy stets gut gelaunt versuchte das Publikum anzuspornen, und dabei eine gar nicht mal so schlechte Gesangsperformance ablieferte. Der deutlich jüngere Schlagzeuger Tommy Clufetos machte seine Sache ebenfalls tadellos, wenngleich sein Solo insgesamt doch eine Spur zu lange ausgefallen ist. Die Zuschauer in der so gut wie ausverkauften Wiener Stadthalle waren auf alle Fälle restlos begeistert, und dankten es der Band mit noch lange anhaltenden Ovationen.

Manch einer mag im Vorfeld befürchtet haben, diese Abschiedstor könnte zu einer halbgaren Altherrenrevue verkommen, doch BLACK SABBATH haben alle Zweifler zum Verstummen gebracht und sich mehr als nur würdig von ihren Fans verabschiedet. Sollte das nun wirklich das Ende der Band gewesen sein (zumindest für sich selbst hat Ozzy ja bereits eine Rückkehr angekündigt), so wird die hinterlassene Lücke auf alle Fälle nur sehr schwer wieder zu füllen sein.

Setlist BLACK SABBATH:
Black Sabbath
Fairies Wear Boots
After Forever
Into The Void
Snowblind
War Pigs
Behind The Wall Of Sleep
N.I.B.
Hand Of Doom
Rat Salad  (With Drum Solo)
Iron Man
Dirty Women
Children Of The Grave
Zugabe:
Paranoid 


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