31.05.2012, Schloß Mamling

METALFEST - DAY 1

Veröffentlicht am 07.06.2012



Metalfest Tag 0

Eine frühe Anreise zum Festivalgelände nahe der österreichisch-deutschen Grenze stellt sich als vorteilhaft heraus. Denn kaum hat man sich auf dem Areal eingerichtet, prasselt auch schon der erste Festival-Regen auf die zahlreichen Zeltplanen. Dass das bisschen Matsch erst der Anfang ist, kann man bereits erahnen. Heute rettet man sich noch unter die eigenen Pavillons, denn der Festivalbereich öffnet erst am Donnerstag seine Pforten. Glücklicherweise bietet aber das DJ-Tent einen Unterschlupf samt Warm-Up, wo Vertreter aus dem Escape Metalcorner ordentlich Festivalstimmung schüren.



Metalfest Tag 1

Der Donnerstagmorgen prophezeit bereits den Wetterverlauf des ganzen Tages. Einerseits freut man sich über jeden Sonnenstrahl, andererseits lassen sich dicke Wolken beim Streifzug übers Festivalgelände beobachten. Leichter Regen und die ersten Bands des Festivals stellen sich um die Mittagszeit ein. HUNTRESS, die vielversprechenden Heavy Metaler aus Kalifornien, betreten um 11.45 Uhr die Bühne. Frontstimme Jill Janus gibt sich ungewohnt verhüllt und erst zum Albumtrack „Spell Eater“ zeigt die Jägerin, was sie musikalisch wie optisch drauf hat. Der Fünfer gibt sich sympathisch, lebt aber von der stolzierenden Erscheinung der Frontfrau. Während der durchgehende Heavy Metal nicht unbedingt die Aufmerksamkeit des Publikums bündeln kann, schafft zumindest der letzte Song „Eight Of Swords“ wieder Freude am Zuhören und nicht nur am Zusehen.

Eine mächtige Schwedenflagge ziert bereits die Bühne als GRAND MAGUS auf der selbigen erscheinen. Der bärtige Sänger JB erfreut sich der nachmittäglichen Sonnenstrahlen und lässt „Like The Oar Strikes The Water“ erklingen. Das Trio ist heute gut drauf und vermag durch groovende Riffs und grobe Gitarrenklänge das Publikum mitzureißen. Mit beiden Fäusten in der Luft wird zu den Titeltracks „Hammer Of The North“ und „The Hunt“ mitgesungen. Mit „Ironwill“, wieder ein Albumtrack, schließen die Schweden ein energiegeladenes Set ab und verabschieden sich mit hingebungsvollen Gesten.

Die Kultband KYUSS LIVES!, welche in letzter Zeit vorwiegend durch Rechtsschwierigkeiten mit ehemaligen Mitgliedern in den Medien vertreten war, weht ab 18.10 Uhr übers Festival-Areal. Mit stürmischer Wucht kündigen die Bässe von „Hurricane“ John Garcias Auftritt an. Vor einem kalifornischen Sonnenuntergang beweist dieser stimmliche Hochleistungen und schafft durch stetiges Verschwinden Aufmerksamkeit für die zahlreichen instrumentalen Parts. Mit „One Inch Man“ entwickelt sich langsam aber tonnenschwer eine musikalische Sandlandschaft vor dem inneren Auge. Keineswegs ist diese karg und trocken sondern, wie die Musiker auf der Bühne, anmutig und brennend heiß. „El Rodeo“ trotzt den beginnenden Regentropfen, welche auf den Köpfen der Fans bei „100°“ förmlich verdampfen.

Mit wohligen Desert-Rock Klängen im Ohr, begibt man sich getrost zu einem der vielen Erfrischungszelte. Die nährende Energie wird heute immerhin noch für einiges benötigt und gleich wird auch klar wofür. Schlagartig stellt sich Platzregen ein, der es in sich hat. Hagel, sintflutartige Regengüsse und starke Windböen bestimmen ab jetzt die Wahrnehmung. Zelte werden mitgerissen, Pavillons brechen zusammen und aus den kleinen Pfützen am Festivalgelände werden Seen. Erst als der Hagel abklingt und das Prasseln unter der Zeltplane leiser wird, kann man den Grad der Zerstörung feststellen. Langsam beginnt man auch zu realisieren, dass neben dem Riesenzelt einer Getränkefirma auch BEHEMOTH und KREATOR heute ins Wasser fallen. Die Enttäuschung ist groß – das Festival jedoch geht weiter. (Photo Credits: Caroline Traitler)


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