10.12.2011, Planet.tt, Bank Austria Halle, Gasometer

EISHEILIGE NÄCHTE feat. SUBWAY TO SALLY

Veröffentlicht am 13.12.2011

Alle Jahre wieder laden SUBWAY TO SALLY zu ihren EISHEILIGEN NÄCHTEN ein. Zum ersten Mal in der Bandgeschichte macht diese besondere Tour zur Weihnachtszeit auch in Wien Halt. Mit im Gepäck sind zudem noch LETZTE INSTANZ und MEGAHERZ. Den Opener-Slot mit immerhin auch ganzen 50 Minuten Spielzeit übernehmen LETZTE INSTANZ. Leider beginnen diese bereits um 19.40 Uhr, obwohl sogar auf der Eintrittskarte ganz groß "Beginn: 20.00 Uhr" steht. Ein nicht ganz so guter Auftakt für diesen Abend, aber immerhin die letzten paar Songs der LETZTEN INSTANZ kann ich noch aufschnappen. Die Halle ist zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut gefüllt und das wird sich auch den ganzen Abend nicht mehr ändern. Bei "Wir sind allein" fordert Sänger Holly die Menge auf, die Hände zu heben. Wer dies den ganzen Song schafft, darf der Band bei der Aftershow-Party ein Bier ausgeben. Zwar lassen viele Fans die Hände die gesamten vier Minuten des Songs oben, es ist jedoch zu bezweifeln, dass diese der Band wirklich ein Bier ausgeben wollen. Trotzdem wird die LETZTE INSTANZ bis zum letzten Ton von der Menge gefeiert, auch wenn der Sound nicht nur stellenweise sehr unklar ist. Als erster Act des Abends ganz in Ordnung, das gewisse Etwas fehlt allerdings, kann aber auch daran liegen, dass ich leider drei Viertel des Auftritts verpasst habe. Nur 20 Minuten später folgt bereits die Neue Deutsche Härte Band MEGAHERZ. Gewisse Parallelen zu RAMMSTEIN sind nicht zu leugnen, beziehungsweise wüsste ich es nicht besser, hätte ich einen kurzen Moment wirklich gedacht, hier RAMMSTEIN zu sehen. Der Unterschied zu einem RAMMSTEIN-Konzert liegt aber größtenteils darin, dass das Publikum sehr oft direkt angesprochen wird und zum Mitfeiern und -singen aufgefordert wird. Auch wenn ich nicht mal annähernd mit der Musik von MEGAHERZ vertraut bin, so schafft es der Auftritt dennoch zu überzeugen. Eine Stunde schwere Gitarren mit sehr eingängigen Texten und Rhythmen, und um das ganze noch abzurunden, darf man auch noch ein paar Songs vom neuen Album "Götterdämmerung" hören. Fans kommen voll auf ihre Kosten, und auch dem Rest des Publikums scheint es sichtlich zu gefallen, eine tolle Vorbereitung auf den Headliner! Und damit wird es auch schon Zeit für SUBWAY TO SALLY. Mit dem neuen Album "Schwarz in Schwarz" im Gepäck, das auch ältere Fans endlich wieder optimistisch stimmen dürfte, beginnt man das Set gleich mit zwei Songs aus eben jenem Album bis man mit "Tag der Rache" völlig unerwartet einen Song auspackt, den man live seit Jahren nicht mehr zu hören bekommen hat. Und schon zu Beginn wird die Masse zum Mitmachen aufgefordert, immer wieder fordert Eric Fish den unter SUBWAY TO SALLY Fans wohlbekannten "Schrei!" und er bekommt diesen natürlich auch immer. Zwei weitere Klassiker folgen, bevor man mit "Das schwarze Meer" den wohl namensgebenden Song für das neue Album anstimmt. Auf den darauffolgenden Song haben sich wohl viele, inklusive mir, gefreut: "Wo Rosen blüh'n", der inoffizielle Nachfolger zum grandiosen "Kleid aus Rosen". Leider auch nur auf CD, denn live funktioniert der Song bei weitem noch nicht so gut wie "Kleid aus Rosen", dennoch ist die Stimmung immer noch auf dem Höhepunkt, auf dem sie schon seit Beginn des Auftritts ist. Mit furiosen Feuereinlagen, wie man sie von SUBWAY TO SALLY gewohnt ist, wird dem Publikum immer wieder aufs Neue eingeheizt, und der Masse gefällt es. Gegen Mitte hin schraubt man dann einen Gang zurück, zuerst mit der Mitsing-Hymne "Eisblumen", danach mit einer perfekten Akustik-Performance von "Lacrimae '74" und "Feuerkind". Mit Sicherheit einer der berührendsten Momente des gesamten Konzerts. Weiter geht's mit dem Song "Mir allein", der von ruhigen Strophen und einem absoluten Psycho-Refrain getragen wird, vermutlich der böseste Song des ganzen "Schwarz in Schwarz"-Albums. Etwas ungewöhnlich elektronisch beginnt "Wenn Engel hassen", doch bei genau solchen Songs beweisen SUBWAY TO SALLY ihre unglaublichen Livequalitäten, der mehrstimmige Gesang von Eric Fish, Bodenski und Simon funktioniert einfach perfekt und auch an den Instrumenten leistet man sich keine Fehler. Nach all den ruhigeren und eher untanzbaren Songs fordert Eric Fish bei "Nichts ist für immer" die Menge dazu auf, vorne im Kreis zu tanzen. Und dieser Kreis soll sich für die nächsten drei Songs nicht auflösen, immerhin geht's gleich danach mit der Single des Vorgängers "Kreuzfeuer", "Besser du rennst" und "Tanz auf dem Vulkan" weiter, perfekt um zu feiern! Mit dem Alltime-Klassiker "Kleid aus Rosen", das wie gewohnt von der Menge abgefeiert wird, nähern wir uns auch schon wieder dem Ende des regulären Sets. Nur der an den angeblichen Weltuntergang nächstes Jahr angelehnte Song "MMXII" folgt noch, bevor die Band vorerst von der Bildfläche verschwindet. Nach einer Zugabe lässt man sich natürlich nicht lange bitten und so folgen mit einem Medley aus "Ohne Liebe", "Sieben" und "Veitstanz" und dem absolut obligatorischen "Julia und die Räuber" noch zwei unverzichtbare Zugaben, die das Publikum in die Nacht entlassen sollen.

Setlist (ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit!):

Kämpfen wir! Schlagt die Glocken Tag der Rache Unsterblich Mephisto Das schwarze Meer Wo Rosen blüh'n Eisblumen Lacrimae '74 + Feuerkind (akustisch) Mir allein Wenn Engel hassen Nichts ist für immer Besser du rennst Tanz auf dem Vulkan Kleid aus Rosen MMXII Ohne Liebe/Sieben/Veitstanz Medley Julia und die Räuber Fazit: LETZTE INSTANZ zwar abgefeiert, aber mit Soundproblemen, MEGAHERZ überraschend überzeugend und SUBWAY TO SALLY wie gewohnt verdammt stark. Eines der Konzerthighlights in diesem Dezember!


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