28.06.2010, Arena - kleine Halle

WEEDEATER

Veröffentlicht am 30.06.2010

Unter dem Motto “Roadtrip to outta space” sind für den heutigen Abend SAVIOURS, BLACK COBRA und WEEDEATER angekündigt. Es verspricht also ein matschiger Abend zu werden.

Als SAVIOURS um ca. 21.15 die ersten Meter des „Roadtrip“ ebnen, ist die kleine Halle der Arena erst spärlich besucht. Einige Gäste erwarteten eigentlich BLACK COBRA, aber der Aushang an der Abendkasse kündigt eine kurzfristige Programmänderung an. Als auch zum Publikum durchgedrungen ist, dass jetzt das Kalifornische Quartett loslegt, steigt die Stimmung. Als Sänger präsentiert man auf der Bühne stolz den volltätowierten Oberkörper, Schlagzeuger und Gitarrist zeigen auf den ärmellosen Shirts ihre Vorlieben für Bands wie Saint Vitus und der Bassist scheint eher im Batik-Kult hängengeblieben zu sein. Musikalisch und spielerisch ist die erste Band des Abends top. Die Stimmung im Publikum steigt proportional zur Temperatur in der Halle. Das abkühlende Öffnen der Tore in die Nacht, lockt manches dämmerungsaktives Ungeziefer an. Die Gelsen wurden wahrscheinlich nicht nur von der rhythmischen Beleuchtung der Bühne, sondern auch von harten Riffs, dem dreschendem Bass und den abwechselnden Soli zwischen Lead-Gitarrist und Sänger angezogen. Der schallende Applaus gilt jedenfalls der Band, wenn man dabei noch ein paar Blutsauger erwischt - umso besser.

BLACK COBRA betreten, in bescheidener Zweierformation, gegen 22.30 die Bühne. Der Sound der Vorband war dermaßen voll und gelungen, dass nun etwas zu fehlen scheint. Der Auftritt wirkt insgesamt etwas monoton. Die raue Stimme begleitet sich selbst zwar einwandfrei auf der Gitarre und auch der Schlagzeuger erlaubt sich keine Fehler. Außerdem bleibt das Gesicht des Frontmanns dem Publikum während des Konzerts verwehrt, aber wer so viel Engagement in die Bühnenshow steckt hat einfach keine Zeit sich die Mähne aus den Augen zu wischen. Die Stimmung im Saal ist beinahe besser als bei der Vorgängerband. Die Sounds von SAVIOURS und BLACK COBRA unterscheiden sich sehr und gerade diese Abwechslung scheint das Publikum zu schätzen.

WEEDEATER bringen nur kurz ihre abgespielten Marschallboxen und die vollgeschriebenen und teilweise zusammengeklebten Instrumente auf die Bühne und schon kann es mit der Hauptband des heutigen Abends losgehen. Die Band startet mit dem Wortspiel „God Luck and Good Speed“. Vergebens versucht das Publikum zumindest den Refrain mit zu gröllen, jedoch werden sie dem Sänger/ Bassisten keinesfalls gerecht. Auch der Gitarrist beweist Durchhaltevermögen, immerhin muss er sein Instrument mit einer verletzen Hand bedienen. Darüber hinaus wissen WEEDEATER einfach über Sludge im Metal Bescheid und wenden diese Kenntnisse auch kunstgerecht an.

Zwischen den einzelnen Nummern wird mit dröhnenden, tiefen Tönen ordentlich Schmerz, aber auch Laune beim Publikum verursacht. Die Band weiß den Dank zu würdigen und nimmt auch Räucherwerk aus dem Publikum mit Handkuss an. In einer Nebelgeschwängerten Atmosphäre endet der Ausflug in die äußeren Umlaufbahnen der Erde mit den schweren Sounds der Amerikaner.


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