13.02.2010, Randal Club

OVERKILL

Text: Reini
Veröffentlicht am 14.02.2010

Ein international bunt gemixter Quattro Thrash Thread war es, der da durch manche Teile Europas zog. In Anbetracht der Tatsache, dass Österreich diesmal außen vor gelassen wurde, blieb der Stormbringer Redaktion nichts anderes übrig, als ins nahegelegene Bratislava zu pilgern um neben den Thrash Veteranen von OVERKILL auch Teile der jungen Garde in Form von SUICIDAL ANGELS, SAVAGE MESSIAH und CRIPPER zu beäugen! Der Randal Club in Bratislava erwies sich als äußerst coole Location, die in einem alten Gebäude untergebrachte Konzerthalle war technisch auf dem modernsten Stand und bot zudem auch noch eine Tribüne mit Sitzplätzen. Etwas verwundert mutete der nicht wirklich Aufsehen erregende Zuschauerandrang an, wären da nicht etliche über die Grenze in die Slowakei gepilgert, OVERKILL & Co. hätten in der doch großen Halle ziemlich verloren ausgesehen.

Dementsprechend schwer war auch um 19:30 Uhr der Beginn für die Germany Thrasher von CRIPPER. Zu Anfang waren die insgesamt 35 Minuten die Britta Götz und ihren Mannen zugestanden wurden noch vom Desinteresse der meisten Anwesenden geprägt, die fünf aus Hannover schafften es aber mit Spielfreude und ihrem gefälligen Thrashgebräu so manche Anwesende vor die Bühne zu locken. Hilfreich dabei war die kleine Frau mit der großen (Thrash Metal) Stimme, sowie Songs wie „Fuck You“ (keine OVERKILL Hommage) oder „Hysteria“! Band #2 waren die mir bis datto völlig unbekannten, bei Candlelight Records unter Vertrag stehenden SAVAGE MESSIAH aus London. Die 2007 formierte Truppe um Sänger und Gitarrist Dave Silver (der übrigens mit einer schon ziemlich komisch anmutenden Leggings-artigen Jean bekleidet war) stützte ihre 35 Minuten natürlich auf ihr Debütalbum „Insurrection Rising“, stiegen aber mit dem Titelsong ihrer 2007er EP „Spitting Venom“ in den Set ein. Die doch stark nach Bay Area riechenden Briten konnten in weiterer Folge das Publikum mit Songs wie „In Absence of Liberty“, „Enemy Image (Dehumanization)“, „Corruption X“ und dem Titeltrack ihrer aktuellen Veröffentlichung immer mehr auf ihre Seite ziehen, mir war das Dargebotene im Endeffekt aber doch eine Spur zu unspektakulär und auch ob der manchmal durchschimmernden Power Metal Schlagseite zu gewöhnlich!

Anders dann der Griechen Export namens SUICIDAL ANGELS. Direkt von der KATAKLYSM/BELPHEGOR Tour auf den Tross mitsamt OVERKILL aufgesprungen boten Mastermind Nick Melissourgos und seine Truppe einen Hammerauftritt, bei dem diesmal auch der Sound (war mit KATAKLYSM in der Arena Wien im Jänner 2010 nicht der Fall) passte. In Puncto Songmaterial können die Greek-Thrasher sowieso wenig falsch machen, an sich völlige Makulatur ob da „Bloodthirsty“ (welches den Reigen einläutete), „The Pestilence of Saints“ oder wie diese Hämmer alle heißen mögen durch die Boxen gejagt wird – die Truppe ist mittlerweile unglaublich fit, donnert ihren Highspeed Thrash Metal mit einer Konsequenz und auch einer Nachhaltigkeit in die Menge und Fronter Nick hat auch in punkto Interaktion mit dem Publikum immens an Erfahrung und Selbstvertrauen gewonnen. Geiler, wenn auch zu kurzer Arschtritt den die Griechen da den immer zahlreicher erscheinenden Anwesenden verpasst haben – nach sieben Songs („Apokathilosis“ war der Rauskicker) hieß es, ευχαριστώ SUICIDAL ANGELS für diesen echt geilen Gig! SUICIDAL ANGELS Setlist 13.02.2010 Randal Club Bratislava: Bloodthirsty The Pestilence Of Saints Inquisition Jesus Lies Mourning Of The Cursed Dark Abyss Apokathilosis

Bei OVERKILL weiß man im Prinzip was man hat: Die notwendigen Classics in der Setlist, die verkaufsfördernd auswirkenden neuen Songs und so manche Obskurität, nicht anders verhielt es sich bei der 25th Anniversary Tour, die da durch Europa zog. Dreimal „Ironbound“, viermal das legendäre Debütalbum „Feel the Fire“, zweimal „Taking Over“ und dann etliche Alben, welche mit einem Beitrag gefeatured wurden. Der Stimmung tat weder neues, noch altes, noch Material von mittendrein großartig einen Abbruch, OVERKILL sind live immer eine Bank und daran hat sich auch im Jahr 2010 nichts geändert. Wobei der Einstieg schon irgendwie legendär war: Nach dem „Ironbound“ Opener „The Green And Black“ (mit Intro vom Band!) folgte der ultimative Doppelschlag mit „Rotten tot he Core“ und „Wrecking Crew“, welches von Bobby „Blitz“ mit den Worten we are OVERKILL so you must be the Wrecking Crew angekündigt wurde. In dieser Form ging es in etwa weiter, wobei auch die Doppelschlag Intensität beibehalten wurde, wie „Hello from the Gutter“ und „Overkill“ zum Beispiel. Vor „Ironbound“ herzte Blitz den nun seit 30 Jahren an seiner Seite stehenden Kumpel D.D. Verni als „Duschbag“ und nach „Feel the Fire“ (Hammer übrigens!) entledigte er sich endgültig seiner Oberbekleidung!

Auch das Ende des regulären Sets sah wieder die Doppelschlagtaktik: der wohl beste und auch eingängigste „Ironbound“ Beitrag „Bring Me The Night“ und das wohl auf ewig unterschätzte „Elimination“ markierten den ersten Rückzug der Truppe! Wobei, irgendwie logisch das da noch was fehlte – die Zugaben waren dann aber in gewisser Weise schon überraschend. „Necroshine“ zum Beispiel hätte ich nicht erwartet, bot sich aber ob des vom Band kommenden Intros irgendwie an, bevor sich OVERKILL für den Rest des Zugabenblocks ihrer Punktoots besinnten. Zuerst ein herrliches „Old School“, dann das obligatorische „Fuck You“, welches nahtlos in das von „Feel the Fire“ bekannte DEAD BOYS Cover „Sonic Reducer“ überging, bevor zum Nach Hause gehen noch einmal die Meute ein rotzfreches „We don’t care what you say: FUCK YOU“ intonieren durfte! Auch wenn ich mich wiederhole, aber OVERKILL sind live immer eine Bank und daran hat sich auch im Jahr 2010 nichts geändert! `Nuff Said! OVERKILL Setlist 13.02.2010 Randal Club Bratislava The Green And Black Rotten to the Core Wrecking Crew Battle Hello from the Gutter Overkill Ironbound In Union We Stand Bare Bones Feel The Fire Skull and Bones Gasoline Dream Bring Me The Night Elimination Encore: Necroshine Old School Fuck You / Sonic Reducer


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