03.03.2009, Planet.tt, Bank Austria Halle, Gasometer

THE SISTERS OF MERCY

Text: bender
Veröffentlicht am 09.03.2009

Die SISTERS OF MERCY sind eine Institution, denn obwohl ihr letztes Studioalbum 1990 veröffentlicht wurde, schaffen sie es immer noch, mittelgroße Hallen wie den Gasometer recht gut zu füllen. Das Publikum bestand dementsprechend hauptsächlich aus gutsituierten Mittvierzigern, während die gestylten Grufties von früher, nur noch eine verschwindende Minderheit unter den Zuschauern ausmachten. Als die Vorgruppe ILIKETRAINS aus Leeds auf die Bühne kam, befanden sich die meisten Gäste noch in der Vorhalle, und plauderten fröhlich über vergangene Zeiten. Die vier Musiker waren ganz namensgerecht in Zugsschaffneruniformen gekleidet, spielten zurückhaltendenden Shoegaze-Rock mit gelegentlichen Lärmattacken, und wurden dafür vom Publikum immerhin mit wohlwollendem Applaus bedacht. Nach einer knappen halben Stunde war auch schon wieder Schluss, und die Halle begann sich zunehmend zu füllen.

Nach einer erträglichen Umbaupause war es dann soweit, die Nebelmaschine wurde angeworfen, Doktor Avalanche lieferte die gewohnten Beats, und ein mittlerweile kahlrasierter Andrew Eldritch sorgte mit zwei Gitarristen auf der Bühne für etwas Bewegung. Die anfängliche Euphorie des Publikums konnte sich jedoch nicht wirklich lange halten, denn obwohl sich die SISTERS quer durch ihren Alben spielten, und auch unveröffentlichte Nummern zum Besten gaben, wollte der Funke nicht so richtig überspringen. Die monotone Lichtshow und der ständige Nebel verstärkten den Gleichklang der einzelnen Songs noch, weshalb sich viele Besucher vom Geschehen auf der Bühne abwandten, und lieber lautstarke Unterhaltungen führten. Dies änderte sich erst am Ende des Konzertes wieder, als die Band damit begann, ihre größten Hits auszupacken. „First and Last and Always“ und „This Corrosion“ sorgten erstmals für richtige Begeisterung, die von den Zugaben „Vision Thing“, „Lucretia my Reflection“ und natürlich „Temple of Love“ nochmals übertroffen wurde. Somit sind die meisten Zuschauer doch noch recht zufrieden nach Hause gegangen, auch wenn die knapp 80 Minuten kaum mehr, als eine nostalgische Zeitreise in die eigene Jugend waren. ILIKETRAINS Setlist: 1.Terra Nova 2.Divorce before marriage 3.A sea of regrets 4.The voice of reason 5.Spencer Perceval THE SISTERS OF MERCY Setlist: 1. Crash and burn 2. Ribbons 3. Train 4. Alice 5. Flood I 6. Floorshow 7. Anaconda 8. Marian 9. Susanne 10. Arms 11. Dominion 12. Mother Russia 13. Summer 14. First and last and always 15. This corrosion 16. Flood II 17. Something fast 18. Vision thing 19. Lucretia 20. Top Nite Out 21. Temple of love


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