07.12.2008, Arena

OPETH

Text: caroline
Veröffentlicht am 15.12.2008

Bei einer Spielzeit von ner guten halben Stunde, gehen sich bei den Frühzeit Fanatikern von THE OCEAN gerade mal vier Songs aus! Davon wurde dreimal die Entstehung unserer Erde besungen, vom nach wie vor außergewöhnlichen „Precambrium“ Werk wurden ohne viel Rumgehopse „Calymmian“, „Orosirian“ und „Ectasian“ in die Menge gepfeffert. Die THE OCEAN Fanaten waren entzückt, der Rest der Gesellschaft wohl erstaunt. Zur Freude der old-school Fraktion wurde zum Nach Hause gehen dann auch noch der „Aeolian“ Track „Queen Of The Food-Chain“ serviert, da spinnte Mainman Robin Staps Gitarre zwar ein wenig rum, was den Kerl aber nicht davon abhielt die letzten Akkorder einfach im Fotograben zum Besten zu geben. Diese halbe Stunde war intensiv, war außergewöhnlich und gewöhnungsbedürftig zu gleich, aber in Summe war das schon heftig-genialer Tobak, welchen die Fünf Protagonisten gen Auditorium peitschten – im März 2009 dann aber bitte MEHR davon! (-reini-)

Math-Progressive Metal from Outer Space, aber sicher und zu 100% NICHT von dieser Welt. Zugegeben, easy listening gab es beim CYNIC Programm über 30 Minuten definitiv nicht, technische Schmankerln dafür umso mehr. Über weite Strecken auf das schon auf dem Plattenteller nicht einfach zu konsumierende „Traced in Air“ Werk gestützt unternahmen Paul Masvidal, Sean Reinert und ihre Mitstreiter den gewillten und aufnahmefähigen Zuhörer bei der Hand um ihn in andere Sphären zu entführen. Eine intensive, wenn auch reichlich anstrengende Reise, die, war man in der Lage sich fallen zu lassen, aber überaus schön zu genießen war. (-reini-)

OPETH vereinen anscheinend nicht nur die Nationen, sondern auch Fans unterschiedlichster musikalischer Herkunft. Zwischen dem klassischen Metalhead sieht man an diesem Abend in der Arena nämlich auch allerlei bunte Vögel, Goths, Punks und Rocker des älteren Semesters – Eine schöne Sache denn das zeigt, dass OPETH mit ihrer Musik so vielschichtig sind, dass man sie nicht wirklich auf nur einen Stil beschränken kann und das macht wohl auch die Magie der Band aus. Schon Minuten vor dem Auftritt werden „OPETH“-Schreie laut, das Publikum will nicht mehr länger warten und als die Bühne in Dunkelheit getaucht wird und die Band endlich erscheint, ist die Begeisterung groß. OPETH starten kommentarlos mit ‚Heir Apparent’ und begeistern dabei von der ersten Minute an mit einem guten Sound, einer wunderschönen, atmosphärischen Lichtshow und einem mittlerweile gut eingespieltem Team rund um Mastermind Mikael Åkerfeldt, der gleich am Anfang schon ganz stolz auf sein „Conan“-Shirt deutet. Und nach dem ersten Hit kommt auch wieder sein typischer Humor zum Einsatz und eine Reihe an lustigen Ansagen und Mitmach-Spielchen führen zum gewünschten Enthusiasmus-Effekt beim Publikum: Mikael: „How are you doing?” Begeisterung, Schreie, Kreischen Mikael grinst “Good for you! We are doing well, we are on tour and luxury is a clean toilet and a good shit“

Na dann, so genau wollten wir das vielleicht nicht wissen aber spätestens als sich Mikael wieder mehr den Songs widmet, verschwinden eventuelle unappetitliche Bilder wieder aus dem Kopf *g* Als er dann ‚Godhead’s Lament’ als obskuren Song zum Rocken ankündigt, wird dieser Aufforderung auch brav gefolgt. Besonders lustig ist da der Typ im Publikum, der vor der Bar einen wilden Tanz aufführt und dabei fast jeden umrennt der gerade ein frisches Bier in der Hand hat. Mikael lässt es sich natürlich nicht nehmen, noch einmal ausführlich auf sein Conan-Shirt mit Arnold Schwarzenegger hinzudeuten „This must be one of the coolest shirts“ stellt er stolz seine Bekleidung vor, nur um sich dann mit einem breiten Grinser zu einem sympathischen und simplen „Do you know what? I am happy!“ hinreißen zu lassen. Dabei stellt er dann noch (nicht zum letzten Mal an diesem Abend) seine Band vor und kündigt den nächsten Song vom „Watershit“-Album an (nettes Wortspiel aber auch). Bei ‚The Lotus Eater’ herrscht Begeisterung pur, der Song wirkt aber live einfach noch beeindruckender als auf Scheibe und zeigt das wahre Genie von OPETH in seiner schönsten Form... Großartig! Etwas ruhiger und verträumter wird es dann mit der „Damnation“-Ballade ‚Hope Leaves’, die für mich eines der Highlights des Sets darstellt, vor allem auch dank des wahnsinns Solos von Gitarrist Frederik. Mit ‚Deliverance’ wird’s dann wieder etwas flotter und mit der Ansage zu dem Song macht Mikael wieder jedem Möchtegern-Comedian starke Konkurrenz: Mikael: „Can you dance? I used to dance to SCORPIONS Songs back in the days when I was still young and attractive” Natürlich schreit das Publikum dabei zu, dass er ja immer noch jung und attraktiv wäre, was er selbstbewusst mit einem “ich weiß” quittiert.

Und dass der nächste Song ein „Masterpiece“ ist und sie damit den „realm of Death Metal“ betreten ist dank der weiteren Vorstellung seiner Band und der extra vorstellung seiner blauen (nicht metal) Gitarre umso lustiger. Aber eines stimmt da wohl, ‚Demon Of The Fall’ ist tatsächlich ein Meisterwerk und wird auch dementsprechend begeistert aufgenommen, bis zum vorläufigen Ende des Gigs. Nach dem üblichen Zugabe-Rufe-Spielchen starten OPETH mit „Hessian Peel“, was aber leider nur 2 Minuten lang angespielt wird... „Only practicing“ grinst Mikael ins Publikum. Und so endet ein großartiges OPETH-Konzert mit ‚The Drapery Falls’ und einem zufriedenen Publikum. (-caroline-)


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