Interview: Kataklysm - Jean-Francois Dagenais

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Wir mögen es, zu trinken und spät zu Bett zu gehen. Das Ergebnis aus dieser Mischung ist dann, dass es sehr schwer fällt, früh aufzustehen.

KATAKLYSM Gitarrist Jean-Francois Dagenais im Schwatzkasten der stormbringer Redaktion

Text: Mika
Veröffentlicht am 01.08.2009

Euer Bandname handelt von einer großen Katastrophe, welche in der Vergangenheit stattgefunden hat. Woher habt ihr die Idee für diesen Bandnamen gehabt?

Wir haben die Band schon in der High School gegründet. Unser Ziel war es, die extremste Band überhaupt zu werden. In der Zeit waren wir ja noch sozusagen Kinder und wir dachten uns „Jungs lasst uns einen Namen finden, welcher extrem böse ist, wie z.B. eine Katastrophe, welche die Welt veränderte“. So entstand dann der Name im Endeffekt.

Was ist das Einzigartige an „Kataklysm“?

Ich weiß nicht, ob wir so eine besondere Band sind. Wir sind einfach vier verschiedene Typen, welche verschiedene Songideen haben und diese gemeinsam ausarbeiten. Es klingt vielleicht komisch, aber ich denke etwas Einzigartiges ist unser Sound. Man weiß einfach, dass wir es sind, wenn man es auf CD oder Live hört. Ich weiß nicht wie es dazu kommt, aber das ist mir schon öfters aufgefallen.

Ihr habt schon einige Alben veröffentlicht. Was genau wollt ihr mit eurer Musik ausdrücken? Woher nehmt ihr eure Inspirationen für neues Material?

Die Inspirationen nehmen wir aus vielen Dingen, seien sie Geschehnisse auf der Straße, auf Tour, oder wo auch immer. Meist ist es dann einfach, dass einer herkommt mit einer Idee und wir dann jammen, bis etwas Vernünftiges dabei herauskommt. Inspirationen kommen auch aus der Natur, verschiedenen Filmen, Musik und einfach mit allem, womit man Musik schreiben kann.

Wer übernimmt das Songwriting in der Band?

Es ist immer unterschiedlich. Manchmal kommt es vor, dass ich den ganzen Song schreibe und ihn den anderen zeige. Manchmal wird auch einfach eine Idee in den Raum geworfen, an welcher dann gearbeitet wird. Wir arbeiten alle etwas anders. So entstehen dann auch verschiedene Songs.

Habt ihr schon einen Nachfolger für das „Prevail“ Album, welches 2008 erschienen ist? Seid ihr bereits am schreiben von neuem Material?

Wir haben auf jeden Fall schon angefangen, neues Material zu schreiben. Ich habe ein kleines „Homestudio“, auf welchem schon einige der Ideen aufgenommen wurden und darauf warten, richtig aufgenommen zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein neues Album vor 2011 rauskommt ist allerdings sehr gering, da wir auch nebenbei an anderen Projekten wie z.B. „Ex Deo“ arbeiten, welche viel Zeit kosten und zurzeit Vorrang haben.

Wird es eine Live DVD geben?

Ja, definitiv! Wir haben schon eine Live-DVD herausgebracht und wollen jetzt zu unserem 20ten Geburtstag von „Kataklysm“ etwas Spezielles haben. Wir werden langsam älter und wollen auch gute Erinnerungen für die Zukunft behalten, deswegen haben wir gedacht, eine Live-DVD wäre angebracht zum 20ten Jubiläum.

Was bevorzugt ihr mehr, Festivals, oder eher kleine Konzerte?

Ich denke, wir alle mögen beide Varianten sehr. Was mir bei kleineren Konzerten sehr gefällt ist die Energie, welche freigelassen wird. Bei Festivals kann es sein, dass nicht so eine Energie aufkommt, wie auf kleineren Shows, wo die Leute wegen einem kommen. So etwas kann natürlich auch bei kleinen Konzerten passieren. Man weiß nie was kommt, aber wenn die Energie stimmt und die Leute mit uns Spaß haben, dann ist es immer ein tolles Erlebnis, egal ob Festival oder Konzert.

Wie sieht ein typischer Tag auf einer Tour bei euch aus?

Normalerweise stehen wir ziemlich spät auf. *lacht* Gestern haben wir deswegen unsere Autogrammstunde verpasst.*lacht* Wir mögen es, zu trinken und spät zu Bett zu gehen. Das Ergebnis aus dieser Mischung ist dann, dass es sehr schwer fällt, früh aufzustehen. Viele Bands mögen es, den Tag mit diversen Dingen wie Internet, Sightseeing oder ähnlichem zu verbringen. Wir versuchen, einfach so lange zu schlafen wie es geht, damit wir dann genug Energie haben, welche wir bei unseren Konzerten und der Party danach freilassen können.

Was war das verrückteste Erlebnis, was euch jemals auf Tour passiert ist?

Es gibt täglich verrückte Erlebnisse. Beim gestrigen Konzert zum Beispiel habe ich auf einmal den Bass nicht mehr gehört, ich sah zu Stéphane rüber und sah, dass er voll am kotzen war. Das war ein ziemlich komischer Anblick, da wir ja mitten im Konzert waren. Wir konnten uns vor Lachen kaum mehr halten, mussten allerdings weiterspielen. Es war ziemlich schwierig. *lacht*

Was wäre die Alternative zum Rockstarleben leben?

Ich liebe die Kunst. Egal welche Art von Kunst, sei es Malen, Musik oder Schreiben. Nebenbei produziere ich auch viele Sachen in meinem Studio zuhause. Ich denke, wenn ich nicht bei „Kataklysm“ dabei wäre, würde ich als Produzent im Studio arbeiten.

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ach du Scheiße, gute Frage. *lacht* Meinen Laptop! Ich brauche auf jeden Fall Musik und österreichisches Bier!

Was kann man in deinem Kühlschrank zuhause finden?

Auf jeden Fall viel Fleisch! Ich liebe Fleisch. Ich veranstalte gerne Barbeques und habe viele Steaks im Kühlschrank. Natürlich habe ich auch einen eigenen Kühlschrank für mein ganzes Bier, das ist ganz wichtig!

Zu guter Letzt ein paar Worte an euren österreichischen Fans?

Ich will mich im Namen der Band ganz herzlich bei unseren Fans bedanken. Jedes Mal, wenn wir hier ein Konzert gespielt haben, gab es so viel gute Energie, welche die Konzerte zu unglaublichen Erlebnissen gemacht hat. Es macht immer wieder Spaß hier zu sein, man lernt tolle Leute kennen und hat einfach Spaß. Ihr habt ein sehr schönes Land hier, ich liebe die Natur, eure Landschaften und die Städte.


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