Interview: GNAARGAKH - Gnaargakh

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Tatsächlich fällt es mir schwer etwas zu schreiben, das nicht düster ist. Immer wenn ich es versuche, rutsche ich nach und nach in die Dunkelheit ab.

Es ist wieder Zeit, den Underground unter dem Underground auszubuddeln! Natürlich mit Hörprobe! GNAARGAKH serviert gutes Oldschool-Gescheppere mit Variationen!

Veröffentlicht am 17.06.2020

"Zhymørkh" heißt das auf Musikkassette erschienene Demo von GNAARGAKH - Zwei Worte, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Versteckt sich hinter genrekonformem Titelbild und guttural anmutenden Lettern etwa ein kurzweilliges schwarzmetallisches Werk, das ein paar Hörer mehr verdient hätte? Euer demütiger Redakteur ist bekannterweise Freund des truen Gescheppers und kontaktierte kurzerhand für ein klärendes Gespräch den verantwortlichen Musiker.


Ich frage selten bis gar nicht nach der Bedeutung von Namen, aber bei „Gnaargakh“ und „Zhymørkh“ ist die Neugier dann doch zu groß. Was bedeuten diese Wörter und wo kommen sie her?

Diese Namen sind rein fiktiv. Es sind Wortlaute, die sich in meinem Kopf geformt haben, als ich an meinen Hass auf die Welt gedacht habe. Die Bedeutung wird also erst mit diesem Bandprojekt geschaffen.

 

Als ich deine Demo auf Youtube entdeckte, habe ich nicht viel erwartet, weil man in der großen Menge auf viel Durchschnittliches stößt. Das ist schon eine kleine Kunst, so authentische Variationen in traditionellen Black Metal zu bringen. Wie lange hast du am Material gearbeitet?

Schwer zu sagen. Ein Großteil des Materials sind Ideen, welche seit ein paar Jahren auf meiner Festplatte lagen. Den Rest habe ich an einem Tag dazugeschrieben und alles zusammen am Selbigen aufgenommen.

Was ist der Inhalt deiner Lyrics?

Hauptsächlich Misanthropie, Depressionen und okkulte Rituale.

 

Wir haben in den letzten Jahren ja ganz schön viel Horror in der ganzen Welt erleben müssen. Von endlos sprießenden Kinderpornographierungen, über Terrorismus, Umweltverschmutzung und Katastrophen. Heizt das die Misanthropie weiter an und lässt Black Metal aktuell bleiben?

Ich kann hier natürlich nur für mich selbst sprechen. Mich heizen weniger die akuten Umstände an, als viel mehr das Verständnis, wie es zu solchen kommen kann. Und die Erkenntnis, dass diese unvermeidlich sind.

 

Wie schätzt du die Zukunft der Menschheit ein? Knipsen wir uns bald ein für allemal aus, oder sind wir dann doch hartnäckiger als Kakerlaken?

Es wird immer Überlebende geben. Ich denke jedoch nicht, dass es einen großen gewaltsamen Atomkrieg oder etwas Ähnliches geben wird. Vielmehr entwickelt sich die Menschheit in ihrer Kultur wieder zurück Richtung Mittelalter.

 

Musikalisch lässt du ja schöne Dungeon-Elemente einfließen. Das hat immer eine melancholische Wirkung auf mich – treibt dich beim Schreiben eine Düsterromantik an und wie wirkt sich das im realen Leben auf dich aus?

Tatsächlich fällt es mir schwer etwas zu schreiben, das nicht düster ist. Immer wenn ich es versuche, rutsche ich nach und nach in die Dunkelheit ab. Ich fühle mich dort einfach am wohlsten. Das sind wohl die Nachwirkungen einer schweren Depression.

 

Ich schätze dich so ein, dass du mir nicht verraten wirst, wo du herkommst, aber ist es eher eine ländliche Gegend oder eine Großstadt?

Leider eher eine Großstadt. Ich verrate mal so viel: Niedersachsen.

 

Ist eine EP oder ein Album in Aussicht? Wirst du den Stil des Demos weiterverfolgen oder hast du andere Pläne?

Ich hatte mir von vornherein vorgenommen mich nicht auf einen Stil festlegen zu wollen. Im Moment spiele ich mit dem Gedanken eine zweite Demo mit einem schnelleren und aggressiveren Stil und anschließend ein Album, welches beide Stile vereint, zu veröffentlichen. Aber das steht alles noch nicht fest.

 

Wie sieht es mit Live-Auftritten aus? Ist so etwas denkbar?

Aktuell habe ich leider nicht genug Zeit, mir live Musiker zu suchen und mit denen zu proben. Für die Zukunft schließe ich das jedoch nicht aus.

 

Willst du noch etwas loswerden?

Vielen Dank für das Interesse an meiner Musik.

 

Vielen Dank für das interessante Gespräch und bis bald!


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