Interview: MADHOUSE - Mikky Stixx

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Wir sind die Straßenköter im Pudelpelz! In der linken Hosentasche der Schlagring, in der anderen der Haarspray.

Vom Dienstalter her sind sie eine sehr junge Band aus Wien. Gerade mal seit 2018 treibt das Quintett sein Unwesen, und erschien mit dem Debüt "Money Talks, Bullshit Walks" buchstäblich aus dem Nichts. Wir haben bei Bandgründer Mikky Stixx nachgefragt, wie es um seine neue Truppe steht.

Text: Sandy
Veröffentlicht am 28.10.2019

Hallo Mikky! Erzähle uns doch bitte die Entstehungsgeschichte deiner noch sehr neuen Band.

Den Ursprung hat MADHOUSE in der Hard 'n' Heavy Tribute Show, die im September 2017 in der Wiener Szene stattfand. Damals hatten Wolfi, Rickey und ich die Idee, eben ein solches Event zu veranstalten.
Wir waren um die 20 Musiker, und haben ein 3-Stunden-Set voll mit 80´s Hardrock/Hair Metal Klassikern gespielt. Der Abend war legendär, und es war ziemlich schnell klar, dass hier mehr als nur ein "Projekt" entstehen kann. Freddy, Ben und ich haben daraufhin die Idee einer Band geboren. Damals noch mit dem Gedanken, eher Covers zu spielen und irgendwann mal vielleicht was Eigenes zu veröffentlichen. Allerdings wollte ich so schnell wie möglich von der Coverband-Schiene wegkommen, und hab angefangen eigene Songs zu schreiben. Freddy hatte schnell die passenden Lyrics parat, und so entstand unser erster Song..... "Hard 'n' Heavy". Das war der Startschuss für MADHOUSE.

Würdest du MADHOUSE nun eher als richtige Band sehen?

Eben aus der Entstehungsgeschichte heraus war es anfangs sicherlich "nur" ein Projekt. Danach, mit dem Zugang von Ken und Tommy, haben wir uns gefunden, und nach einigen Besetzungswechseln und unserem aktuellen Output ist MADHOUSE klar eine Band.

Der Bandschriftzug in Frakturschrift weicht etwas von allzu lieblichen Glam-Klischees ab. Sind MADHOUSE mehr Straßenköter, als Pudelrocker?

Ich würde sagen Straßenköter im Pudelpelz! In der linken Hosentasche der Schlagring, in der anderen der Haarspray (lacht). In den Songs treffen catchy Refrains auf teils rotzige Attitude. Mir war wichtig, den Sound eher modern und poliert zu halten, wobei im Gegenzug die Riffs teilweise ziemlich sleazy und derb daherkommen. Das Ganze ist irgendwie eine Mischung aus zwei gegensätzlichen Elementen, und ich finde der Schriftzug spiegelt diese Mischung auch ganz gut wider.

"Money Talks Bullshit Walks" ist der Albumtitel eures Debüts. Wofür steht dieser?

Freddy schrieb die Lyrics für den Song. Ich dachte, es wäre auch ein guter Albumtitel. Worum gehts? Geld regiert die Welt! Wenn man möchte, dass ein Job erledigt wird, muss man Kohle in die Hand nehmen. ​Leere Worte ("Bullshit") bringen nix. 
Klingt abgedroschen, ist aber immer aktuell. Wobei man aber auch sagen muss, dass der Titel nicht unbedingt für das gesamte Album steht. In den meisten Songs gehts mehr um Sex, Drugs & Rock'n'Roll. Unser Buddy Andreas Graf hat das Albumcover beigesteuert, und es passt perfekt zum Titel.

Die Besetzung auf dem Longplayer ist ja eigentlich schon wieder Geschichte. Mit welchen Mitstreitern geht die Reise nun weiter?

Jein. Wirklich neu dazugekommen ist eigentlich nur Rickey Dee am Bass. Er passt perfekt zu uns...die alte Cracknutte...sowohl musikalisch als auch vom Typ. Und in dieser Besetzung geht es nun auch weiter. Tommy am Gesang, Ken an den Drums, Rickey am Bass und Freddy und ich an der Axt!

Wiener Bands außerhalb von Wien zu sehen, kommt nicht aller Tage vor. Wird es euch je in die Provinz verschlagen?

Ob Provinz oder Großstadt ist uns ziemlich egal. Hauptsache die Leute feiern mit uns und der Rubel läuft...you know...Money talks! Nein, selbstverständlich werden wir auch die Bundesländer bereisen sofern es sich ergibt. Genauere Konzertdaten werden in Kürze folgen.

Du betreibst ja die Metal Forge Studios. Bei der eigenen Band wirst du eher nicht auf die Uhr geschaut haben. Wie lange haben die Arbeiten am Debüt gedauert?

So ist es...da ich das Album selbst produziert habe, waren wir natürlich unabhängig. Und das ist ein ein großer Vorteil. Wir hatten keinen bestimmten Zeitplan, haben oft spontan Recordingsessions eingelegt und da ich sowieso jeden Tag im Studio sitz' und Songs schreibe, haben sich über die Zeit viele Tracks angesammelt. Freddy hatte, wenn er ins Studio kam, oft schon die passenden Lyrics mit im Gepäck, auch wenn er den Song noch gar nicht kannte...hahaha... keine Ahnung wie der Kerl das macht. Jedenfalls hat sich das wunderbar ergänzt und wir brauchten oft nur mehr gemeinsam den Feinschliff vornehmen - ziemlich entspannte Sache. Der größere Aufwand war sicherlich das Abmischen, da die Produktion doch sehr aufwendig ist. Ich hab Tommy oft die Refrains bis zu 30-mal einsingen lassen, um die typischen, fetten 80´s Chöre zu bekommen. Überhaupt gibt es viele soundtechnische Details und Verspieltheiten am Album zu hören. Alles in Allem haben wir ein volles Jahr daran gearbeitet, wobei wir jetzt einen Haufen Songs übrig haben, die es diesmal nicht aufs Album geschafft haben, aber definitv wert sind noch veröffentlicht zu werden. Auf den nächsten Output muss man also nicht unbedingt wieder ein Jahr warten.

Wer sollte sich "Money Talks Bullshit Walks" unbedingt kaufen, und vor allem wo ist es zu bekommen?

Jeder! Nutten, Koks, Champagner....you know, das Zeug is nicht billig und gehört bezahlt! Digital kann man das Album auf Amazon,Google Play, Spotify, iTunes runterladen. Die CD wird es bald auf Amazon zu bestellen geben.


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