Interview: MISS VELVET AND THE BLUE WOLF - Constance Hauman

Artikel-Bild

Wie es George Clinton bekanntlich formulierte: Free your mind, an your ass will follow!

Das Funk-/Indie-Rock Kollektiv aus New York City dreht auf dem zweiten Longplayer "Feed The Wolf" wieder mal mächtig auf. Die überaus umtriebige Constance Hauman fungiert als Mastermind der Band, und verrät u.a. ihre Eindrücke von den heiligen Hallen der "United Sound Systems" Studios in Detroit.

Text: Sandy
Veröffentlicht am 16.09.2019

Gratulation zu eurem neuen Wahnsinns-Output „Feed The Wolf“! Wie sieht es mit weiteren Reaktionen rund um den Erdball aus?

Danke, das freut uns sehr! Mittlerweile haben uns sogar aus Neuseeland und Australien positive Kritiken erreicht!

Ihr habt euch in New York City gegründet. Wann genau kam es zur Entstehung von MISS VELVET AND THE BLUE WOLF?

Wir kamen 2016 in der aktuellen Form zusammen. Zu der Zeit produzierte ich gerade unser erstes Album. Wir sind aber bereits 2015 unter dem Namen MISS VELVET AND THE BLUE WOLF (MV+BW) aufgetreten.

Was gab den entscheidenden Anlass zur Gründung von MV+BW?

Es ist die einzigartige Stimme von Miss Velvet, die ich einem breiten Publikum zugänglich machen will. Wir arbeiten bereits seit zehn Jahren zusammen.

Eure Besetzung besteht aus einem ganzen Haufen Profimusikern. Wie schwer ist es, die individuellen Verpflichtungen jedes Einzelnen mit der gemeinsamen Arbeit in der Band in Einklang zu bringen?

Es ist wirklich eine Herausforderung, aber man muss auch sagen, seit drei Jahren steht das Engagement in dieser Band für jeden an erster Stelle.

Constance Hauman

Musikalische Direktorin, Keyboarderin, Produzentin, Co-Arrangeurin und Co-Songwriterin - du bist eine ausgesprochen hoch gehandelte Künstlerin. Dein Repertoire reicht von Oper über Pop, bis hin zu Jazz. Woher kommt deine spezielle Leidenschaft für P-Funk, Soul und Indie?

Wie es George Clinton bekanntlich formulierte: „Free your mind, an your ass will follow.“!

Was hast du empfunden, als euch der legendäre George Clinton gefragt hat, ob ihr mit ihm touren wollt?

Obwohl wir bereits vor zwei Jahren unsere „One Nation Under the Groove“-Tour mit ihm gestartet haben, müssen wir uns immer noch hin und wieder kneifen, ob es sich nun um einen Traum oder Wirklichkeit handelt. Es war wie ein Wunder, als wir von unserer ersten Support-Show für ihn erfuhren. Er gab uns sein „O.K.“, und fünf Tage nach dem Release unseres Debüt-Albums haben wir für ihn im „BBKing’s“ in New York City eröffnet.

Eure erste Platte „Bad Get Some“ wurde im sagenumwobenen „United Sound Systems“ Studio aufgenommen. Welche Erfahrungen habt ihr dort gemacht?

Ich bin in Detroit aufgewachsen, und bereits als Teenager wurde mir bewusst, wer da in der Nähe meiner Heimatstadt aufnimmt. Nicht nur PARLIAMENT, sondern auch EARTH, WIND AND FIRE und ARETHA FRANKLIN waren im „United“. Ich hatte daher diese Eingebung, dass wir aus NYC raus müssen, und wir unbedingt dort unser erstes Album aufnehmen sollten. Als wir 2016 hinkamen, war das „United Sound“ Studio A eigentlich nicht mehr in Betrieb. Dort waren zum Beispiel Alben von PRINCE, den RED HOT CHILI PEPPERS oder den ROLLING STONES entstanden. Es dauerte einige Monate, bis mich jemand von dort zurückrief. Die Band und ich nahmen das Studio schließlich wieder vorübergehend in Betrieb. Dazu verkabelten wir alles neu, und kombinierten eine Reihe von Interfaces und digitalen Pre-Amps mit der noch vorhandenen Original-Studiotechnik. Die Hauptkonsole war zwar weg, aber da war noch immer eine intakte PARLIAMENT Hammond-Orgel, und diese gewaltige Akustik. Jim Vitti hatte das Studio A gebaut, nachdem er bereits eine Menge Aufnahmeräume für MGM in Los Angeles geplant hatte. Ich wusste, dass Miss Velvet einen besonders großen Raum für die Aufnahmen brauchte. Wie bei den Opern-Aufnahmen, bei denen ich in der Vergangenheit mitgewirkt habe, haben wir verschiedene Mikros über den ganzen Saal verteilt, um die natürlich Akustik des Raumes einzufangen.

Wann kommt ihr live herüber nach Europa?

Derzeit arbeiten wir an Plänen für Konzertreisen mit GEORGE CLINTON und P-FUNK, aber auch an einem Solo-Abstecher.

Bitte um eine abschließende Nachricht an eure europäischen Fans, und die Leser von Stormbringer.at:

Wir freuen uns über euren Support, und können es kaum erwarten in Österreich und Deutschland aufzutreten!


ANZEIGE
ANZEIGE