Interview: MOUNTAIN EYE - Arthur Robinson

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"Metal ist ein sehr schwieriger Markt und wir alle brauchen gegenseitige Unterstützung, damit die Szene am Leben bleibt."

Im Rahmen des neuen Albums haben wir Arthur Robinson von MOUNTAIN EYE zu einem Interview gebeten

Text: Corona
Veröffentlicht am 23.05.2019

Hi! Zuerst mal danke, dass du dir die Zeit nimmst und meine Fragen beantwortest! Ich bin dir sehr dankbar!
Kannst du mir ein kurzes Bandprofil über eure Geschichte, euren Einfluss und euren Style geben?

MOUNTAIN EYE ist eine Alternative-Metal-Band aus Amsterdam, Niederlande. Sie wurde im Sommer 2017 gegründet und ursprünglich von Tim und Omar ins Leben gerufen. Später kamen Matthijs, Kieft und ich dazu. Unsere Einflüsse sind sehr abwechslungsreich, da wir alle einen unterschiedlichen musikalischen Hintergrund haben, aber unser Stil ist einfach Alternative Metal. Wir bringen das, was uns als individuelle Künstler inspiriert, auf den Tisch und adaptieren das zu dem, was in unserer Musik zu hören ist.


Wie habt ihr euren Style gefunden?

Ich denke, da wir eine sehr junge Band sind, sind wir immer noch dabei, unseren eigenen Stil zu finden. Es ist eine gemeinsame Anstrengung, das zu entdecken und jeden einzelnen so kennenzulernen, wie er einfach ist und sich auszumalen, welche Form MOUNTAIN EYE`s Sound haben soll. Wir haben eine gemeinsame Grundlage gefunden, welche uns als Künstler verbindet, jetzt werden wir unsere Barrieren durchbrechen und herausfinden, was wir als Einheit erzielen. 


Was ist heute anders im Vergleich zu eurem Start 2017?

Für uns selbst haben wir einen großen Sprung seit unserem Start in 2017 bemerkt, als Band aber auch als Individuen. Am Anfang gab es eine Zeit, wo wir uns alle musikalisch kennengelernt haben und auch die persönliche Seite und wir haben uns sehr schnell geknackt. Wir waren alle entschlossen, fokussiert und hungrig, folgedessen war die Produktivität auf einer konstanten Höhe. Auf diesen kurzen Zeitrahmen zurückgeblickt, haben wir bereits einige Meilensteine erzielt und sind getrieben, diesen Schwung zu steigern. Musikalisch gesehen sind wir natürlich auch gewachsen, wir kennen uns jetzt besser, haben uns entwickelt, pushen uns, jeder trägt Verantwortung und wir versuchen neue Dinge mit unseren eigenen Instrumenten. 


Wie kam es zu dem Bandnamen MOUNTAIN EYE?

Ehrlich gesagt gibt es Vorteile und Nachteile, wenn man Teil einer Band ist, wo alle verschiedene Hintergründe haben und ein Nachteil ist der Albtraum, wie wir zu unserem Bandnamen MOUNTAIN EYE kamen. Ich denke, wir haben noch immer eine Liste über all die Namen, die wir einander vorgeschlagen haben und es fühlt sich an, als könnten wir ein Buch darüber schreiben. Wir brauchten Monate, um in uns zu gehen und Namen herauszufinden, zu Zeiten, wo niemand zustimmte und dann, wo es sich so nahe angefühlt hat, aber dann alles durch eine einzige Person zunichte gemacht wurde und der Name wieder fallen gelassen wurde. Aber wir haben es schließlich geschafft und sind sehr stolz auf den namen MOUNTAIN EYE. 
Wenn wir an einen Namen denken, versuchen wir ihn im Gedächtnis zu behalten, somit muss er eine Bedeutung haben und für das stehen, worüber ich schreibe. MOUNTAIN EYE hat eine treffende Symbolik für das. MOUNTAIN symbolisiert die Hindernisse und die Leistungen im Leben, um über Probleme hinwegzukommen, welche im Wandel einen Sinn ergeben, wenn man auf der Spitze der Welt ist. Das Auge symbolisiert das Fenster zur Seele und unserem vorangegangenen Weg. 


Wie war das arbeiten an eurem neuen Album „Roads Uncharted“? Wie kam es zu dem Album Namen? Bitte erzählt mir über die Entstehungsgeschichte...

Es war eine großartige Erfahrung, vom Komponieren der Songs zum Endmix von unseren Aufnahmen zu gelangen. Manchmal war es ein Kopfzerbrechen, aber die meiste Zeit war es toll, Zeit zu investieren und das Bemühen in das, was man so sehr liebt. Nicht nur das Arbeiten und Kreieren der Songs, auch wie und was die Hörer darin hören und ich denke wir haben das gemeistert und haben es erreicht. Es ist eine Reise an Emotionen und das ist es, was “Roads Uncharted” ausmacht. Als Menschen empfinden wir alle die gleichen Gefühle, manche mehr als andere und das Leben ist ein konstantes Mysterium voll mit Höhen und Tiefen, konstantes Lernen und konstantes Entdecken. 


Was ist dein persönlicher Lieblingstrack auf der CD?

Ich liebe alle unsere Lieder, aber wenn ich einen wählen müsste, ist es “Misery”. Es ist der Song, der mich am meisten persönlich bewegt. Außerdem war es das erste Lied, das ich sang und es ist lustig, dass es damit geendet hat, dass dieser der Opening Track des Albums ist. 


Erzähl mir, wie genau läuft das Songschreiben in der Band ab und woher nehmt ihr eure Inspiration für neue Songs?

Es ist unterschiedlich. Meistens arbeiten Tim und Omar an der Basis für einen Song, mit einer Struktur im Kopf und wir alle kommen dazu und fügen unseren Teil bei oder wir ändern Details hier und dort. Wir alle wissen, wie man Gitarre spielt. Da gibt es andere Lieder, wo wir eine Idee haben und der Rest ist geebnet von da an. 
Meine Gesangseinsätze kommen mit dem Zuhören der Instrumente; ich mache Freestyle und die Melodielinie kommt von selbst. Einmal hatte ich die Grundlage gefunden, wie ich singen will und angefangen, auf die Wörter zu achten und welche Emotionen aus mir herauskamen. 
Inspiration führt meine Lyrics, welche auf meinem persönlichen Leben beruhen, weil es nichts Reineres gibt, als für Gefühle offen zu sein. Wir erfahren sie alle in der einen oder anderen Form und das ist der beste Weg, mit anderen in Kontakt zu kommen. 


Welche Highlights hattet ihr in eurer Bandgeschichte? Kannst du mir mehr darüber erzählen?

Das Haupt-Highlight für uns war die Release-Show, welche wir für unser Album “Roads Uncharted” in Melkweg in Amsterdam hatten. Es war das intimste Konzert und das, wo wir am meisten Spaß hatten. Offensichtlich war es intim, weil es die Release-Show für das Album war, aber ein volles Haus zu haben und so viel Unterstützung zu spüren, hat es zu einer unvergesslichen Nacht für jeden und für jeden von uns gemacht. 


Was sind eure Lieblingsbands? Was für Musik hört ihr in eurer „Freizeit“?

Meine immergehende Band ist KORN, nicht nur wegen ihrer Musik, sondern weil sie mir die Augen für so viele andere Bands geöffnet haben und auch für so vielen Genres in der Metal-Szene. Aber ich höre auch viele unterschiedliche Musikstile, ich bin da sehr offen und ich werde mir jeden Song von jedem Genre anhören, wenn es da etwas Spezielles gibt, was meine Aufmerksamkeit anzieht. 


Gibt es Bands, mit denen ihr gerne spielen würdet?

Für mich, aber auch jeden anderen Musiker da draußen (und ich sage das, weil ich denke, dass es sicher so ist), wäre es ein Traum, mit meinen Helden zu spielen, die mich dazu inspiriert haben, diesem Traum nachzukommen. An dem Tag, an dem ich mit ihnen die Bühne teile, wird mein Traum in Erfüllung gehen. 


Irgendwelche Pläne oder Projekte für die Zukunft? Was sind eure Ziele?

Derzeit stecken wir in den Vorbereitungen für die Aufnahmen unseres ersten Videos und wir sind bereits eifrig zu sehen, was dabei rauskommen wird. Ich glaube, dass es ein ziemlich cooles und interessantes Video wird, weil die Ideen und die Geschichte fesselnd sind. Gleichzeitig werden wir mit einem Video von der Release-Party von unserem Album beschäftigt sein. 
Parallel dazu waren wir schon mit dem Komponieren von neuen Songs für das nächste Album beschäftigt; wir entdecken verschiedene Bereiche unserer Musik, aber auch nicht das zu erzwingen, weil es immer das Beste war, die Kreativität fließen zu lassen. Wenn wir genügend Lieder haben, werden wir nur die nehmen, die am besten zusammenpassen. 
Neben diesen Plänen haben wir noch andere Dinge im Hintergrund laufen, weil es noch andere Aspekte gibt, welche wir neben Musizieren im Fokus haben müssen. Unser Ziel ist es, mehr Hörerschaft anzuziehen, zu wachsen und unseren Namen in der ganzen Welt zu verbreiten. Offensichtlich, dass wir von der Musik leben wollen, allerdings erst zum Schluss und wir arbeiten hart daran, diesen Punkt zu erreichen. 


Was für Ratschläge habt ihr für andere (jüngere) Musiker? Was würdet ihr ihnen sagen?

Ich glaube mein Ratschlag ist, einen nüchternen und realistischen Blick, um was es geht und was man im Leben will, zu haben. Musik ist eine großartige und interessante Welt, welche ich noch immer nicht vollkommen entdeckt habe, aber es ist ein schwieriger Markt, speziell in dem Genre, mit welchem ich groß wurde. Aber gib dich niemals auf, träume weiter, glaube weiter, arbeite weiterhin hart und behalte dir eine Offenheit. Sei niemals komplett zufrieden mit dem, was du bereits kannst, aber strenge dich an, besser zu sein und sei selbstkritisch.
Es geht nicht nur um das Komponieren und Aufnehmen, welchem du Aufmerksamkeit schenken musst, weil wir gelernt haben, dass man auch Zeit und Energie investieren muss, um mittels Social Media ein Netzwerk aufzubauen, weil es ein gewaltiges Werkzeug ist, einem zu helfen und zu wachsen. Nimm dir Zeit, erlerne deinen Markt und versuche, die richtigen Werkzeuge für dich zu finden und von da an hart zu arbeiten.  


Irgendwelche letzten Worte für Stormbringer-Leser?

Metal ist ein sehr schwieriger Markt und wir alle brauchen gegenseitige Unterstützung, damit die Szene am Leben bleibt. Die Zeiten haben sich geändert, allerdings gibt es inmitten der Musikwelt Möglichkeiten zum Aufnehmen der eigenen Musik. Das ist erreichbar und bezahlbar geworden, was es wiederum schwieriger für Bands macht, mit der Hörerschaft in Verbindung zu treten, aber es macht auch Spaß, Talente zu entdecken, die da draußen sind und neue Sounds in die Welt bringen. Ich denke, was ich sagen will ist, dass wir alle ein bisschen mehr Zeit dafür aufbringen könnten, neue Bands zu entdecken und wenn uns danach ist, warum sollten wir sie nicht unterstützen? 

Danke sehr für dieses Interview!
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft!


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