Interview: STREAMBLEED - Stefan, Shred, Chris, Jack, Tobi

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Original fucking Groove Metal - das ist UNSERE Marke!

An einem verflucht heißen Augusttag begleiteten wir die Burschen von STREAMBLEED bei ihrem Besuch bei Metallic Underground Radio im Studio der Radiofabrik Salzburg! Lest hier das Interview im Zuge der Radiosendung!

Veröffentlicht am 31.08.2018

Hallo Burschen, stellt euch doch einfach mal selbst vor:

Stefan: Servus, wir sind STREAMBLEED aus Marchtrenk und wir machen original fucking Groove Metal! Ich bin Stefan, Sänger und Frontman der Gruppe.

Chris: Ich bin Chris, einer der beiden Gitarristen!

Shred: Hallo, ich bin Shred, der zweite Gitarrist und einer der Songwriter!

Jack: Ich bin Jack, der Bassist.

Tobi: Und ich bin Tobi, der Schlagzeuger. Immer ganz hinten, aber 100% Bio aus dem Mühlviertel!

Könnt ihr uns ein bißchen was zur Entstehung von STREAMBLEED sagen?

Stefan: Wir sind 2015 entstanden, als Shred und ich die Band, aus einer alten Band heraus, gegründet haben. An unserem Gründungstag sind wir gleich einmal in Wels fortgegangen, wo wir unseren Jack „The Bass“ kennengelernt haben. Wir haben gleich gemerkt, dass er den Groove im Blut hat, er hatte den gleichen Liedergeschmack wie wir, hörte ähnliche Genres... Da wussten wir gleich, das passt. So sind wir dann auch weiter gekommen zu Chris, eigentlich über einen Schlagzeuger, da unsere Suche nach einem Schlagzeuger sich als ziemlich mühsam und lange herausgestellt hat. Ein richtiges Drummer-Drama sozusagen! Es hat lange gedauert bis wir zu Tobi gekommen sind, das war erst Ende 2016, als wir bereits unsere ersten Gigs gespielt hatten – noch mit einem ausgeliehenen Schlagzeuger. 2017 hatten wir dann einige Auftritte  mit Tobi und sind im selben Jahr auch ins Studio gegangen um unser Album „Enslave The World Forever“ aufzunehmen, welches wir dann Anfang 2018 veröffentlicht haben und dazu auch eine Releaseshow gespielt haben.

Jetzt sind wir natürlich weiter dahinter, dass wir möglichst viele Auftritte spielen um ein wenig bekannter zu werden – unter anderem haben wir am Agressive Music Festival in Tschechien gespielt und kürzlich im Schlachthof Wels mit CARNIFEX. Wir sind in der Hinsicht sehr ambitioniert und schauen, dass wir zu möglichst vielen Auftrittsmöglichkeiten bei Konzerten und Festivals kommen!
 

Habt ihr in der Band alle die gleichen musikalischen Einflüsse? Denn in eurem Pressetext schreibt ihr ja „Lasst den Mainstream bluten!“ - wie ist das zu verstehen?

Shred: Wir sind eigentlich grundsätzlich gegen den Mainstream. Wir haben uns immer gesagt, wir lehnen uns dagegen auf, denn wir müssen uns nicht immer an alles anpassen.

Was die Einflüsse angeht, sind wir alle recht verschieden, was aber auch das Schöne bei uns in der Band ist, denn so können wir uns alle verwirklichen. Und wenn man die ganzen Stile dann zusammenmischt, kommt man auf STREAMBLEED, zu unserer Band, zu unserem Genre, zu unserem Groove! Ich persönlich zum Beispiel stehe eher auf Death und Thrash Metal, also eher die wilderen Sachen.

Chris: Ja, diese Mischung ist das, was uns ausmacht. Ich komme eher aus der progressiven Ecke, mag aber auch genauso die 70er-Sachen und viel aus dem Rock-Bereich – einfach alles was sich gut anhört. So kann sich bei uns eigentlich jeder ausleben und seine Ideen einbringen, was dann unseren unverwechselbaren Sound ausmacht.
 

Deshalb lasst ihr euch wahrscheinlich auch stilistisch nicht so leicht einordnen.

Stefan: Unsere Wurzeln sind ja im Groove Metal, so ein wenig in die Richtung PANTERA, aber wir haben auch andere Einflüsse; Durch Chris beispielsweise aus der Psychedelic-Richtung, wodurch wir auch einige Clean-Parts einbauen. Oder auch so Songs wie unser Bonustrack „Let It Out Loud“, der sich komplett abhebt vom anderen Material. Wir schauen einfach, dass wir nicht monoton wirken, so haben wir sowohl eine Ballade auf dem Album, als auch wirklich wilde Nummern wie „Voice Of The Stream“, bei der bei jedem Auftritt eine Wall Of Death Pflichtprogramm ist – wirklich jedes Mal! Kommt also unbedingt zu unseren Konzerten!

Über „Panic At The Moshpit“ brauchen wir dann glaube ich gar nichts mehr zu sagen, der Titel erklärt sich eigentlich von selbst! „Obsessed“ und „Damnation“ sind wieder sehr groovige Lieder und „Black Rain“, unsere Ballade, versteht sich als Albumteiler. Der Abschluss ist dann sozusagen „The Final Hour“ und dann noch mit „Let It Out Loud“ eine relativ rockige Nummer als Bonus.
 

Ihr sagt es ja schon, einige eurer Songs klingen ganz schön wütend. Ist Metal für euch eine Ausdrucksform, mit der ihr eurer Aggressivität und eurem Unmut Ausdruck verleihen könnt?

Stefan: Naja, ich würde es nicht direkt so beschreiben. Die Themen in unseren Lyrics befassen sich ja mit dem Überwachungsstaat, was momentan auf der ganzen Welt sehr aktuell ist. Und auch über blinde Herrscher die an den Thron gebunden sind, die im Endeffekt eigentlich nichts zu sagen haben - und trotzdem folgt das Volk seinem Herrscher ebenso blind in den Krieg, oder wie auch immer man das interpretieren möchte. Sowas kann man glaube ich nur durch harte Riffs und harten Gesang ausdrücken, was eben unsern Ansatz auf „Enslave The World Forever“ widerspiegelt.



vlnr.: Tobi, Jack, Shred, Chris, Stefan
 

„Groove Metal“ ist ja vielleicht nicht allen ein so gängiger Begriff wie Death, Thrash oder Black Metal – ihr vereint auch viel aus diesen Sparten, wie definiert ihr also  „Groove Metal“ für euch selbst?

Shred: Also ich finde schon, dass Groove Metal eigentlich ein gängiger Begriff ist, wenn man zum Beispiel an PANTERA denkt. Das ist ja quasi der Inbegriff von Groove Metal. Groove Metal ist eigentlich, könnte man sagen, „langsamer Thrash Metal“ - wir sind ja auch nicht nur groovig, wir haben auch viele thrashige Einflüsse drinnen, wenn die Lieder schneller werden. Da merkt man dann schon einen deutlichen Thrash-Einschlag, aber ansonsten bewegen wir uns mehr im Midtempo und im triolischen Bereich, das, was eben den Groove Metal ausmacht.
 

Gibt es bei euch einen Bandkopf, der die musikalischen Geschicke leitet, der das Texten und Komponieren übernimmt, sich um die Konzerte und sonstigen Aktivitäten kümmert, oder macht ihr das alles gemeinsam?

Stefan: Wir haben die Aufgaben schon ein wenig aufgeteilt, sonst würde es für einen alleine auch einfach zu viel werden. Der Mastermind ist vor allem Shred, der nicht nur als Lead-Gitarrist seine Solos abfeuert, sondern auch beim Songwriting das Meiste übernimmt. Wir bringen uns dann aber schon alle musikalisch ein, ich schreibe zum Beispiel die meisten Texte und meine Vocals – aus dieser Mischung ist dann sozusagen unser STREAMBLEED-Sound entstanden.

Shred: Und man darf natürlich nicht unseren Chris vergessen, der auch sehr viel dazu beiträgt, dass die Songs so klingen wie sie es tun, mit sehr vielen Riffs und Korrekturen.

Chris: Ich glaube ich bin eher so der im Detail veranlagte, während Shred eher der Mann fürs Gröbere bist. Von mir kommen immer wieder ein paar Riffs, die er wiederum einbaut, dann tauschen wir wieder untereinander Ideen aus, wie wir welche Parts einbauen können – also im Großen und Ganzen sind wir schon sehr demokratisch, wenn es um unsere Songs geht.
 

Wer organisiert bei euch die Konzerte? Habt ihr da schon so etwas wie ein kleines Management, oder macht ihr alles selbst?

Shred: Wir machen alles im Alleingang, ohne fremde Unterstützung. Das Meiste in der Richtung mache ich, wenn bei den Anderen mal etwas reinkommt, dann leiten sie das an mich weiter, damit ich mich darum kümmern kann.
 

Wie geht es nun nach eurem letzten Gig mit CARNIFEX weiter? Habt ihr schon Angebote vielleicht einmal als Support einer größeren Band zu spielen oder auf Tour zu gehen? Und wenn wir schon dabei sind – mit welcher Band würdet ihr gerne einmal auf Tour gehen und mit welcher garantiert nicht?

Jack: Auf keinen Fall mit Helene Fischer!

Stefan: Bitte nicht mit VOLBEAT! Die Helene Fischer kann aber gern zur Aftershow-Party kommen... (Gelächter)

Shred: Was größere Sachen angeht haben wir momentan leider noch nichts. Wir würden schon gerne vor größerem Publikum und bekannteren Bands spielen, aber das gestaltet sich als relativ junge Band noch ein wenig schwierig. Aber wenn wir uns eine Band aussuchen dürften, mit der wir auf Tour gehen könnten, dann wären das zum Beispiel LAMB OF GOD, MACHINE HEAD oder DEVIL DRIVER.
 

Wie sieht es mit der Vernetzung von kleinen Bands untereinander aus, beziehungsweise, wie steht es eurer Meinung nach generell um die Metalszene in Österreich?

Jack: Das Netzwerk ist inzwischen wieder ein wenig im Wachsen, denke ich. Es war früher schon größer, die ganze Community und der Zusammenhalt waren früher größer, kommt mir vor. Mittlerweile ist es wieder im Kommen, die letzten fünf, sechs Jahre war alles ein wenig schwach, auch die Organisation von Konzerten und dergleichen, aber jetzt gerade kommt es mir - eigentlich allen von uns - so vor, als ob die Szene wieder ein bisschen Aufschwung bekommt.
 

Jetzt haben wir noch eine Frage speziell für euren Sänger. Momentan ist es ja in Mode, dass Rock-Sänger in Castingshows antreten. Würdest du auch bei so einer Show mitmachen?

Stefan: Wenn ich mithalten kann, vielleicht. Aber das Problem bei diesen Castingshows ist immer, dass man sich selbst nicht verwirklichen kann. Ich höre ja schon auch andere Sachen, Rock- oder Metal-Balladen oder auch softere Bands, also, wenn ich in so einem Stil singen kann, vielleicht. Aber wenn mir etwas vorgeschrieben wird, ein Stil in dem ich singen soll, dann mache ich da bestimmt bestimmt nicht mit.



Volle Power auf der Bühne - STREAMBLEED am End Of Days Festival in Vöcklabruck!
 

Und als Frage an die gesamte Band: Angenommen ihr würdet von einer Plattenfirma ein Angebot bekommen, dass ihr professionell Aufnehmen könnt und so weiter, aber ihr müsstet dafür euren Sound oder eure Musik ändern. Wie würdet ihr darauf reagieren?

Shred: Nein, da behalten wir unsere Musik.

Jack: Und wenn es Sony Music oder was anderes Großes wäre: Nein.

Stefan: Das muss original fucking Groove Metal bleiben! Das ist UNSERE Marke!

Tobi: Es ist einfach wichtig, dass uns die Musik gefällt die wir spielen, dass es auch uns Spaß macht. Wenn ich etwas machen soll, dass mir keinen Spaß macht, dann mache ich es auch nicht.
 

Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie weit ihr mit eurer Band kommen wollt? Was ihr noch alles erreichen wollt? Denn die Szene ist ja doch, wenn man ehrlich ist, ziemlich übervölkert, sowohl von guten als auch von schlechten Bands.

Stefan: Wir möchten auf jeden Fall gerne einmal eine kleine Tour machen, in mehreren europäischen Ländern. Natürlich auch gerne außerhalb von Europa – wenn es natürlich bezahlt werden würde (lacht), das wäre schon so ein Traum von uns. Und natürlich auch einmal mit der einen oder anderen großen Band live auftreten zu können. Es war schon eine coole Erfahrung mit CARNIFEX zu spielen, wir würden aber sehr gerne auch mit anderen namhaften Bands auf der Bühne stehen!

Shred: Die Schwierigkeit ist aber doch, ob man seinen Beruf dafür aufgeben würde, beziehungsweise sein bisheriges Leben dafür aufgeben würde. Ob es sich im Endeffekt auszahlen würde, das weiß man als Musiker ja nie. Auch nicht, ob das Geld nächste Woche auch noch reicht...
 

Wie vereinbart ihr derzeit die Musik mit eurem Job? Ihr werdet ja alle berufstätig sein, oder?

Chris: Also momentan ist es noch einfach, weil wir ja zumindest an den Wochenenden Zeit haben. Klar, wenn dann irgendwann ein Tourangebot in Frage käme, dann müssten wir uns das natürlich genauer ansehen, ob es überhaupt machbar ist. Momentan sind Musik und Job für uns aber noch relativ leicht vereinbar.

Stefan: Es funktioniert bei uns momentan recht gut, auch untereinander. Tobi ist aus dem Mühlviertel, Chris ist aus dem Hausruckviertel – wir kommen also aus ganz Oberösterreich und haben deswegen teilweise auch längere Anfahrtszeiten, aber es geht sich immer wieder gut aus. Wir treffen uns regelmäßig bei den Proben und auch bei Auftritten läuft alles reibungslos, da haben wir schon eine ganz gute Organisation, was das betrifft.
 

Habt ihr auch schon einmal überlegt Songs auf Deutsch aufzunehmen?

Stefan: Mit dem Gedanken hatten wir schon gespielt, ja. Ich glaube das könnte mit False Chord Screams, einer Vocal-Technik die ich auch benutze, aber bisher noch nicht umgesetzt habe, ganz cool klingen. Fürs nächste Album vielleicht.
 

Ein Song auf Deutsch?

Stefan: Das wissen wir jetzt noch nicht.
 

Habt ihr denn schon mit einem neuen Album angefangen?

Stefan: Angefangen haben wir schon. Wir haben schon begonnen die ersten Riffs zu schreiben, Shred und Chris sind da sehr aktiv und schon ordentlich am Werken. Mir ist auch schon der ein oder andere Chorus eingefallen...

Shred: So richtig ausgeklügelt ist das Ganze natürlich noch nicht, da müssen wir noch viel daran arbeiten. Es ist zwar schon einiges an Rohmaterial da, aber das müssen wir jetzt erst einmal verarbeiten und dann überhaupt einmal aufnehmen.

Chris: Die ersten Spuren lassen sich schon blicken! Aber erst einmal liegt das Augenmerk noch auf der Promotion von unserem ersten Album, das ja auch gerade erst herausgekommen ist.
 

Böse Zungen behaupten ja, ihr seid kürzlich von unserer Antha abgelichtet worden. Alle zusammen? Einzeln? Und wurdet ihr auch zu Nacktfotos genötigt?

(Allgemeines Gelächter)

Chris: Ja, also was ist da alles vorgefallen, Stefan? Ich weiß da ja noch gar nichts...

Stefan: Es wird natürlich viel gemunkelt, von diesem dunklen Keller in dem ich eingesperrt und angekettet war... so richtig thematisch passend zu „Enslave The World Forever“... (lacht) Nein, Spaß beiseite! Wir hatten ein Fotoshooting für die Metal-Models. Antha hat mich am End Of Days Festival gefragt ob ich mitmachen möchte und ich habe dann gesagt, klar mache ich da mit! Sowas ist auch cool für die Szene, da tut sich wieder mehr und natürlich ist es auch gute Promotion, gerade für kleinere Bands!
 

Aber du warst angezogen.

Stefan: Ja, ich war angezogen.



Beweisfoto und exlusiver Preview auf die kommende September-Ausgabe - Stefan, 100% angezogen!
 

Kann ich mir kaum vorstellen... (Anm. Antha: Was die Kollegen von mir denken. Unfassbar! Und ich muss das auch noch abtippen!) Und als Abschluss natürlich noch die Frage: Wo bekommt man eure CD „Enslave The World Forever“?

Stefan: Die CD bekommt man direkt bei uns! Ihr könnt uns entweder direkt anschreiben, oder ansonsten bei Konzerten am Merchstand eine erwerben.

Shred: Digital sind wir auch überall vertreten, auf Spotify, Deezer und Apple Music. Man kann die CD auch auf Amazon kaufen und natürlich auch über Bandcamp gratis streamen oder kaufen, da geht das Geld dann auch direkt an uns.

Stefan: Und auf YouPorn... äh, YouTube natürlich auch! (Gelächter)
 

Da landen dann die Fotos vom Shooting... (Gelächter) So, aber die letzten Worte gehören nun euch, da dürft ihr zum Abschluss sagen, was ihr wollt!

Stefan: Wir möchten uns bei allen Zuhörern und Lesern bedanken! Wir sind am 16.11. im Rockhouse Salzburg – wenn ihr also eine geile Show sehen und richtig coolen Groove Metal auf die Ohren haben wollt, kurz, wenn ihr ordentlich Headbangen wollt: Bei uns wird immer fleißig getanzt, Moshpits gehen ab und eine Wall Of Death ist immer Pflichtprogramm! Also kommt vorbei! Wir versuchen auch immer das Publikum zu 100% mit einzubeziehen, das ist uns als Live-Band sehr wichtig! Deswegen möchte ich mich herzlich bei unseren jetztigen Fans bedanken und ich freue mich schon auf alle neuen Fans die noch kommen werden!

Shred: Ja, wie gesagt – 16.11., Pflichttermin! Es ist ein Bandcontest, also würden wir uns freuen wenn viele Leute kommen würden und vielleicht auch für uns stimmen! Das wäre super für uns, denn so würden wir eine Runde weiter kommen und könnten unser musikalisches Können weiter unter Beweis stellen!

Chris: Ja, vielen Dank noch einmal für die Einladung!
 

Wir bedanken uns ebenfalls bei der Band für den Besuch bei uns im Radiofabrik-Studio – viel Erfolg weiterhin!

Alle: Danke!

 


WERBUNG: Hard
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