Interview: PASSWORD MONKEY - Veit, Chris B.

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Vielleicht hat man zuerst das Ziel vor 100, dann vor 1000 und dann vor 10000 Leuten zu spielen, aber jedes Mal ist es einfach nur ein phänomenales Gefühl, wenn im Publikum eine Person steht, der man ansieht, dass es ihr gefällt.

Mit einem kraftvollen Studio-Album und dem Passwort zum Erfolg, kommen PASSWORD MONKEY und geben dem angestaubten Hard Rock die Sporen!

Veröffentlicht am 10.05.2017

Man will es nicht wahr haben, aber abstreiten kann man es auch nicht, wenn man ehrlich zu sich selbst ist. Im Licht der aufgehenden Sonne entdeckt man in der Hardrock-Matte vielleicht das eine oder andere graue Härchen! Eine Haarbleichcreme zu den neuen Spandex Hosen zu bestellen, wird die Magie nicht wieder herstellen können. Wir brauchen etwas Neues! Etwas, das ebenso gut funktioniert, aber frisch verpackt wurde - Eine bewährte Rezeptur mit neuen Bestandteilen! Wir brauchen PASSWORD MONKEY!

 

Hallo Veit und Chris,

zu was bekommt man einen Zugang, wenn man das Passwort kennt?

Veit: Das Passwort sollte ja bekannt sein! Lustigerweise findet man in den TOP10 Listen der beliebtesten Passwörter im Netz „monkey“ – demnach sollte man zu sehr vielen Sachen Zugang bekommen. Bei uns bekommt man mit dem Passwort erdigen und groovigen Hard Rock mit modernen Elementen aus härteren Gangarten.

 

Ihr habt einen ganz schönen Kracher mit "Chained" abgeliefert. Richtig authentischer Hard Rock, wie man ihn heute kaum noch zu hören bekommt. Fabian Lichtenstein ist als Sänger ein richtiger Glücksfall. Live klingt ihr ebenso gut wie auf Platte. Und ihr seid jung. Wisst ihr, was das bedeutet? Ihr werdet uns noch einige Zeit unterhalten müssen!

Veit: Vielen Dank, das schmeichelt uns natürlich sehr! Das ist wohl wahr. Fabi ist ein sehr dynamischer und talentierter Sänger. Auf jeden Fall haben wir noch viel vor in nächster Zeit. Nun ist das erste große Ziel mit dem Debütalbum erreicht. Dieses Jahr folgen noch einige Festivals und Auftritte und unsere nächsten Singles mit den passenden Videos dazu.

 

2013 habt ihr den Starnberger Nachwuchswettbewerb gewonnen. Aber da war noch Sebastian Schweyer am Mikrofon tätig. Weshalb ist er gegangen und wie läuft das mit den Songs ab, die er geschrieben hat und die es aufs Album geschafft haben?

Veit: Basti war das erste Jahr bei Password Monkey als Sänger und Gitarrist mit dabei. In dieser Zeit haben wir einige Songs zusammen geschrieben und haben 3-4 mal Live gespielt - unter anderem auch in Starnberg, wo wir die Jury überzeugen konnten. Allerdings hat sich damals schnell herausgestellt, dass seine Prioritäten auf anderen Projekten lagen. Er hat damals ein Musikstudium in Dinkelsbühl angefangen und hatte noch einige musikalische Projekte. Wir stehen aber immer noch in Kontakt mit ihm. An dieser Stelle viele Grüße und weiterhin alles Gute mit seiner Musikkarriere.

 

Auch Tobias Brügge ist bei ein paar Songs gelistet. War er nicht irgendwie am Starnberger Nachwuchspreis beteiligt? Er spielt Saxophon und Klarinette und ist eigentlich im Jazz beheimatet. Wie kam es zur Zusammenarbeit? (Und korrigiere mich bitte schnell, falls ich Fake News verbreiten sollte!)

Veit: Als Jazzer ist uns der Tobi nicht direkt bekannt, das dürfte demnach jemand anderes sein. Er ist aber ein sehr talentierter Musiker und spielt unter anderem noch Banjo und Geige – auch im Orchester! Wir kennen ihn wir quasi vom Starnberger Bandcontest. Er ist damals mit seiner Punk-Band T-BONE & THE SCALLYWAGS aufgetreten.

Die Zusammenarbeit hat sich dann kurz nach dem Bandcontest ergeben. Sein damaliger Drummer seiner Band ist ausgestiegen und ich bin vorrübergehend eingesprungen. Aus vorübergehend wurde dann der feste Einstieg. So habe ich zunächst einmal in seinem Projekt mitgewirkt.

Nach Bastis Ausstieg wurde PASSWORD MONKEY eigentlich erstmal auf Eis gelegt.

Flo (Gitarrist PM), Chris B. (Bassist PM) Tobi und ich haben vorerst ein eher Metal- und Alternative-lastiges Projekt ins Leben gerufen. Nachdem wir schlussendlich aber wieder im Rock landeten, wurde aus diesem Projekt ein Anlass für die Auferstehung von PASSWORD MONKEY. Schließlich wurde in dem Projekt auch die Basis für die Songs „From the Ashes“ und „Touch the Sky“ geschaffen. Tobi war 2016 mit uns bei circa 15 Live Auftritten dabei. Wir haben es mit ihm geschafft ins Finale des Rockavaria Bandcontests einzuziehen und das trotz unserer damals noch recht kleinen Bekanntheit.

An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an ihn und die geilen Shows, die wir zusammen gespielt haben!

Im Nachhinein betrachtet haben wir an dem Abend einige tolle langjährige Freunde dazu gewonnen. Auch mit der Band MR. SERIOUS & THE GROOVE MONKEY sind wir seit einigen Jahren ziemlich eng befreundet. Die Rockszene in München und Umland ist eher klein – der Zusammenhalt und der Support dafür umso stärker!

 

Neben eurem eigenen Stil streut ihr zurückhaltend und sicherlich bewusst eine angenehme Prise von GUNS ´N´ ROSES in "Freedom, Beer and Bikes", und "From the Ashes" kann auch mal einem aufgeschlossenen ALICE IN CHAINS Fan gefallen. Wird eine Zeit kommen, in der sich die Welt wieder klassischem Hard Rock nähert?

Veit: Mit solchen Rockgrößen wie GUNS´N´ROSES oder den Alternativerockern von ALICE IN CHAINS verglichen zu werden ist eine große Ehre. Ich glaube aber, dass dies zum größten Teil an der Stimme von Fabi liegt. Viele vergleichen uns deshalb mit GUNS´N´ROSES oder auch dem neuen SLASH Projekt, bei dem MYLES KENNEDY an den Vocals mitwirkt. Ich finde es immer schön zu hören, dass man diese Einflüsse bei uns merkt. Wir sind alle Fans der „alten Schule“ und hören viel Musik aus den 80ern gepaart mit modernen Rockgrößen. Ich denke gerade in den letzten 2-3 Jahren wird der Hard Rock für das Publikum wieder interessanter. MONSTER TRUCK und THE DEAD DAISIES sind der beste Beweis dafür, dass dies heute noch funktionieren kann. Meiner Meinung nach liegt dort der Vorteil darin, dass man viele verschiedene Zielgruppen abholen kann. Sowohl die 80er-Jahre-Fans als auch die modernen Rockhörer.

Schließlich haben wir uns auch zum Ziel gemacht, den Leuten Hard Rock mit modernen Elementen näher zu bringen.

 

Von "Mammuth Music" haben bisher sicherlich nicht viele gehört. Für was sind die Leute da zuständig und wie läuft die Kooperation zwischen Band und diesem Unternehmen ab? Im Booklet wird das Label ja nicht erwähnt.

Veit: Mammuth Music ist ein kleines aber stetig wachsendes Label im oberbayrischen Landkreis Garmisch Partenkirchen. Die Inhaber Joe Stöckel und Tobias Höffner leiten das Label und betreiben die vier Sparten Presse, Booking, Events und Records. Mammuth hat uns hinsichtlich unseres Albums beim Druck und der Veröffentlichung auf sämtlichen Online Portalen (Itunes, Spotify, Deezer usw) unterstützt. Joe leitet auch den Shop bei Mammuth Music, indem man bald alle unsere Merchandise Produkte erwerben kann. Im Booklet ist das Label natürlich auch erwähnt! Vielen Dank Joe und Tobi für eure Unterstützung.

Achja – wenn wir schon dabei sind auch vielen Dank an Jonas Immer von Sun King Music der uns am 21.4. bei der Albumreleaseveranstaltung so super unterstützt hat und uns demnächst auch noch unter die Arme greifen wird.

 

Noch bevor man in den Genuss eures Werkes kommt, sticht einem das hervorragende Artwork von Darko Pacaloš ins Auge. Handelt sich bei ihm um denselben Künstler, der 2015 mintunter die (inzwischen geschlossene) Flüchtlingswerkstatt in der Münchner Bayernkaserne verschönert hat?

Veit: Richtig! Das war die Graffiti Crew „Der Blaue Vogel“ von Darko Pacalos. Insgesamt waren sie zu fünft daran beteiligt. Darkos Artworks hat uns total von den Socken gehauen. Chris B. und ich haben uns auf einen Kaffee mit ihm getroffen und kurz besprochen, was wir uns vorstellen. Das am Ende ein dermaßen stimmiges und atemberauben realistisches Werk entsteht, hätten wir nicht für möglich gehalten.

Darko hat alles per Hand gezeichnet. Es wurde nichts vektorisiert oder ausgebessert. Er saß daran circa 2 Wochen und hat oft wieder neu begonnen. Er hat ein genaues Ziel und eine Vorstellung. Erst wenn diese zu 100 % erfüllt sind, ist es für ihn vorzeigbar. Ich denke, wenn die richtigen Leute sehen, was der Kerl draufhat, wird das nicht das letzte Artwork für ein Album gewesen sein.

 

Interessantes gibt es aber auch von Florian zu berichten. Er gibt Gitarrenunterricht. Das wird aber bald nicht mehr möglich sein, wenn PASSWORD MONKEY weiter so rasant Fans gewinnen.

Veit: Flo unterrichtet für sein Leben gern. Er liebt Kinder und fördert den Nachwuchs in musikalischer Hinsicht, wo es nur möglich ist. Mittlerweile ist dies fester Bestandteil seines Alltags. Ich glaube, das Einzige das ihn davon abhalten würde wäre wenn wir mit PASSWORD MONKEY viel unterwegs wären und damit unsere Brötchen verdienen könnten. Aber selbst dann würde Flo an freien Tagen Schüler unterrichten und hätte Spaß dabei. Neben dem Unterricht ist er auch noch oft an den Wochenenden mit verschiedenen Bandprojekten unterwegs und sorgt auf Geburtstagen und Hochzeiten für die passende Untermalung. Also liebe Brautpaare und Geburtstagskinder – wenn ihr eine tolle Unterhaltungsband braucht, ruft ihn an.  https://www.florian-groll-music.de/

 

Und Christopher (Chris. F) hilft auch mal ANDREAS GABALIER und TIM PELTZER (2013 bei "The Voice Kids") mit seiner Gitarrenvirtuosität?

Veit: Chris F. ist ein sehr vielseitiger Musiker. Durch seinen Job als Tontechniker für verschiedene Bands und Veranstaltungen und seine Supports unter anderem bei Andreas Gabalier hat der Kerl echt schon mächtig Erfahrung. Chris F. ist mit Abstand die größte Rampensau die wir jemals hatten. Er weiß sich in jeder Situation perfekt darzustellen und unser Publikum liebt ihn dafür. Ich kenne ihn noch von früher aus der gemeinsamen Arbeit in der Gastronomie und habe erst gemerkt wie krass er eigentlich unterwegs ist, als wir akut auf der Suche nach einem Ersatz für Tobi waren.

Insgesamt hat er sich vom braven Indie-Gitarristen zum Vollblutrocker entwickelt. Wie man auf allen Livefotos erkennen kann, liebt er es auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu entertainen. Spielerisch überrascht er uns auch jedes Mal aufs Neue. Was Chris F. solotechnisch, teilweise in einem Take aufs Album geballert hat ist mehr als hörenswert.

 

Jetzt kommt eine schöne Frage, weil man da leicht eine falsche Antwort gibt. Wie wichtig ist euch der Erfolg und wie sieht dieser aus?

Chris B.: Erfolg ist sehr wichtig, da es schließlich das Antriebsmittel einer Band ist. Jeder wird für sich Erfolg natürlich verschieden definieren. Musikalisch ansprechendes Material zu schaffen, sollte dabei ein Grundbaustein sein. Sowie Ziele realistisch und gemeinsam zu stecken. Natürlich darf und soll man dabei auch träumen! Vielleicht hat man zuerst das Ziel vor 100, dann vor 1000 und dann vor 10000 Leuten zu spielen, aber jedes Mal ist es einfach nur ein phänomenales Gefühl, wenn im Publikum eine Person steht, der man ansieht, dass es ihr gefällt. Mit dem Release unseres Albums haben wir auf jeden Fall schon einen großartigen Erfolg für uns errungen. Auch eine Supportshow wie für Marco Mendoza ist einfach unglaublich, sowie auf Bühnen zu stehen auf denen man selbst schon seine Lieblingsbands und Vorbilder gesehen hat. Und wer weiß, mit einem Auftritt auf einer großen Bühne wie Rock im Park würde für uns alle eben dieser eine Traum in Erfüllung gehen.

 

Etwa 2011 habt ihr euch als Band formiert. Wie groß ist die Freude am Release von "Chained". Schwindet nach fünf Jahren musikalischer Arbeit die Euphorie?

Veit: Keinesfalls. Wir rechnen auch ehrlich gesagt nicht mit dem Jahr 2011 sondern mit 2015. Am Anfang hatten wir nur ein paar Monate und danach eine langjährige Pause. Für uns ist Password Monkey das was es jetzt ist mit Fabi am Gesang und der jetzigen Besetzung. Die Euphorie ist gerade jetzt so groß wie nie! Wir haben Bock auf Live, Tour und sämtliche Bandaktivitäten wie Songwriting und Aufnahmen.

Jetzt ist unsere Zeit und wir geben alles dafür!

 

Bis wann ist die aktuelle Tour geplant und was kommt danach?

Veit: Aktuell werden wir in den kommenden Monaten einige Live-Shows auf Festivals und Konzerten spielen. Eine kleine Tour ist für Ende des Jahres geplant. Wie das ganze aussieht und wo wir unterwegs sein werden ist gerade in Planung. Deshalb lasst euch überraschen!

 

Fans empfinden oft eine Hassliebe für Sideprojekts ihrer Lieblingsbands. Sie kaufen oft nicht die Produkte, bemängeln sie aber trotzdem. Wäre es eine Option für euch, irgendwann ein anderes Genre in Angriff zu nehmen? Oder macht das schon der eine oder andere?

Veit: Ehrlich gesagt, macht es sogar gerade jeder von PASSWORD MONKEY derzeit.

Chris F. und Flo haben derzeit verschiedene Coverbands mit Liveauftritten. Chris F. hat des Weiteren auch noch das CHRIS FURTNER PROJEKT, bei dem auf den Aufnahmen auch einige von uns beteiligt waren. Weiterhin haben Chris F. und ich einen Youtube Channel in Angriff genommen, auf dem wir Rock-Songs Covern und interpretieren. Dabei sind immer je nach Song noch verschiedene Künstler involviert. Beispielsweise haben wir einen TTHE DARKNESS Song mit dem Sänger von MR. SERIOUS & THE GROOVEMONKEYS gecovert. Ansonsten hat Chris B. bis vor einigen Monaten noch die Basssaiten in einer Pop-Band gezupft und Fabi covert auch gerne mal.

Jeder von uns spielt hier und da mal ein paar Songs für unterschiedliche Bands / Projekte / Künstler im Studio ein und wir versuchen uns ständig musikalisch weiter zu entwickeln. Allerdings können wir fest behaupten, dass PASSWORD MONKEY an erster Stelle steht und natürlich am wichtigsten für uns ist.

Versorgt uns doch mal mit internen Informationen. Ihr macht gute Musik und fernsehtaugliche Musikvideos. Was kann man als Musiker machen, um die Aufmerksamkeit von TV-Sendern zu gewinnen, damit vielleicht mal ein Video in einer Musiksendung ausgestrahlt wird?

Veit: Wenn in der Anfangsphase kein Geld für professionelles Material da ist, braucht man allen vorran natürlich ein wenig Glück. Mit Maximilian Riemer, einem alten Schulfreund von Chris B. haben wir jemanden der uns in medialer Hinsicht allerlei Unterstüzung liefert. Ohne Ihn wären diese Videos erst gar nicht möglich gewesen. Er steckt viel Herzblut in das ganze Projekt und macht alles um den Hardrock wieder ins hier und jetzt zu bringen. Er is unser heimliches sechstes Bandmitglied und wir danken Ihm vielmals.

Es wäre natürlich klasse, wenn wir – in welcher Form auch immer – im Fernsehen zu sehen wären. Dazu gehört natürlich gute Promotionarbeit. Wir sind gerade fleißig dabei, viele Kontakte zu knüpfen und die richtigen Leute erreichen. Ich denke mit der Zeit kommt das alles noch. Wir gehen Step für Step und das funktioniert sehr gut.

 

Letzte Frage: Wie wird der Rest des Lebens?

Veit: Na hoffentlich voller Sex, Drugs and Rock´n´Roll wenn man mal positiv in die Zukunft schauen kann. Wir geben auf jeden Fall alles, um uns auf die größeren Festivals Slots zu erspielen und den Leuten zu zeigen was wir so draufhaben.

Es kann nur noch besser werden! Wir haben schon so viel erreicht und mein pubertäres Ich springt im Kreis, wenn ich daran denke wie alles angefangen hat. Wir machen alles, um uns weiterzuentwickeln und ich hoffe auf gefüllte Clubs, tobende Hallen und sengend heiße oder matschig kalte Open Airs.

 

Vielen Dank für das Gespräch! Wir sehen uns in Zukunft mindestens bei STORMBRINGER!

 


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