Interview: ENBOUND - Marvin Flowberg

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Die Band der Stunde

Was die Promotion angeht, nimmt unser Label einiges in die Hand. Wir als Band promoten natürlich so gut wir können, machen Interviews und teilen unsere Meldungen auf allen Kanälen.

Text: manfred
Veröffentlicht am 26.03.2017

ENBOUND scheinen ein weiterer Beweis dafür zu sein, dass sich eigenständige Bands auf lange Sicht durchsetzen. Sicher, grob gesehen kann man die Schweden in die Melodic Metal Schublade stecken, aber wenn man genauer hinhört, stellt man fest, dass die Musik der Band äußerst variantenreich und mit den unterschiedlichsten Einflüssen gespickt ist. Meint auch Marvin Flowberg, seines Zeichens Gitarrist der Band.


Euer neues Album hat den Titel „The Blackened Heart“. Welche Bedeutung steckt dahinter? Ich denke, dass das Artwork zum neuen Album grandios geworden ist und die Thematik sehr gut bildlich darstellt. Wie betrachtest du das Artwork selbst?

Ich bin auch der Meinung, dass der Titel ziemlich gut passt, denn er bringt die Gesamtatmosphäre des Albums ziemlich auf den Punkt. Es existiert aber keine tiefere Bedeutung hinter dem Titel oder so. Das erste Album hat sich auf die Farbe Gold fokussiert, das neue auf schwarz. Auch sind wir sehr glücklich mit dem Artwork, denn es ist voller Leben und Emotionen! Exakt das, was wir wollten.

Alles wirkt songwriterisch weit ausgereifter, alleine was die vielen Rhythmuswechsel und Melodiewechsel angeht. Irgendwie habt ihr mehr Emotionen und Stimmungen in die Songs gelegt. Wie siehst du diese Entwicklung?

Als wir begannen, unser Debüt aufzunehmen, hatten wir nicht mal einen Sänger, daher war es schwierig zu erahnen, wie das Endresultat aussehen würde. Wir hatten zwar eine Vision, aber gleichzeitig dachten wir auch nach dem Motto „Schauen wir mal, was dabei rauskommt“. Es hat damals sehr viel Spaß gemacht, dieses Album aufzunehmen. Diesmal bin ich der Meinung, dass „The Blackened Heart“ solider klingt, ohrwurmtauglichere Songs mit sich bringt, pompöser, einfach eingängiger arrangiert ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir jetzt immer so klingen werden, aber es dient als Marschroute für das, was in der Zukunft noch kommen mag.

Du bist ja selbst ein Fan vieler Musikstile, aber war es dennoch einfach, so viel Verschiedenes auf einem Album zu kombinieren?

Manche Songs schrieben sich wie von selbst und andere brauchten eine lange Zeit. Wir haben sehr viel Zeit mit den Arrangements verbracht. Jeder Song hatte am Beginn eine klare Ausrichtung, die uns gefallen hat, dennoch haben wir uns immer wieder gepusht und versuchten neue Sachen an den Songs auszuprobieren. Dinge wie Basslines zu ändern, Gitarren wegzulassen oder Chöre hinzuzufügen, immer wieder wurde an den Songs herumexperimentiert. Wir haben alles versucht und hatten am Ende, glaube ich, 100 verschiedene Versionen alleine vom Song „Falling“, wobei wir dann für uns die beste Version ausgesucht haben.

Warum hat Sänger Lars mit Lee Hunter eigentlich einen Künstlernamen? Das könnte so manche Fans ein wenig irritieren, ich dachte schon, ihr habt einen neuen Sänger! Jedenfalls liefert er einen grandiosen Job ab und meiner Meinung nach gehört er zu den besten Sängern im Genre, was er auch bei WORK OF ART oder LIONVILLE eindrucksvoll bewiesen hat.

Man kann kein richtiger Rocker sein ohne einen knallharten, schrägen Namen, oder? Soweit ich mich erinnere, hatte jeder von uns diese Namen, als wir mit ENBOUND anfingen. Mike ausgenommen, der seinen Spitznamen schon ewig mit sich trägt.

Mich interessieren natürlich noch deine Einflüsse als Musiker und ob es vielleicht noch bis heute aktuelle Helden oder Vorbilder für dich als sehr kreativen Gitarristen gibt?

Ich habe mit Musik angefangen als Power Metal richtig groß war, daher hat dieser Stil einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich werde allerdings von allem beeinflusst, was ich so höre. Ob du es glaubst oder nicht, das können singende Vögel, die Spülmaschine aber auch andere Geräusche sein. Manche Bands/Songwriter/Musiker, die mich über die Jahre hinweg sehr stark beeinflusst haben, sind BLIND GUARDIAN, ANGRA, THUNDER, QUEEN, YNGWIE MALMSTEEN, TNT, Allan Holdsworth, Albert Lee und viele mehr. Ich bekomme auch eine spezielle Inspiration von Leuten, mit denen ich gemeinsam gespielt habe oder von anderen lokalen Musikern. Ich glaube, dass die Musik im Allgemeinen mein größtes Ideal darstellt.

Gemessen am neuen Album und wenn die Promotion richtig läuft, sollte es ja nur eine Frage der Zeit sein, bis ihr KAMELOT und Konsorten Konkurrenz machen werdet. Was werdet Ihr tun, um das Album richtig zu promoten? Ich hoffe doch nicht, euch mit Gold anzumalen, wie beim Debüt?

Haha, glücklicherweise mussten wir uns diesmal nicht mit Gold anmalen, aber wir haben uns schwarz angemalt, was zu einer fünfstündigen Dusche führte, damit wir nach der Fotosession wieder ein vorzeigbares Gesicht hatten. Das hat verdammt lange gedauert, bis der komplette Dreck runter war.

Was die Promotion angeht, nimmt unser Label einiges in die Hand. Wir als Band promoten natürlich so gut wir können, machen Interviews und teilen unsere Meldungen auf allen Kanälen. Außerdem gibt es von uns zwei neue Videos auf YouTube, das Lyrik Video zu „Falling“ und ein Musikvideo zu „Give Me Light“, die man sich unbedingt ansehen sollte.


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