Interview: Discreation - Sebastian Schilling

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Auch wenn man vielleicht den Gesang nicht komplett versteht, so finde ich es doch wichtig, dass man etwas halbwegs vernünftiges vorfindet, wenn man ins Booklet schaut...weise Worte!

Christian Wiederwald, ich halt, schaffe es, mit den jetzt schon großen DISCREATION ein zweites erstes Interview zu machen... Perfektion ist anders. Und dennoch gab es Interessantes zu lesen...

Veröffentlicht am 28.10.2013

Der Überhammer "The Silence Of The Gods" musste einfach besprochen werden. Seht was die Band zum Leben, zum Universum und zum Rest zu sagen hatte:

Für alle, die Euch noch immer nicht kennen: bitte stelle DISCREATION kurz vor und schildere Euren bisherigen Werdegang kurz.

DISCREATION existieren seit dem Jahr 2001 und wurden von Peter (Bass) und mir gegründet. Wir kommen aus dem Großraum Frankfurt a.M. Unsere erste Veröffentlichung war die EP „The Great Curse“ von 2003. Darauf folgte 2004 das Album „Order To Advance“, welches 2006 im Digipak neu veröffentlicht wurde. 2010 kam unser zweites Album mit dem Titel „Withstand Temptation“ raus. Ein Jahr später veröffentlichten wir die EP „Plague & Fire“, welche als kostenloser Download über unser Homepage bezogen werden kann. Und gerade ist unser neuestes Album „The Silence Of The Gods“ von Remission Records veröffentlicht worden.

Wo liegen Eure Einflüsse?

Als wir die Band ins Leben gerufen haben, standen wir vor allem auf Bands wie Vader, God Dethroned, Vomitory und Necrony. Six Feet Under und einige andere kamen auch noch dazu. Allerdings würde ich eher sagen, dass wir von diesen Bands inspiriert wurden. Wir hatten ja keinerlei Banderfahrung. Ich habe erst ein halbes Jahr bevor wir die Band gestartet haben angefangen Gitarre zu spielen. Daher kann man hier nicht wirklich von Einflüssen sprechen. Diese Band haben einfach den Wunsch in uns hervorgerufen, selbst Death Metal zu machen.


Welches waren die bisherigen Höhepunkte Eurer Karriere?

Es hat in den zwölf Jahren viele erinnerungswürdige Momente gegeben. Es ist immer wieder ein Höhepunkt wenn ein neues Album oder eine EP fertig ist. Oder natürlich Konzerte bei denen alles passt. Das können große Shows sein mit mehreren hundert Zuschauern oder auch kleine intime Konzerte, mit nur einer handvoll Fans. Wenn der Funke überspringt und Band und Publikum sich gegenseitig hochpushen, dann ist das jedesmal genial.

Und wo lagen die bisherigen Tiefpunkte?

Von denen gibt es natürlich auch immer wieder welche. Wenn man mal wieder einige hundert Kilometer gefahren ist, um dann vor einer Handvoll Leute zu spielen, die sich eigentlich gar nicht für einen interessieren. Das sind eigentlich die blödesten Momente, wenn man mal wieder ein Wochenende für nichts auf der Autobahn verbracht hat. Aber das gehört eben auch dazu und davon darf man sich nicht entmutigen lassen.

Wie entstehen Eure Songs? (= wer ist fürs Songwriting zuständig, wer schreibt die Texte, etc.)

Die Songs entstehen bei uns in der Regel ganz klassisch im Proberaum. Jemand kommt mit einem Riff oder einer bestimmten Idee, und dann arbeiten wir gemeinsam daran. Ab und zu kommt es allerdings auch vor, dass jemand zuhause bereits einen kompletten Song geschrieben hat. Das ist aber eher die Ausnahme.


Wie würdest Du Eure Musik jemandem beschreiben, der noch nie von DISCREATION gehört hat?

Ich würde sagen, dass wir wie eine Mischung aus späten God Dethroned, Vader und diversen Ami-Bands klingen. Sprich europäische Melodien kombiniert mit Neunziger Ami-Death-Thrash. Ab und zu schauen auch Bolt Thrower mal vorbei. Aber das ist auch nur eine grobe Annäherung. Wenn ich lese was in Reviews alles für Bands als Vergleich herangezogen werden, denke ich, dass wir wirkliche einen ganz eigenen Sound haben.


Wie wichtig ist es Dir, dass Eure Musik Alleinstellungsmerkmalewie z.B. die Leads hat und sich von anderen unterscheidet?

Ich freue mich auf jeden Fall darüber. Allerdings haben wir darauf nicht gezielt hingearbeitet. Das hat sich vielmehr so ergeben. Peter und ich haben bevor wir DISCREATION gegründet haben nicht in anderen Bands gespielt und hatten generellt nicht viel Erfahrung. Sowohl was das Spielen in einer Band angeht, als auch am eigenen Instrument. Der erste DISCREATION Song war der erste Song den ich spielen konnte. Wir haben auch nie andere Bands gecovert. Wahrscheinlich haben wir deswegen von Anfang an eine ganz eigene Herangehensweise entwickelt.

Bitte schildere die Entstehungsgeschichte des aktuellen Albums...

Eigentlich wollten wir schon 2012 ein neus Album rausbringen. Die Aufnahmen und die Labelsuche für das Vorgängeralbum „Withstand Temptation“ haben sich ewig hingezogen und dann haben wir uns erst von unserem damaligen Gitarristen und kurz darauf auch von unserem Drummer getrennt. Also mussten zuerst neue Leute gefunden und eingearbeitet werden. Als wir dann mitten im Songwriting waren, verlies uns erneut der Schlagzeuger. Als wir dann einen Nachfolger gefunden hatten, mussten wir ihn erst wieder einarbeiten um live spielen zu können. Nachdem das getan war, setzten wir uns selbst eine Deadline und buchten das Studio. Wir hatten dann effektiv von Januar bis Oktober Zeit, um eine neue Platte zu schreiben. Das hat allerdings auch ganz gut funktioniert. Mein Eindruck ist, dass uns Druck nicht unbedingt schadet.


Wie unterscheidet sich dieses Album deiner Meinung nach von etwaigen bisherigen Arbeiten?

Unser Ziel nach „Withstand Temptation“ war es, härter und düsterer zu werden. Der erste Schritt in diese Richtung war die EP „Plague And Fire“. Die Songs waren geradliniger und schneller, als das alte Material. Das wollten wir auf „The Silence Of The Gods“ fortführen, gleichzeitig aber auch variabel bleiben. Ich denke diesen Spagat haben wir ganz gut hinbekommen, wie auch die bisherigen Reaktionen zeigen.


Welchen Song vom aktuellen Album magst Du am liebsten und warum?

Das variiert und vermutlich wird sich dabei auch kein alleiniger Favorit herauskristallisieren. Ich schätze in verschiedenen Songs einfach verschiedene Dinge. Die Brutalität und Geschwindigkeit von „Tombworld“, die Riffs des Titeltracks oder die Struktur und Eingängigkeit von „Bringer Of Torture And Pain“. Die Reviews zeigen ja auch, dass jeder Schreiber ganz andere Songs hervorhebt, was ich gut finde. Das zeigt einfach, dass wir in der Lage sind unserer Musik verschieden Facetten zu verleihen, die dann wiederum unterschiedliche Leute besonders ansprechen.


Kannst Du bitte auf die Texte näher eingehen. Wie wichtig ist das lyrische Material?

Ich finde die Texte runden die Musik einfach ab. Auch wenn man vielleicht den Gesang nicht komplett versteht, so finde ich es doch wichtig, dass man etwas halbwegs vernünftiges vorfindet, wenn man ins Booklet schaut. Die Texte sind größtenteils einfach nette Horrorstories, in die man natürlich Bedeutungen reinlesen kann wenn man möchte. „Event Horizon“ ist zum Beispiel vom gleichnamigen Science Fiction Film inspieriert, „Tombworld“ ist quasi der Text zum Cover und der Titeltrack ist unser Kommentar zum Thema organisierte Religion.


Wie sieht es bezüglich Liveaktivitäten aus?

Wir haben in den letzten zwei Jahren über 40 Gigs in Deutschland gespielt, und wollen auch weiterhin soviel spielen wie möglich. Besonders gern natürlich auch im angrenzenden Ausland

Stichwort MP3 Downloads: dafür oder dagegen? Mit Begründung bitte…

Für legale Downloads und ganz entschieden gegen illegale. Dank Spotify kann jeder in die Platte reinhören. Sie illegal herunterladen ist aber nunmal schlicht und einfach Diebstahl. Wenn ich dann auch noch sehe, dass irgendwelche Downloadseiten per Paypal-Button zum Spenden aufrufen, platzt mir echt der Kragen. Also, wenn euch die Platte gefällt, dann kauft sie euch.


Bitte hinterlasse hier noch ein paar abschließende Worte an unsere Leser…

Hört in unsere Platte rein! Auf der Website unseres Labels www.remissionrecords.de könnt ihr zwei Songs downloaden, auf Youtube findet ihr sie auch. Kaufen könnt ihr „The Silence Of The Gods“ im Handel, direkt bei uns oder bei unserem Label. Die letzten beiden Optionen sind uns am liebsten, denn da bleibt am meisten hängen. Death Metal Victory!


Vielen Dank für das Interview, und Leute da draußen die ihr auf Death/Thrash-Metal der gehobenen Sorte steht, gebt DISCREATION eine Chance. Es zahlt sich auf jeden Fall aus!!!


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