Interview: Fastway - 'Fast' Eddie Clarke

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In der Vergangenheit hatte ich so meine Sperenzchen mit Sängern. Bei Toby hält sich das in Grenzen. Er ist wahrscheinlich der beste Sänger mit dem ich bisher gearbeitet habe.

Der legendäre 'Fast' Eddie Clarke ist zu Recht voll des Lobes für seinen neuen Frontmann. Hat das Team Clarke/ Jepson mit dem exzellenten Songwriting auf 'Eat Dog Eat' doch die Basis für ein vielversprechendes Comeback gelegt.

Text: Sandy
Veröffentlicht am 14.12.2011

Eddie, was waren deine Ziele mit FASTWAY, nachdem du das klassische MOTÖRHEAD Line-Up verlassen hattest? Wie sehen im Vergleich dazu die heutigen Ambitionen aus?

Die Intention war es, eine großartige Rock- Band zusammen zu stellen, und das ist uns meiner Ansicht nach mit der ersten FASTWAY- Besetzung auch gelungen. Ich war nicht auf einen Vergleich, oder gar ein Wettrennen mit MOTÖRHEAD aus. Ich wollte einfach mit meiner Karriere weiterkommen. Toby (Jepson, Lead- Sänger; Anm. d. Verf.) und ich sehen der Zukunft gelassen entgegen. Es ist schwer zu sagen was kommt. Jedenfalls ist das Musik- Business derzeit keine einfache Angelegenheit.

Ihr habt seinerzeit mit Eddie Kramer (Led Zeppelin, Jimi Hendrix, Kiss, etc.) zusammengearbeitet und in den Staaten euer Debüt über eine halbe Million Mal an den Mann/ die Frau gebracht. Denkt du, FASTWAY haben die Anerkennung erfahren, die sie verdient haben?

Der Zuspruch der Fans in den USA war schon fantastisch. Dasselbe kann ich leider nicht von den Musikfreunden und Presse- Menschen in England sagen. Mir wurde nicht verziehen, Lemmy und Co. verlassen zu haben. Sie hatten einfach keine Kenntnis über die Hintergründe für den Split.

Wenn man sich das Internet mit all seinen legalen und illegalen Möglichkeiten, gratis an Musik zu gelangen, ansieht, kann das Geld verdienen an sich kaum der Grund für dein Comeback sein...?

Wir spielten 2007 unsere ersten Reunion- Shows, und es fühlte sich einfach richtig an mit neuem Material weiterzumachen. Ein Jahr später hatten Toby und ich eine Menge toller Songs beisammen. Schließlich fassten wir dann aber erst 2010 den Entschluss, die Lieder nicht aufzunehmen. Es wäre zu Schade gewesen, es nicht zu tun. Das ist die Geschichte hinter ‚Eat Dog Eat’.

Wir kennen jede Menge „Dog Eat Dog’s“ aus der Geschichte des Rock (remember Ted Nugent, Warrant, etc.). Ein ‚Eat Dog Eat’ hatte wohl aber noch niemand im Programm. Was hat es mit dem Albumtitel auf sich?

Der kommt eindeutig von Toby. Wir waren im Studio, und hatten uns über jede Menge Arbeitstitel unterhalten. Irgendwie blieb dann EDE instinktiv hängen. Wir mochten ihn einfach am meisten. Über ein genauere Bedeutung könnte dir aber allenfalls Toby bescheid geben.

Das neue Album klingt sehr geerdet und zeitlos. Was denkst du generell über die aufgeblasenen Produktionen der 80er Jahre?

Wenn ich zurück sehe, erscheint eine Menge von damals ziemlich ‚Over-the-top’. Auch FASTWAY gingen dem Zeitgeist auf den Leim, und es kam dabei ‚Waiting For The Roar’ heraus. Mit der Zeit hatten wir einfach die Kontrolle über die Band verloren, und die Musik wurde immer mehr von Plattenfirmen und Managern kommerzialisiert. Ich glaube, das hat schließlich zum Niedergang des Hardrock geführt. Es ging nicht mehr Glaubwürdigkeit, sondern rein darum, Kohle zu machen.

Wie bist du in Kontakt mit Toby Jepson (ex-LITTLE ANGELS) gekommen?

Der Typ, der 2007 die FASTWAY- Tour organisierte, Steve Strange, brachte mich mit Toby Jepson zusammen. Vom ersten Treffen an war klar, dass er ein ehrbarer Kerl ist, der, genauso wie ich, seine sieben Sachen beisammen haben möchte, bevor es auf die Bühne geht. Künstlerisch harmonierten wir ebenfalls bestens, und die Songs sprudelten in einem Schwall aus uns heraus. In der Vergangenheit hatte ich so meine Sperenzchen mit Sängern. Bei Toby hält sich das in Grenzen. Er ist wahrscheinlich der beste Sänger mit dem ich bisher gearbeitet habe.

Benutzt du persönlich soziale Netzwerke wie Myspace, Facebook, oder Youtube um FASTWAY zu promoten?

Ich selbst bin nicht wirklich mit dem modernen Internet- Zeug vertraut, aber wir haben jemanden der uns hilft. Außerdem befasst sich Toby ziemlich ausgiebig damit. Es macht für ihn insofern mehr Sinn, als dass er damit auch seine Solo- Sachen bekannt macht. Ich bleibe beim Mails beantworten, und überlasse das Community- Feld lieber den Jungen.

Wie sieht es mit Zukunftsplänen im Hause FASTWAY aus? Tour, zweites Album, ...?

Well, das liegt wohl allein bei den Göttern. Wir werden die Reaktionen auf ‚Eat Dog Eat’ abwarten, und dann mal weiter sehen. Wir hoffen 2012 so viele Festivals wie möglich spielen zu können. Aber wie gesagt, dass hängt alles vom Erfolg der Platte ab. Das nennt man wohl einen Teufelskreis.

Deine finale Message an die Leser von STORMBRINGER...

Habt Spaß mit dem neuen Album, und wir sehen uns nächstes Jahr!


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