POWERWOLF - das 'Call Of The Wild' Rudel-Review

It's Gangbang-Time again. Das HELLOWEEN Rudeldings hab' ich übersprungen - aber bei den Wölfen passt das mit dem Rudel ohnehin besser. Außerdem hatte ich mit POWERWOLF bisher gar nix am Hut. Wie das eben so ist - irgendwann findet man seine Lieblingsecke im breiten Metal-Spektrum und rotiert hauptsächlich darum. Power Metal ist in meinem Fall nicht Teil dieser Lieblingsecke, ein Grund mehr, über den Tellerrand zu blicken und sich auf POWERWOLF einzulassen. Vor allem, da die fünf Saarbrückener seit vielen Jahren eine fixe Größe in diesem Bereich sind.

"Call Of The Wild" ist das achte Album aus der Feder des Wolfsrudels und wenn man sich die Diskographie auf STORMBRINGER.at durchschaut sieht man, dass sie in den letzten Jahren konstant starke Alben abgeliefert haben. Mal sehen, was sie diesmal aus dem Hut zaubern.

"Faster Than The Flame" ist schon mal ein epischer Einstieg. Power Metal wie aus dem Lehrbuch. Stampfend, schnell, sehr eingängiger Refrain mit sakralem Touch im Pre-Chorus und einem feinen Solo im letzten Drittel. Das lässt die ersten vier Minuten wie im Flug vergehen.

"Beast Of Gévaudan" ist in den Strophe sehr reduziert, haut aber einen Refrain raus, der sich tief ins Hirn gräbt und dort hängen bleibt. Der Power-Metal-Noob beginnt ein Muster zu erkennen.

"Dancing With The Dead" funktioniert ähnlich wie der Vorgänger. Wieder reduzierte Strophe gefolgt von bombastischem, catchy Chorus mit tollem Solo als i-Tüpfelchen. Man merkt einfach, dass POWERWOLF über die Jahre ihren Sound perfektioniert haben und genau wissen was sie tun. Da greift alles nahtlos ineindander und selbst wenn solche Songs vielleicht als zu "seicht" empfunden werden - diese Melodien müssen einem auch erst mal einfallen. Auch das folgende "Varcolac" checked alle POWERWOLF-Boxen.

"Alive Or Undead" bietet die obligatorische Ballade. Choräle und Klavier eröffnen, dann übernimmt Attila. Der Mann hat seine Stimmbänder absolut unter Kontrolle versucht, soviel Gefühl wie möglich in die Nummer zu legen. Der Refrain verströhmt für mich leichte SCORPIONS-Vibes. Eine gute gemachte Ballade bei sofort ein Meer an Feuerzeugen/Handylampen vor dem geistigen Auge auftaucht.

Die Dudelsack-Klänge bei "Blood For Blood (Faoladh)" verzieren den Track mit einer leichen Folk-Note. Wieder darf in den Strophen etwas durchgeatment werden, nur um im Refrain die Fäuste in die Luft zu recken und am besten Arm in Arm mit dem Nachbarn im Moshpit abzufeiern. Generell sind das alles Nummern, die live mit Sicherheit perfekt funktioniert und die Crowd zur Extase treiben.

"Glaubenskraft" markiert den deutschsprachigen Eintrag auf "Call Of The Wild". Textlich geht man kritisch mit der Kirche ins Gericht. Musikalisch schieben unglaublich schwere, fast schon rammsteinhafte Riffs die Nummer nach vorn und fahren einem ins Gebein.

"Call Of The Wild" ist wieder straight forward. Highlight ist einmal mehr die tolle Gitarrenarbeit gegen Ende der Nummer. Mit "Sermon Of Swords", "Undress To Confess" und "Reverent Of Rats" geben sich POWERWOLF auch am Ende von Album Nummer Acht keine Blöße und brettern immer mit Volldampf voraus.

FAZIT: wie eingangs erwähnt - POWERWOLF standen bisher nicht auf meiner Speisekarte. "Call Of The Wild" ist aber ein gelungenes Album, das Spaß macht. Die einzelnen Nummern sind vielleicht hie und da zu ähnlich gestrickt aber sie verstehen es, des Wolf zu reiten und wahnsinnig eingängige, kraftvolle Songs zu schreiben. Im Grunde könnte der Wikipedia-Artikel zu Power Metal gleich auf POWERWOLF verlinken.

4,0 / 5,0 - Hans Unteregger


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: Anthalerero
Seite 3: Christian Wiederwald
Seite 4: Ernst Lustig
Seite 5: Hans Unteregger
Seite 6: Lord Seriousface
Seite 7: Pascal Staub
Seite 8: Sonata
Seite 9: Walter Thanner
Seite 10: Fazit


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