Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 56

Veröffentlicht am 31.05.2021


 

EISENHAND (Heavy Metal, Oberösterreich)
 

Fires Within (Album, 28.05.2021)

  • 1. The Engine
  • 2. Steel City Sorcery
  • 3. Ancient Symbols
  • 4. Dead Of Night
  • 5. White Fortress
  • 6. Ride Free
  • 7. Dizzying Heights


In der Steel City wird wieder Stahl gekocht und von eherner Hand in Form geschmiedet. Der relativ frische, 2018 gegründete Linzer Fünfer EISENHAND hat sich den traditionellen, wahrhaftigen Metal-Klängen verschrieben und präsentiert nun mit „Fires Within“ den Debütrundling. Dieser lockt mit coolem Oldschool-Stoff, der zum Headbangen einlädt, aber auch produktionstechnisch (vielleicht durch die schwarzmetallischen Wurzeln einiger Beteiligter?) im vorigen Jahrtausend steckengeblieben ist. Dabei ist der Gesang solide und man liefert mit coolen Riffs und speediger, nah an der Grenze zum frühen Thrash agierender Attitüde, mit tempotechnisch gemäßigteren Ausläufern bis in ausladende Epic Metal Gefilde, solide metallische Hausmannskost. Die Songs sind durchwegs über der Fünf-Minuten-Marke angesiedelt und im Aufbau durchaus verspielt, können mit stringentem Spannungsbogen aber schnell mitreißen.

Grundsätzlich ist „Fires Within“ eine charmante Wiederauferstehung der ruppigen 80er-Klänge, doch leider schwindeln sich über die Spielzeit ein paar Schnitzer ein, die den Hörgenuss etwas trüben, wie ein wenig schräge Gesangslinien in „Ride Free“ und im ausladenden „Ancient Symbols“, sowie ein paar Timingprobleme im flotten „Dead Of Night“, das abgesehen davon aber mit lässigen Twin-Riffs glänzt. Der Rausschmeißer „Dizzying Heights“ baut mit ausufernd-schleppendem Intro Spannung auf, die sich in jähem High-Speed-Riffing entlädt, aber kann in der Folge das Niveau nicht wirklich halten und zieht sich mit seinen neuneinhalb Minuten Spielzeit dann doch ziemlich in die Länge. Am besten funktioniert die charmante Chose noch im geradlinigen „White Fotress“, das abgesehen von den produktionstechnischen Schwächen von hinten bis vorne Laune macht.

Als Demo, beziehungsweise Erstling ist „Fires Within“ schwer ok, kommt aber durch seinen arg ruppigen Sound, der unangenehm im Gehörgang raschelt und kratzt und viel vom liebevollen Songwriting schluckt, nicht wirklich über Durchschnittskost hinaus. Live fetzt das fraglos mehr, als auf Konserve!

2,5 / 5


Die eiserne Hand greift bei Facebook und Bandcamp nach euch – doch nun begeben wir uns erst einmal musikalisch in die weiße Festung:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: TRIPTONUS (Progressive Rock, Wien)
Seite 3: EISENHAND (Heavy Metal, Oberösterreich)
Seite 4: LIFEDRAINER (Deathcore, Oberösterreich)
Seite 5: OLD BZNZ (Classic/Hard Rock, Steiermark)
Seite 6: HARROWIST (Hardcore, Steiermark)


WERBUNG: Hard
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