SABATON - Das 'The Great War' Gangbang-Review

Zuletzt konnten mich die Schweden von SABATON nicht so ganz abholen muss ich gestehen. „The Last Stand“ war zwar im Vergleich zum B-Seiten Material von „Heroes“ wieder ein Lichtblick, konnte aber nicht mal ansatzweise an das grandiose „Carolus Rex“ heranreichen. Nun mussten wir uns etwa drei Jahre gedulden, was neues Material angeht und gerade im Falle von SABATON konnte das nur was gutes bedeuten.

„The Great War“ behandelt den ersten Weltkrieg und macht mit dem Opener „The Future Warfare“ kurzen Prozess. Einstieg mit dem wuchtigen Chorus, der nicht nur Chöre, sondern einen ultimativen Ohrwurmfaktor mit sich bringt. Auch der Härtegrad wirkt wieder angezogen im Vergleich zum eher seichten „The Last Stand“. Gerade der letzte Chorus intensiviert das Geschehen nochmal und liefert einen perfekten Einstand! „Seven Pillars Of Wisdom“ als auch „82nd All The Way“ bescheren uns ziemlich klassische SABATON Klänge, die fast schon an die Frühphase der Schweden erinnern. Einfach gehalten mit Melodien, die zum sofortigen Nachgrölen animieren! Und auch wenn die letzten beiden Alben bereits Songs beinhalteten, deren Spielzeit relativ kurz war, so wird diese hier deutlich effektiver genutzt. Die Gitarrenarbeit wirkt wieder ausgefeilter und das Songwriting spritziger. Platz ist auch für energetische Stampfer wie „Attack of The Dead Men“ oder dem Titeltrack „Great War“, der allerdings mitunter am unspektakulärsten wirkt, weil zu monoton. Mit „The Red Baron“ und „A Ghost In The Trenches“ gibt’s nochmal zwei fette Highlights auf die Ohren, die sehr verspielt wirken. Gerade die Hammond Sounds in „Red Baron“ zaubern mir ein Grinsen ins Gesicht während „A Ghost In The Trenches“ ein stückweit an „40:1“ erinnert und in die finalen Klänge der Platte einleitet. „The End Of The War To End All Wars“ ist der längste Track der Platte, der keine wirkliche Struktur offenbart, sondern sich lediglich an allen Stärken der Diskografie bedient. Gerade das ausladende Ende mit fettem Choreinsatz weiß zu gefallen und erzeugt einen Gänsehautmoment. Das abschließende „In Flanders Fields“ ist ein sehr ruhiges Stück, das nur von Frauenchor begleitet wird, der gen Ende mit Männerchor fusioniert. Ein emotionales Ende für eine wirklich gelungene Scheibe.

„The Great War“ ist um ein vielfaches stärker als seine zwei Vorgänger und ich neige tatsächlich dazu, es an die zweite Stelle in der Diskografie direkt hinter „Carolus Rex“ zu setzen. Es ist wieder metallischer, zeigt mehr Spielfreude und Melodien, die vollends funktionieren. Einfach eine runde Scheibe, die wenig Platz für Kritik lässt. Lediglich der Titeltrack reißt mich kurz raus, da er doch etwas uninspiriert wirkt. Ansonsten zeigt das Kanonenrohr nach oben! Über die Doppeldeutigkeit reden wir jetzt mal nicht…

4,5 / 5 - Sonata

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: ADL
Seite 3: Lord Seriousface
Seite 4: Christian Wilsberg
Seite 5: Sonata
Seite 6: Pascal Staub
Seite 7: Marc Folivora
Seite 8: Anthalerero
Seite 9: Fazit


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