Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 36

Veröffentlicht am 11.06.2019


 

GRÖBÄR (Metal, Oberösterreich)
 

NICEANTSNOW

  • 1. Mixnitz
  • 2. Rrrünstige
  • 3. Wormbrother
  • 4. Herv_3
  • 5. Winterädär
  • 6. Nice & Snow
  • 7. Delant Dax
  • 8. Horze


So, jetzt wird’s erstmal noch eine Runde GRÖBÄR! In Oberösterreich ist der Bär los und das Fellgetier kann ganz schön grob werden! Auf Wortspiele sollte man schon vorbereitet sein, wenn man sich das neueste Werk der vier Fellfetischisten reinzieht, das auf den klingenden Namen „NICEANTSNOW“ getauft wurde. Und weil eine simple CD für eine Band wie GRÖBÄR einfach zu ordinär wäre, so haben die Bären ihre Musik kurzerhand auf einen polierten USB-Stick mit eingraviertem Bandlogo verfrachtet, der überdies noch als Bieröffner (bekanntlich für Metalheads essentiell!) verwendet werden kann und in edler metallener Geschenkbox geliefert wird.

Musikalisch entzieht sich der stampfende Bären-Metal recht nachhaltig der einfachen Genreklassifikation und spielt nebst klassisch-riffenden Metals auch mit kantigem Groove und gesanglich todesmetallischem Einschlag. Ob es dabei gemächlich stampfend („Wormbrother“) oder kernig dahinbretternd wie in „Herv_3“ zur Sache geht – GRÖBÄR setzen auf starke, abwechslungsreiche Gitarrenarbeit, die einiges an Headbang-Potenzial bereithält. Am stärksten sind die Bären dabei, wenn sie wie in „Winterädär“ (wie man auf Titel wie diese kommt, fragen wir an dieser Stelle besser gar nicht...) auch einmal kurz die Blastbeats auspacken und mit kantiger Songstruktur eine musikalische Ode an die Pneus für winterliche Fahrverhältnisse zimmern. Gitarrenlastige Nummern wie „Rrrünstige“ oder „Nice & Snow“ (das man wohl als so etwas wie den Titeltrack bezeichnen könnte), die sich vor allem durch ihre epischen Riffs hervortun, machen den Freunden stromverstärkter Saiteninstrumente viel Freude und als Abschluss des Albums kommen auch noch die Genießer ausladender Strukturen mit dem überlangen Rausschmeißer „Horze“ auf ihre Kosten, welches eine kleine IRON MAIDEN-Duftmarke in den Raum setzt.

Wenn die Bären einmal losgelassen sind, dann sind sie nur noch schwer zu bremsen. Für den Berieselungs-Hörer sind GRÖBÄR nur bedingt geeignet, da ihre auf den ersten Blick einfachen, doch bei näherer Betrachtung doch recht komplexen Songs oft nicht auf den ersten Durchlauf zugänglich erscheinen. Flauschig sind hier höchstens die Fell-Überzieher der Instrumente, aber musikalisch ist man doch – nomen est omen – GRÖBÄR.
- 3,5 / 5 (Anthalerero)


Mehr Bären-Content kann man bei Facebook und Bandcamp entdecken - wem es nicht schnell genug gehen kann, für den gibt es auch an Ort und Stelle eine Kostprobe:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: HEIDNIR
Seite 3: GRÖBÄR
Seite 4: HANGAR-X
Seite 5: THIS LAST WORLD
Seite 6: LEHM


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