Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 30

Veröffentlicht am 14.09.2018


 

LOST VITAL SPARK (Modern Melodic Death Metal, Oberösterreich)
 

In Search Of Resonance

  • 1. Resonance
  • 2. Framing The White Noise
  • 3. Obsolete
  • 4. A Crutch For Cowards
  • 5. The Fear That Made You Flee
  • 6. Deceit


Modern geht es auch weiter mit LOST VITAL SPARK aus Oberösterreich, die sich jedoch auf der Härteskala ein paar Stufen weiter oben tummeln, im Bereich melodischen Todesbleis. Mussten sich die Linzer in der Vergangenheit einige Kritik hinsichtlich zu langer Titel und ziellosen Songwritings gefallen lassen, so haben sich die Herren selbiges wohl zu Herzen genommen und präsentieren sich auf der EP „In Search Of Resonance“ Spielzeit-technisch vergleichsweise abgespeckt, dafür aber mit stringenteren Strukturen, ohne dabei den bisherigen Abwechslungsreichtum außer Acht zu lassen.

Wer nun weichgespülten Melodic Death erwartet, der wird enttäuscht werden, denn bereits „Resonance“ fängt ziemlich knackig an und wird erst hinten raus etwas melodischer und epischer, hält dabei aber das Tempo durchgehend hoch. „Framing The White Noise“ beginnt deutlich gefälliger, rifft aber schön brachialmelodisch breitwandig dahin und offenbart massig technische Finessen. „Obsolete“ ist dann schon ein ziemlicher Prügel mit derb geratenem Geshredder in den Strophen – der Melodieanteil wird hier zurückgefahren, dafür aber höchst wirkungsvoll eingesetzt, während es ansonsten ganz schön auf die Rübe gibt. Mit „A Crutch For Cowards“ und „The Fear That Made You Flee“ gibt es gleich noch zwei akustische Gnackwatschn (österreichisch für Schlag ins Genick bzw. Ohrfeige, Anm. d. Lekt.) am Stück, im Falle letzteren Titels auch wieder mit einigen Tempowechseln und hohem Abwechslungsreichtum, dass mit der fast träumerischen Bridge gerade noch so der feine Grat zwischen Forderung und Überforderung des Hörers getroffen wird. Den Rausschmeißer „Deceit“ hätte man sich allerdings, gerade wegen seines episch-eingängigen Riffings, doch ein wenig straighter und mit weniger kantigen Übergangen gewünscht.

Dank fetter Produktion entwickelt „In Search Of Resonance“ amtlichen Druck am Trommelfell und kann vor allem Leuten mit Freude an technisch versiertem Todesblei mit melodischen Einsprengseln viel Glück bescheren. Für leichtherzige Konsumenten mitsingtauglichen MeloDeaths sind LOST VITAL SPARK jedoch nicht geeignet.
3,5/5 - Anthalerero
 

Stalken könnt ihr die Linzer bei Facebook und zum Anfixen könnt ihr euch das Musikvideo zu „Resonance“ in die Birne knallen:



Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: ELEPHANTS IN PARADISE
Seite 3: LOST VITAL SPARK
Seite 4: BOOGIE HAMMER
Seite 5: FALLEN UP
Seite 6: HENRIK HUBER


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