Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 29

Veröffentlicht am 03.08.2018


CLAUS TROPHOBIA (Alternative / Space Rock , Wien)
 

No Love

  • 1. Destruction Of Mars
  • 2. No Love
  • 3. Take Me To The Party
  • 4. Get Free
  • 5. Shine
  • 6. Lonely Birds
  • 7. Against Time
  • 8. Sun's Touch
  • 9. Overlord
     

Den Preis für das beste Wortspiel im Bandnamen dieses Specials gewinnt Herr CLAUS TROPHOBIA. Denkt man bei so einem Namen und dem Albentitel „No Love“ doch gleich an düster-schwarze Stimmung der niederschmetterndsten Art, so frönt der österreichische Musiker und Produzent mit seinem Solowerk vielmehr den alternativ-spacigen Klängen und leichtem Ambient-Einschlag.

Der Opener „Destruction Of Mars“ baut gleich einmal wabernd-spacige Stimmung auf, ehe „No Love“ treibend und mit düsteren Vocals auf die Gefühlsdrüse drückt – die beängstigend jaulende Gitarre im Mittelteil hinterlässt tiefen Eindruck. „Take Me To The Party“ hat hernach den Groove und rockt so unverschämt schmissig und knietief in den 80ern watend dahin, dass man direkt verlegen nach links und rechts schaut. Ein abgefahrenes Solo später tanzt man zu dem Titel kurzerhand einmal quer durchs Wohnzimmer. Das ausladende „Get Free“ bleibt musikalisch bis auf kurze eruptive Ausritte der Gitarre eher kommod, während es den Fokus auf kratzige, emotionsgeladene Vocals lenkt. „Against Time“ bedient dann die Ambient-Klientel mit einem sphärischen Stück, das weich-wabernd dahinfließt und den Hörer mit dezenten Klängen entspannt und in geradezu meditative Ruhe führt. „Sun's Touch“ führt den Bogen beruhigter Ambient-Klänge gekonnt weiter und animiert zum Träumen – ehe „Overlord“ als Rausschmeißer noch einmal jäh die Stromgitarre in ihren rockenden und spacigen Varianten den Ring wirft und kräftige, emotionale Vocals aufwühlende Stimmung erzeugen.

Dass CLAUS TROPHOBIA weiß was er da tut, das ist unbestritten und bereits aus der klaren, pointierten Produktion ersichtlich. Dennoch mag sich die abgefahrene Mischung aus Ohrwurmsongs, ausladenden Post/Space-Hymnen und reduzierten Ambient-Titeln nicht so wirklich festsetzen. Vor allem der für sich genommen hochklassige Ambient-Teil bricht etwas mit dem Gefüge des Albums und lässt den Hörer angesichts des jähen Wechsels in der Luft hängend zurück. Durch die strikte stilistische Trennung und die etwas ungünstige Reihenfolge der Songs wirkt „No Love“ einen Zacken zu inhomogen und gleitet im hinteren Bereich leider von Abwechslungsreichtum in Stückwerk hinüber.
- 3/5 (Anthalerero)

Mehr erfahrt ihr auf der Homepage von Claus oder bei Facebook – ein Musikvideo hat der Mann auch am Start:


 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: STREAMBLEED
Seite 3: AEONNIHILATION
Seite 4: BAD BULLET
Seite 5: CLAUS TROPHOBIA
Seite 6: THE LAST CELL


WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE