Wacken 2018 – Die jungen Großen auf dem W:O:A

Text: Jazz Styx
Veröffentlicht am 29.06.2018

Extreeeeeeeme Terroooor!

Erst waren die neuen Interpreten des klassischen Oldschool-Metal dran. Dann kamen die jungen, modernen Core-Stars. Nun soll es um einige Bands irgendwo dazwischen gehen. Diese vereint, dass sie sich dem Extreme Metal zuordnen lassen – genauer: Thrash, Death und Black Metal. Auch in diesem Bereich gibt es auf dem diesjährigen Wacken Open Air Gruppen, die sich erst in den letzten zehn Jahren gebildet haben.

Beginnen wir mit dem Thrash. BLACK INHALE sind da die jüngsten Bühnenerklimmer Wackens. Die Österreicher bedienen seit 2009 gemeinsam ihre Instrumente und erzeugen dabei etwas zwischen Thrash und Groove Metal, was der gewiefte Genrebegriffe-Fetischist wohl in die Neo-Thrash-Schublade packt. Zuhause lassen sich die Ohren mit starkem Stoff von der aktuellen Platte „A Doctrine Of Vultures“ füttern. Auf Wacken sollte man zu diesem Zweck am Samstag um 12:00 Uhr das Dosenbier ausgetrunken und die Headbangers Stage aufgesucht haben.

Tod, Tod, nichts als Tod!

Wem das zu neumodisch ist, für den gibt es etwas noch neueres, das aber den Oldschoolern besonders gefallen könnte. Die seit 2014 vereinten GRUESOME aus den Staaten knüppeln Death Metal der klassischen Art auf die Ohren. Das ist nicht sehr schnell, aber dafür roh und brutal. Wer nicht bis zum Wacken-Donnerstag um 17:20 Uhr warten möchte, um sie auf der Headbangers Stage zu sehen, darf seine Lauscher auf die ganz neue Platte „Twisted Prayers“ richten.

Das neue Album von VALLENFYRE ist schon seit letztem Jahr auf dem Markt, ist aber ganz sicher auch etwas für Fans des langsamen Todes. „Fear Those Who Fear Him“ basiert auf Death Metal, holt aber auch im Doom Metal weit aus und streut Black Metal ein. Die Briten um PARADISE-LOST-Gitarristen Gregor Mackintosh, die es in dieser Form seit 2010 gibt, spielen direkt im Anschluss an GRUESOME am Donnerstag um 18:15 Uhr nebenan auf der W:E:T Stage.

Vorsicht! Jetzt könnte Ihnen schwarz vor Augen werden!

Black Metal mag keine Werbung. Black Metal kommt mit wenig Worten aus. GAAHLS WYRD machen Black Metal. Gaahl kennt man zum Beispiel von GORGOROTH oder GOD SEED. Seit 2015 gibt es das neue Projekt des Norwegers, seit 2017 die Live-EP „Bergen Nov '15“ vom ersten Auftritt. Wer sich das monotone Hassgeschrammel live geben möchte, darf sich am Donnerstag um 00:15 Uhr* vor der W:E:T Stage die Ohren ausbluten lassen.

Wer seinen Black Metal etwas entspannter, wesentlich weniger schwarz und weniger metallig mag, dafür aber die ungewöhnliche Einmischung von Gospel interessant findet, der wird Samstagnacht um 02:15 Uhr* bei der Headbangers Stage fündig. ZEAL & ARDOR heißt das 2013 in der Schweiz gegründete Projekt, das eine fucking große Ladung Begeisterung verdient. Beeindruckend! Nicht überzeugt? Dann hör doch mal in die 2018er Platte „Stranger Fruit“ rein!


*Morgen ist ganz im Sinne der Running Order erst nach dem Aufstehen! Also handelt es sich zum Beispiel bei „Donnerstagnacht 00:15 Uhr“ eigentlich um „Freitagmorgen 00:15 Uhr“. Nicht, dass noch jemand weint, weil er wegen eines Missverständnisses gute Musik verpasst!


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: Hier wird's heavy!
Seite 3: Hier wird's kernig!
Seite 4: Hier wird's extrem!
Seite 5: Hier wird's bunt!


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