Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 21

Veröffentlicht am 11.11.2017

INTEGRITLIE (Metal, Salzburg)
 

Integritlie

  • 1. Koide Tote Händ
  • 2. Stüstond
  • 3. Todgeweiht
  • 4. Sima
  • 5. Flammeinferno
  • 6. Liad vom Henker
  • 7. Scheiss Auf Eich


Irgendwie sind wir dieses Mal stark im mittleren Westen Österreichs konzentriert, kann das sein? Denn mit INTEGRITLIE haben wir eine weitere Band aus Salzburg am Start, die, als Brückenschlag zu den Vorgängern aus dem Salzkammergut, auch wieder den sprachlichen Lokalkolorit in den Vordergrund stellt. Doch musikalisch gehen die Salzburger mit dem Zungenbrecher-Bandnamen (Na, wie viele Anläufe braucht ihr, bis der Buchstabensalat sitzt?!) in eine deutlich härtere Ecke. Die Wurzeln aus dem schwarzmetallischen Bereich der Vorgängerband LUCIFERI EXCELSI sind in der Gitarrenarbeit noch deutlich zu merken, doch speziell im Songwriting hat man sich im Vergleich zum 2011 veröffentlichten Demo deutlich verbessert. Zwar übt man sich schon noch in ausufernden, instrumentallastigen Titeln wie „Flammeninferno“ oder auch komplett gesangsbefreiten Songs („Sima“), bleibt dabei aber stilistisch kohärenter und versteht es, schlüssige Spannungsbögen zu fertigen. Obgleich letzterer Titel trotz seiner Länge enorm stark wirkt, scheint er trotz seines träumerischen Zwischenspiels Vocalspuren schmerzlich zu vermissen – für eine instrumentale Performance alleine fehlt es hier noch ein wenig an Prägnanz und Atmosphäre. Dafür weiß „Stüstond“ mit einer hymnischen Schlagseite im Stile von AMON AMARTH zu überraschen und auch der knackig-flotte Einstieg mit „Koide Tote Händ“ ist äußerst gelungen. Ein gelungener Aufbau beruhigter Akustikgitarren, hin zu schwärzlich-thrashender Raserei ist schließlich im Rausschmeißer „Scheiß Auf Eich“ zu finden und man kommt nicht umhin zu bemerken, dass das abgrundtief finster vorgetragene Dialekt-Gegurgel der schaurigen Atmosphäre höchst zuträglich ist. Zumal INTEGRITLIE auch an der Produktion brav geschraubt haben und mit einer als ziemlich ordentlich zu erachtenden Soundwand aufwarten können, ist hier eine deutliche Verbesserung zum Demo zu verorten! Extremer Schwermetall mit Dialekt-Gekeife – na, interessiert?

Bei Facebook und Bandcamp findet sich Weiterführendes – und ein etwas älteres (und darob nur wenig repräsentatives) Video muss natürlich auch sein:
 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: SUPERCHARGED AFTERBURNER
Seite 3: REGNUM NORICUM
Seite 4: KAISERSCHMOARN
Seite 5: INTEGRITLIE
Seite 6: THE ZSA ZSA GABORS


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