03.09.2021, Tenne Leoben, Leoben

2 Days Of Metal (Tag 1)

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 07.09.2021

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Was macht ein kleines Schreiberlein, wenn es auf die meisten Sommerfestivals, so auch das Area 53, aus beruflichen Gründen verzichten muss? Genau, einfach die nächste Veranstaltung des gleichen Veranstalters auf dem gleichen Gelände besuchen! So ging es also im x-ten Anlauf (hab nicht mitgezählt, wie oft verschoben wurde...) endlich aufs 2 Days Of Metal in der Tenne Leoben - wenn auch nur für einen Tag. Leider ließen sich an diesem ersten Tag der Veranstaltung auch nicht so viele Leute blicken, wie man gehofft hätte – aber dafür gaben die Anwesenden umso mehr Gas.


Nur leider noch nicht bei WATCH THEM FAIL, die kurzfristig für die wegen Krankheit ausgefallenen EDICIUS DREAM eingesprungen waren und die Tenne mit tanzbaren, herrlich räudigen Crossover-Klängen, irgendwo weitestgehend im Industrial-Bereich angesiedelt, beschallten. Der leichte Anflug von Wahnsinn in den Augen des herzhaft brüllenden, weißbekittelten Fronters schien die etwas skeptischen Zuschauer auf Sicherheitsabstand zu halten, dabei hätte es doch gar keinen Grund gegeben, die famos aufspielenden Gestalten zu meiden. Dann kam eben die Band, respektive der Sänger, zum Publikum!


Ganz anders bei CYROX, die wie immer mit Nachdruck die Eskalation befeuerten – und sie dann von den sich inzwischen deutlich mehrenden Zuschauern auch bekamen! Wall Of Death, wilde Moshpits und ausrastende Musiker auf der Bühne – man hatte kurzfristig Sorgen, dass sich (abgesehen von einem sich auflösenden Mikrofonständer beim Gitarristen, der mit Isolierband geflickt wurde) noch jemand auf der Bühne verletzten würde. Doch CYROX brachten ihren mitreißenden Bastard aus wütendem Death, Thrash und treibenden Power-Riffs kollisionsfrei über die doch recht überschaubare Bühne – bis dann beim Abbau fast jemand von den ausladenden Hörnern am Mikrofonständer des Sängers aufgespießt wurde. Aber das ist eine andere Geschichte...


Als im Anschluss bei ASHES OF MOON der Fünfsaiter-Bass in seiner Fretless-Form auf die Bühne geschleppt wurde, dämmerte es schon, dass die musikalische Kost nun etwas komplexer werden würde. Der Vierer lieferte dann auch ziemlich ab, mit sägenden Klängen, die mit treibender Attitüde irgendwo zwischen sattem Melodic Death und flirrenden, gar Post-metallischen Anleihen oszillierten. Das war definitiv Stoff zum Genießen und zum ausgiebigen Haareschütteln, nicht zum Schädel einschlagen.


Denn auf die Nuss gab es zum Schluss von TUXEDOO noch gewaltig – zwar haben die Tuxnbuam ihre kleidsamen Trachtenjacken inzwischen abgelegt und ihre Almdeko gegen Metallfässer von der Straße ausgetauscht, doch trotz dem solcherart ein wenig verloren gegangenen Alleinstellungsmerkmal, knallten die Songs noch immer extrem gut rein. Das ausgelassene Getümmel im Innenraum wurde dann auch von den auf der Bühne gewaltig abgehenden Musikern (und einem Percht...) nach Kräften befeuert (ihr wisst schon, aufgestaute Energien und so...) und mit Partykrachern wie dem noch immer legendären „How Much Is The Fish?“-Cover in die totale Eskalation getrieben.
 

Letztendlich konnte ein jeder (wenn auch mancher mit ein paar blauen Flecken...) glücklich nach vier stilistisch sehr unterschiedlichen, aber durchwegs sehr starken Bands heim gehen – die Hartgesottenen fanden sich ohnehin anderntags zum zweiten Tag der Veranstaltung wieder an gleicher Stelle ein, um das gesamte metallische Workout-Programm mit vier weiteren Bands noch einmal durchzuexerzieren. Was das kleine Schreiberlein leider nicht konnte, da am nächsten Tag schon eine weitere Veranstaltung in Oberösterreich lockte... aber es wird nicht das letzte Mal in Leoben gewesen sein!

Weitere Fotos des Abends finden sich bei Images Of Pain And Pleasure.


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