08.11.2018, Hirsch, Nürnberg

ARMORED SAINT

Veröffentlicht am 20.11.2018

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Man hat nicht oft das Vergnügen, ARMORED SAINT in unseren Breitengraden zu sehen, also sollte man zugreifen, wenn sie hier auftreten. Noch dazu fast vor der Haustüre. Und als Extra-Schmankerl dazu die komplette "Symbol Of Salvation" Scheibe von 1991 im Gepäck. Was soll da schiefgehen? Eben.....

Die knapp 30 Euro Eintritt war das Konzert definitiv wert, auch wenn es keine Vorband gab (was oftmals auch nicht immer von Vorteil ist, wenn da eine dabei ist. Manchmal ist weniger dann doch mehr). Anfangs war fast zu befürchten, dass sich fast gar keine Zuschauer einfinden würden (Dienstag ist eben auch nicht wirklich DER Konzerttag) aber pünktlich zum Start fanden sich dann doch knapp 300 Leute im Hirsch ein. Nicht gerade berauschend, gerade bei einer so legendären Band, aber es ist wie es ist.

Die Zuschaueranzahl hatte aber zum Glück keinerlei Auswirkungen auf die Bandleistung und um 20:30 Uhr ging es in die Vollen: "March Of The Saint" , "Long Before I Die" sowie "Chemical Euphoria" waren die Openertrilogie des Abends und die 5 gesetzteren Herren legten los wie in Ihrer Blütezeit. John Bush stimmlich top, Basser Joey Vera (der sehr im Vordergrund abgemischt wurde aber er kann eben auch klasse spielen) wie immer eine Bank und auch die beiden Gitarreros und Gonzo an den Drums waren mehr als gut aufgelegt. Und es war laut - richtig L:A U:T:.  Ich sage ja nichts gegen laute Konzerte und ein gutes Metalkonzert muss selbstverständlich laut sein, aber das was die Amis hier geboten haben, war schon an der Grenze zur Körperverletzung. Mit der Lautstärke hätten sie wohl auch ein Stadion ausreichend beschallen können. Ich bin sonst an sich immer einer ohne Gehörschutz, aber da musste man wirklich fast einen reintun (wenn man denn einen dabeigehabt hätte). Es tat wirkliclich fast körperlich weh. Manche Bands benutzen ja übertriebene Lautstärke, um von ihren spielerischen Schwächen abzulenken, aber ARMORED SAINT haben das ja wohl nun wirklich nicht nötig!

                                            

Nach dem Einstieg gab es dann das komplette 1991er Symbol of Salvation-Album um die Ohren. Ich hatte mir es erst noch ein paar Tage zuvor angehört, um mich vorzubereiten. Ein wirklich zeitloser Klassiker mit fast nur guten Songs. Und die kamen auch live entsprechend gut rüber. Die Band in bester Spiellaune, dazwischen ein paar Ansagen von John Bush, teilweise ein bisschen melancholisch, warum es denn nicht mit dem ganz großen Erfolg geklappt hat, aber eine absolut sympathische Truppe. Und auch Dave Prichard wurde nicht vergessen zu erwähnen, der noch einige Songs der Platte mitschrieb, ehe er noch 1990 vor den eigentlichen Aufnahmen seiner Leukämierkrankung erlag. Die 13 Songs der Scheibe wurden in der Original-Reihenfolge gespielt und ließen keine Wünsche offen. Die Zeit verging dabei wie im Fluge

Zuguterletzt gab es sogar noch den Titelsong des ebenfalls hochklassigen 2015er Albums "Win Hands Down" und als Rausschmeißer das unverwüstliche "Can U Deliver", ehe die restlos zufriedenen Zuschauer wieder in die Nacht entlassen wurden.

Fazit: Ein hochwertiger US-Metal Abend mit zeitlosen Klassikern, der mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Einziges Manko die wirklich übertrieben brutale Lautstärke. Ansonsten gerne wieder!

 

Setlist:

March Of The Saint
Long Before I Die
Chemical Euphoria
Reign of Fire
Dropping Like Flies
Last Train Home
Tribal Dance
The Truth Always Hurts
Half Drawn Bridge
Another Day
Symbol Of Salvation
Hanging Judge
Warzone
Burning Question
Tainted Past
Spineless
Win Hands Down
Can U Deliver

  1. PlayPl

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