25.09.2018, Matrixx, Nürnberg

Eric Martin

Veröffentlicht am 29.09.2018

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Eric Martin akustisch in einem Club fast vor der Haustüre kann man sich natürlich nicht entgehen lassen, gehört der Knabe doch schon seit jeher zu meinen (mindestens) Top-5-Sängern aller Zeiten. So ging es auf zum Club Matrixx in Nürnberg, einer relativ neuen Location neben der (ehemaligen) Rockfabrik (Gott hab sie selig). War der Einlass für 19:30 Uhr angekündigt so wurde es fast 20:15 Uhr, in der man in der Kälte draußen stand. Woran das lag konnte niemand sagen, an größeren Bühnenumbauten bei so einem eher intimen Event kann es aber kaum gelegen haben. Umso flotter ging es dann mit „Benny & Joshi“ los, einem sympathischen Duo, was ein kleinen aber feinen Mischmasch aus Rockigem, Funkigem und Balladesken brachte. Gitarrentechnisch über alle Zweifel erhaben und auch gesanglich konnte gepunktet werden. Auch wenn der Name eher nach „Tim & Struppi“ klingt eine kurzweilige Sache.

Mit Chris Bay war auch ein Lokalmatador, seines Zeichens Frontman der fränkischen FREEDOM CALL, am Start, um seine neue Soloscheibe akustisch zu präsentieren und dabei auch einige der Powermetal-Hymnen seiner Hauptband akustisch zu vertonen. Experiment gelungen, zusammen mit dem Joshi der ersten Vorgruppe auch ein prima Auftritt.

Eric Martin und Demon-Gitarrist Davi Cotterill enterten gegen 22:00 die Bühne und ließen keinerlei Wünsche offen. Neben Deep Cuts von MR. BIG (u.a. „Shine“, „I don’t Wanna be happy“ vom nur in Japan erhältlichen „Actual Size“ Album) über bekannte Standards a’la „Take Cover“ oder „Goin‘ where The Wind Blows“ als auch über komplett unveröffentlichte Songs gab es alles, was das Herz begehrt. Und das unvermeidliche „To Be With You“ kam natürlich auch. Sogar zweimal, einmal in einer flotten Country-Fassung und (lt. Eric für die Enttäuschten hierüber) auch danach auch gleich die originalgetreuere Version. Dazwischen gab es witzige Anekdoten und Späße von Eric, dem es zusammen mit David sichtlich Spaß machte, auf der Bühne zustehen, auch vor einem übersichtlichen Publikum von ca. gut 100 Leuten. Gesanglich kam er mir weit besser vor als kürzlich noch elektrisch verstärkt in Pryas mit seiner Hauptband. Das gewisse Etwas in der Stimme hat er nach wie vor und auch vor höheren Tönen wurde sich nicht gedrückt.

        
Nach fast genau zwei Stunden endete das Konzert gegen Mitternacht. Danach wurde auf der Bühne ein Tisch aufgebaut und die Willigen (mich eingeschlossen) durften noch zum „Meeten & Greeten“. Entgegen den (oftmals zweifelhaften) bezahlten Events, wo es allenfalls mal ein gelangweiltes Hallo oder Handshake gibt und genauestens drauf geachtet wird, dass nicht zu viel signiert wird, nahm sich der Meister alle Zeit der Welt und kam jedem Signierwunsch nach und man konnte auch ausgiebig mit ihm plaudern. Selten einen fan-näheren Künstler erlebt wie Eric. Glückselig mit etlichen signierten Schätzen ging es dann in die kalte Nacht zurück.
Ein rundum gelungener Abend zum schmalen Preis von ca. 23 Euro. Eric ist und bleibt ein sympathischer Künstler, der einfach noch Mensch geblieben ist. Top! Und auch das Matrixx ist eine gelungene Location für Konzerte der kleineren Art. Gerne wieder.

 
Setlist (ohne Gewähr):
Untouchable
Goin' Where the Wind Blows
There Goes the Neighborhood
Wild World
Fragile
Superfantastic
Voodoo Kiss
Back in Blue
Take Cover
A Rose Alone
I Don't Want to Be Happy
Daddy, Brother, Lover, Little Boy (The Electric Drill Song)
Electrified
Shine
To Be With You (Country Version)
To Be With You
(What's So Funny 'bout) Peace, Love and Understanding
Dancin' with My Devils
Just Take My Heart

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