Leo Moracchioli - The Covermaker

Text: Alex S.
Veröffentlicht am 08.07.2015

Die heutigen Radioprogramme sind überflutet mit Kommerzmusik von unzähligen Artisten, die einem mit seichtem Gedudel die Ohren durchspülen. Wer hat da nicht schon in Gedanken harte Riffs addiert, zum lauen Gesang den Text gegrölt und beim Autofahren mit Brems- und Gaspedal eine Doublebass imitiert….weil es den Song einfach aufpeppen würde!
Ein Mann aus Norwegen hat es sich zum Hobby – oder besser zur Berufung gemacht, dem Popdasein eine kräftige Portion Metal einzuhauchen.

Leo Moracchioli ist ein Multitalent, das seinesgleichen sucht, egal ob es Musik betrifft, Film & Video oder Unterhaltung. In seinen Videos auf YouTube sieht man ihn zu Titeln wie „Try“, „Rolling In The Deep“, „Chandelier“, „Moves Like Jagger“ und noch vielen anderen springen, tanzen, rocken. Faszinierend sind die verschiedenen Perspektiven, wo man beobachten kann, wie er seine Instrumente und das Mikro bearbeitet. Als One-Man-Show macht er alles alleine - ohne Fremdhilfe oder künstlicher Unterstützung von Maschinen... was man nicht unbedingt von den Originalen behaupten kann.

Wie kam es dazu...

Leo und sein Partner Arvid gründeten 2011 in Norwegen das Studio mit dem prägenden Namen Frog Leap Studios. Wie und warum könnt ihr weiter unten im Q&A nachlesen.

Bevor Leo sich den Metal-Coverprojekten zuwandt, produzierte er Acoustic-Covers, mit denen er auch heute noch auf Partys, Hochzeiten etc. für Unterhaltung und sicherlich für Stimmung sorgt. Es zog ihn jedoch wieder zurück auf die Metalschiene und seit dem Cover von „Pokerface“ ist klar – das ist genau sein Ding. Und nebenbei – können über 103.000 Subscribers auf seinem YouTube-Kanal so falsch liegen?

Blick ins Studio

Leo nahm sich für Stormbringer Zeit und ich durfte ein kurzes Mailinterview mit ihm führen.

SB: Leo, vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein kurzes Interview genommen hast. Du hast viele Metalversionen von bekannten Artisten und sehr bekannten Liedern gemacht. Wie bist du darauf gekommen?

Leo: Ich habe seit Jahren meinen YouTube-Kanal und nachdem ich mein Studio gestartet habe, produzierte ich Akustik-Covers als Promotion für mich selbst hier in der Stadt und in der Umgebung (ich trete damit bei Hochzeiten, Partys usw. auf) Eines Tages machte ich von Lady Gagas „Pokerface“ eine Metalcoverversion. Ich selbst komme ja aus dem Metalgenre und wollte wieder mal was Härteres machen. Der Song und das Video sorgten aber für so viel Begeisterung, dass ich mich entschloss, auf der Schiene weiterzumachen und mich mehr auf meinen YouTube-Kanal zu konzentrieren. Und es hat sich gelohnt!

SB: Wie entscheidest du welche Lieder du coverst?

Leo:Ich nehme mir die ganzen Klassiker vor, an die ich mich noch aus meiner Jugend erinnern kann oder die im Radio laufen. Und ich bekomme auch jede Menge Anfragen von außerhalb – Mangel gibt es also keinen.

SB: Dein bevorzugtes Instrument?

Leo: Ich würde sagen die Gitarre. Die liegt mir am meisten und ich spiele dieses Instrument auch am längsten.

SB: Du singst in deinen Videos selbst, spielst alle Instrumente, filmst und machst noch den Videoschnitt. Was davon hast du professionell erlernt und was auf Eigenregie?

Leo: Kurze Antwort – alles selbst gelernt.

SB: In deinen Videos bist du als One-Man-Band zu sehen. Spielst du nebenbei selbst noch in einer Band oder als Support für andere Bands oder im Studio?

Leo:Heute spiele ich nicht mehr so oft in Bands. Ich war das ewige Rumreisen schon leid und wollte einfach mehr zuhause bei meiner Familie sein. Ich spiele in einer PANTERA-Tribute-Band namens TRENDKILL, aber nur zum Spaß und wir haben ein paar Auftritte im Jahr. Ich mache jedoch in einigen Bands öfters Gastauftritte, wenn sie im Studio aufnehmen.

SB: Dein Studio trägt den Namen Frog Leap Studios. Wie kommt man auf so einen Namen?

Leo:Als ich und mein Partner Arvid das Studio gebaut haben, gab es hier jede Menge Frösche, die Tag und Nacht um einen rumhüpften. Darum entschieden wir uns für diesen Namen. Auch heute wenn ich am Abend draußen sitze, springen mir jede Menge Frösche vor die Beine. Ziemlich cool!

SB: Mit welchem Musiker möchtest du gerne mal arbeiten? Musik- oder videotechnisch?

Leo: Oh da gibt es einige. Mike Patton ist seit eh und je eine große Inspiration für mich gewesen und mit ihm einmal in seinem kreativen Wahnsinn zu arbeiten würde sicher eine Menge Spaß bereiten. Aber auch harten Stoff mit Die ANTWOOD zu kreieren wäre großartig.

SB: Dein YouTube-Kanal hat mittlerweile mehr als 103.000 Abonnenten. Was sind deine Pläne und Ziele für die nächsten Jahre?

Leo: Dankeschön. Mein Plan ist, meinen Kanal weiter auszubauen, jede Menge Spaß und so viele kreative Ideen wie möglich zu haben. Es steckt jede Menge Arbeit und jede Menge Zeit hinter jedem Video, aber ich liebe was ich tue und ich denke ich kann mich glücklich schätzen, dass ich das für meinen Lebensunterhalt machen kann.

SB: Ich danke dir für die Zeit und wünsche dir noch alles Gute für deine Zukunft!

Leo:Ich sage danke und viele Grüße nach Österreich!

Des Weiteren gibt Leo in separaten Videos Tipps zum Videoschnitt, Tutorials und vieles mehr. Er lässt also die weite Welt an wirklich allem teilhaben.

Wer jetzt neugierig geworden ist, der höre sich die Coverversion von "Pokerface" an, mit dem der Stein ins Rollen gebracht wurde und der Pop endlich Metall bekam. Ein Besuch auf seinem Kanal lohnt sich auf jeden Fall.

Wir freuen uns auf viele neue Covers und wünschen Leo noch alles Gute!

https://twitter.com/FrogLeapStudios

https://www.youtube-nocookie.com/user/leolego

https://itunes.apple.com/us/artist/leo/id923604480

https://loudr.fm/artist/leo/8aFkh


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