RAVEN - All Hell’s Breaking Loose

Sie sind ehrbare Veteranen, ein authentischer Kult-Act, der sich um eine zeitgemäße Interpretation von hochenergetischem NWoBHM/Speed Metal bemüht. Vor allem seit dem Einstieg von Extrem-Drummer Mike Heller wird bei RAVEN spieltechnisch das Gaspedal ordentlich durchgedrückt. Aus dem Klangkosmos entschwunden ist hingegen der urwüchsige Hardrock- und Punk-Einschlag, der die ersten Alben der Briten prägte. Das ist schade, denn "All Hell's Breaking Loose" mangelt es bei aller Intensität an den einst typischen Melodien und der Midtempo-Durchschlagskraft. Ein klein wenig vom alten Charme der Truppe blitzt gegen Ende der Platte in "Edge Of A Nightmare" auf. Ansonsten gewinnt man aber eher Eindruck, die Produktion rückt vor allem das Schlagzeug und John Gallaghers ureigenen, mittlerweile aber recht eindimensionalen Gesangsstil in den Vordergrund. Die einst charakteristische Riff-Arbeit von Bruder Mark erscheint vergleichsweise farblos.

Die Songs für sich gehen zwar mehr als in Ordnung und machen sich bestimmt hervorragend in einschlägigen Playlists. Der Longplayer als Ganzes bleibt jedoch ein forderndes, weil überdrehtes Unterfangen.