BLACK STAR RIDERS - Heavy Fire

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VÖ: 03.02.2017
Bandinfo: BLACK STAR RIDERS
Genre: Hard Rock
Label: Nuclear Blast GmbH
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Seit ihrer Gründung 2012 bürgen die BLACK STAR RIDERS für Qualität und geben das vom übermächtigen, 1986 verschiedenen Phil Lynott seinerzeit entfachte Feuer pflichtgemäß und verantwortungsbewußt weiter (auch wenn sich die Riders Mühe geben, nicht nur wie die Vorgängerband THIN LIZZY zu klingen). Maßgeblichen Anteil dabei hat deren Gitarrist Scott Gorham, der die Partie mit sämtlichen Bandehren weiht und gleichsam das Bindeglied zwischen den Iren (deren Songs live ja immer noch dargeboten werden) und dem dennoch um Eigenständigkeit bemühten Quintett zu sein. Doch punkten die BLACK STAR RIDERS nicht nur mit einer erstklassigen, erfahrenen Instrumentalbesetzung, vielmehr haben sie auch eine der geilsten Röhren im Rockzirkus in ihren Reihen. Das seit seligen THE ALMIGHTY-Urzeiten in den Fanherzen verankerte, markante Organ von Ricky Warwick veredelt die Klasse-Kompositionen wie etwa das fetzig-melodische „When The Night Comes In” (ebenso wie „Ticket To Rise“ samt weiblicher Background-Gesangsbegleitung).

„Dancing With The Wrong Girl” könnte auch von THIN LIZZY stammen und besticht (ebenso wie das mit recht plattem Refrain ausgestattete, ansonsten aber sehr gelungene „Testify Or Say Goodbye“) mit wohlig-melodischer Gitarrenarbeit, feinen Harmonien und der lieb gewonnenen Hingabe, während das kantigere „Who Rides The Tiger“ die aggressivere und das ruhige „Cold War Love“ im Anschluß die gefühlvollere Seite des Quintetts zeigt. Zwar verfügt „Heavy Fire“ nicht mehr über den Überraschungseffekt wie das "All Hell Breaks Loose“-Debut (2013), aber mit dem Vorgänger „The Killer Instinct“ (2015) kann es „Heavy Fire“ locker aufnehmen, auch wenn im Verlauf des Albums die Spannungskurve trotz des fetzigen Rausschmeißers „Letting Go Of Me“ ein klein wenig abflacht (“Thinking About You Could Get Me Killed”, “True Blue Kid”). In Summe ist „Heavy Fire“ aber ein äußerst gelungener Spagat aus würdevoller Gedächtnisverwaltung und emanzipiertem, vitalem eigenen Schaffen und gleichsam ein Schmankerl des noch kurzen Veröffentlichungsjahrs, zumindest für alle Freunde klassischen Hardrocks.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (30.01.2017)

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