VANDERBERG - Devil May Care

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VÖ: 18.11.2016
Bandinfo: VANDERBERG
Genre: Hard Rock
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Im ersten Moment verwirrt ein wenig der Name: VANDERBERG. Da kann man schon mal bei raschem hinsehen "Vandenberg" lesen: ein Herr, der den älteren Hard Rockern unter uns als Gitarrist von WHITESNAKE bekannt ist. Nein, die beiden Herren sind nicht miteinander verwandt. Trotzdem gibt es ein verbindendes Element, und das ist die Gitarre, welche beide Musiker wirklich gut beherrschen, aber nicht unbedingt auf die gleiche Art spielen.

Marc Vanderbergs Debut Album "Devil May Care" beinhaltet rockige Nummern, einiges an Metal, manchmal sogar mit einem Blick auf Industrial oder Gothic, aber nur wenig von der ruhigen bzw. bluesigen Seite des Rock. Auch wenn er fast alle Stücke zur Gänze selbst eingespielt hat, liegt sein Schwerpunkt auf der Gitarre und hier bei einer Spielweise, die die Wurzeln bei Kee Marcello, John Norum oder Yngwie J. Malmsteen erkennen lässt, das heißt flotte Läufe, herausragende Soli aber auch einschmeichelnde Rhythmen und Hooks. Das Singen übernehmen Göran Edman, Paulo Cuevas und Boban Vasileski, nur bei "Pray" greift Marc selbst zum Mikro.

Die zehn Songs auf dem Album sind gut zum Durchhören. Darunter eine Instrumentalnummer (der Opener "Godfather") und ein sehr schönes Duett: "Smoking Kills", das sich durch den Gegensatz der beiden Stimmen sehr einfühlsam und mit Höhen und Tiefen gibt. Hier ist der Gothic-Einfluss im Stile von SISTERS OF MERCY am stärksten herauszuhören.

Ganz klassische Hard Rock-Nummern, die an die 80er und 90er erinnern, sind zum Besipiel der Titeltrack "Devil May Care", der sich zu einer speedigen Hard Rock-Nummer mit Keyboard-Einsätzen entwickelt oder "Key To Your Heart", "Storm, Thunder and Lightning" sowie "Crash'n'Burn", das auch einen leichten Electro-Anteil aufweist. Vielen dieser Songs verleihen die gut arrangierten Backing-Vocals und Keyboardklänge den letzten Schliff. Sehr Gitarrenlastig "Spirit Of The Dragon", wo bei den Soli die Gitarre bzw. die Finger heiß laufen.

Metal und fast schon ein bisschen Growling bei den Vocals hören wir bei "Pray", andererseits ist in der leichten Düsternis auch ein Electro-Touch vorhanden. Also eine Nummer für die Leute, die es lieber etwas düsterer und härter haben. Das symphonische "Infinite Love" ist ein ziemliches Gegenstück dazu. Die langen Strecken mit vor Herzschmerz jaulender Gitarre sind emotional gespielt und gesungen und lassen einen ziemlich mitleiden mit den Lyrics.

Fazit: ein Album, das sehr oft an den Hard Rock und die bekannten Gitarristen des letzten Jahrtausends erinnert.
Anspieltipps: "Smoking Kills" und "Storm, Thunder and Lightning".



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (10.02.2017)

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