DESERTED FEAR - Dead Shores Rising

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VÖ: 27.01.2017
Bandinfo: DESERTED FEAR
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

DESERTED FEAR sind im Untergrund gefeierte Helden und haben mit ihren beiden bisherigen Alben ihre Visitenkarte an den richtigen Stellen abgeliefert. Obwohl sie das Melodic Death Metal-Rad in keinster Weise neu erfinden, versteht sich das Dreiergespann auf die Kunst, altbewährte wie ausgetrampelte Pfade auch für Neo-Wanderer frisch und lebendig wirken zu lassen. Die orchestral-soundtrackartige Einleitung für „Dead Shores Rising“  Intro hätten sich DESERTED FEAR– wie schon auf den Vorgängern - schenken können. Erfüllt keinen Vorbereitungszweck und hat auch (im Gegensatz zum „Interlude“) keinen wirklichen Zusammenhang mit dem Album, „The Fall Of Leaden Skies“ hätte das Album in seiner kompromisslosen Manier gleich direkt eröffnen können. Wie immer bei Traditionen werden sie wohl um ihrer selbst willen einfach fortgeführt.

Der Opener entschädigt allerdings umgehend und besticht mit hohem Energie- und Dynamiklevel. Kontrollierte Aggression, fette Riffs und mächtiger Druck wuchten den Hörer nieder. So muß das! Und in dieser entfesselten Tonart fetzt und hackt Album Nr. 3 weiter. Kracher wie „The Edge Of Insanity“ und „Towards Humanity“ bedienen die Klientel, die sich an der melodischen Gitarrenarbeit und knackigen Riffs wie beim einprägsamen „Open Their Gates“ ergötzen darf. Der breitwandige Brecher „The Carnage“ fesselte bereits im Vorfeld mit seinem rollenden Riffing und auch „Face Our Destiny“ kann einiges. Bei solchen Titeln kein Wunder, dass nach feiner Aufbereitung im Hause FDA Rekotz Century Media zugeschlagen hat und den Thüringern nun auch die nötige Medienbreite bieten kann.

Das sehr hohe Level der genannten Songs kann jedoch nicht auf ganzer Albumlänge gehalten werden, bei „Corrosion Of Souls“, „Till The Last Drop“ und dem gedrosselteren „Carry On“ offenbart sich trotz treibenden Sounds, elegischer Melodik, griffiger Songstrukturen und fettem Riffing ein klein wenig die beliebige und gleichförmige Seite von DESERTED FEAR, die sich in puncto Vocals, melodische Leads und Riffing einschleicht. Hier hätte man stattdessen die Bonustracks auf die Regulärversion gezaubert (vor allem „A Morbid Vision“, aber auch „The Path Of Sorrow“ ist sehr fähig). „Dead Shores Rising“, das soundtechnisch ein weiteres Mal die Handschrift von Produzent Dan Swanö ziert, ist trotz mancher Gewöhnungseffekte ein sehr feines Melo-Death-Brett, das die seit dem Debut verfeinerten Skills der Thüringer dokumentiert. DESERTED FEAR haben ihren Zenit noch nicht erreicht, sind aber auf dem besten Weg dorthin! Ein frühes 2017er Highlight.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (27.01.2017)

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