ALTER BRIDGE - The Last Hero

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VÖ: 07.10.2016
Bandinfo: ALTER BRIDGE
Genre: Alternative Rock
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Drei Jahre haben wir auf "The Last Hero" warten müssen. Zuletzt gaben sich ALTER BRIDGE 2013 die Ehre im Studio zu sein, ein Album aufzunehmen und es zu veröffentlichen ("Fortress").

Nun ist es bald soweit, dass wir das nächste Album in Händen halten bzw. wir in der glücklichen Lage sind, unsere Gier nach den Neuheiten schon seit Wochen Stück für Stück befriedigt zu bekommen, da Band und Label regelmäßig neue Videos veröffentlichen. So hatten wir inzwischen die Gelegenheit vier Songs kennenzulernen: "Show Me A Leader", "My Champion", "Poison In Your Veins" und "The Other Side". Alle zeigen, dass ALTER BRIDGE auf dem neuen Album weiterhin starke Rock-Musik spielen, die von melodiös mit Ohrwurm-Garantie bis hin zu kraftvoll-düster alle Stückerl spielt.

Um es wieder mal ein wenig spannender als bei einem "Durchschnitts"-Review zu machen, haben Kollege Sonata und ich beschlossen, euch "The Last Hero" gemeinsam nahe zu bringen. Also sind wir mal gespannt, wie die unterschiedliche Sicht von Männlein und Weiblein bzw. von eingefleischtem Fan und "Ersthörer" ist.


Cats fellknäuelige Ansichten:
Als ALTER BRIDGE-Neuling fällt mir auf, dass die Jungs teilweise klassischen Hard Rock mit moderner Adaptierung für das neue Jahrtausend spielen und dann wieder eher Richtung Metal driften, in unterschiedlich harten Ausprägungen. Die Songs sind melodisch, die typischen Gitarrenriffs und Solo-Parts sowie entsprechend häufige Backing-Vocals bei den Refrains immer vorhanden. Dazu kommen hie und da ein Progressiv-Touch sowie düstere Komponenten, die für Gänsehaut sorgen, wie zum Beispiel die dunklen Riffs und harten Bässe von "The Other Side". Zusätzlich der emotional ausdrucksstarke Gesang von Myles Kennedy, der diesen knackigen Songs den letzten Schliff verpasst.

Wie bereits oben gesagt, kann man sich sowohl von der melodiösen als auch düster-dunklen Seite beim Anhören der ersten Veröffentlichungen schon eine Meinung bilden. Falls nun jemand befürchtet, dass dies die besten vier Songs waren, den kann man beruhigen. Der Rest des Albums ist auf gleichem Qualitätsniveau und zumeist ähnlich gestrickt: das heißt viel Melodie, die mit lässiger Härte gewürzt ist, und Songs, die im ersten Moment soft oder bluesig klingen ("Cradle To The Grave"), aber mit der Zeit Kraft und Wut aufbauen und schlußendlich gewaltig aus dem Lautsprecher dröhnen.

Meine weiteren Anspieltipps sind "Losing Patience", "Crows On A Wire" oder "Island Of Fools", was vor allem daran liegt, dass mir knackige Soli und deftige, eingängige Riffs einfach besser gefallen als langsamere, nachdenkliche Songs. Die Power, die hinter "Crows On A Wire" steckt sowie die Metal-Gitarren und die hervorragenden Vocals bei "Islands Of Fools" sprechen von der Überzeugungskraft der Band, ihrem Biss und ihrer langjährigen Erfahrung. 

Cats Fazit:
Studio-Album Nummer Fünf – "The Last Hero" – ist ein starkes Rock-Werk, bei dem man die früheren Grunge-Einflüsse vergeblich suchen wird. Das Songwriting ist ordentlich gemacht, die Stücke bauen auf und entwickeln sich von mal zu mal besser. Alles in allem ein solides Rock-Album, das überzeugt. (4 Punkte)


Lassen wir nun Sonata zu Wort kommen:
Als langjähriger Weggefährte beäuge ich neue Releases von ALTER BRIDGE durchaus kritisch, habe aber z.B. mit dem vorangegangenen Werk "Fortress" eine Menge Spaß gehabt. Das Teil kam nicht ganz an die Glanztaten vom Debüt und "Blackbird" ran, machte nach dem durchaus ernüchternden "III" aber wieder einen Schritt in die richtige Richtung. Nun liegt uns also "The Last Hero" vor, das nunmehr fünfte Studioalbum der Alternative Metaller. Mit seinen knapp 69 Minuten ist das Teil ein richtiges Monstrum, punktet aber hier schon durch die Tatsache, dass die Zeit wahrlich wie im Flug vergeht von Durchgang zu Durchgang. Man hat ein erdiges, rundum gelungenes Werk geschaffen, das genügend Ecken und Kanten offenbart, um sich vor einer gewissen Trägheit bzw. Berechenbarkeit zu schützen. Ich würde wirklich behaupten, dass uns das bis dato reifste ALTER BRIDGE Album vorliegt. Ob knackige, eher leicht zugängliche Kost wie der Titeltrack, "Poison In Your Veins" und "Losing Patience" oder teils fast schon progressiv anmutende Stücke wie "The Other Side", "Cradle To The Grave" und das grandiose "This Side Of Fate"  dieses Album lässt prinzipiell nichts vermissen. Für diejenigen unter uns, die auch gern mal balladeske Töne anstimmen, sei "You Will Be Remembered" hervorgehoben. Ein durchaus kitschiges Stück, das dennoch genügend Eier besitzt, um sich auf dieser Platte bestens zu integrieren, Gänsehaut inklusive!

Ich möchte meinen, dass ALTER BRIDGE aus ihren vier vorangegangenen Werken das Beste herausgefiltert und auf "The Last Hero" umgesetzt haben. Alles wirkt stimmig, nichts deplatziert oder künstlich in die Länge gezogen. Es gibt viel zu entdecken und doch weiß der Hörer zu jeder Sekunde, welcher Band er hier gerade lauscht. Wenn ich das Gesamtwerk in irgendeiner Form bewerten müsste, so würde ich schlichtweg behaupten, dass ALTER BRIDGE die goldene Mitte gefunden haben und mit "The Last Hero" definitiv einen Kandidaten für das Album des Jahres rausgeschmettert haben. Ganz großes Ding!

Sonatas Fazit:
Das wären jetzt kompakt meine Worte zum Album, Wertung ganz klar 'ne fette 5!


Um zur endgültigen Bewertung zu gelangen, bleibt dem Kätzchen also nur mehr übrig, den Mittwelwert aus 4 und 5 zu bilden.
 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (08.10.2016)

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