MOTOROWL - OM GENERATOR

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VÖ: 26.08.2016
Bandinfo: MOTOROWL
Genre: Psychedelic Rock
Label: Century Media Records
Lineup  |  Trackliste

MOTOROWL sind fünf junge Menschen aus den östlichen Gefilden Deutschlands, die sich, seit ihrer Gründung im Jahr 2014, dem psychedelischen Doom-Rock mit 70er-Jahre Einflüssen verschrieben haben. Auf ihrem Debütalbum „Om Generator“ hat niemand geringeres als Dan Swanö den Sound an den Reglern durcheinandergebracht. Somit ist dieser wohl nicht ganz schuldlos an der Tatsache, dass MOTOROWL trotz aller nostalgischer Referenzen einen zeitgemäßen Sound zustande gebracht haben.

Allgegenwärtig sind auf „Om Generator“ die Hammondorgel und Keys im Hintergrund, angeführt von einer leidenschaftlich ausdrucksstarken Stimme und rockenden Gitarren. Das Songwriting bewegt sich flexibel in klassisch bis modernen Gefilden umher, und erinnert mit verträumt verhangenen Melodien stellenweise an MASTODON. Während der bluesige Gesang einfach nur zum niederknien ist, bleibt die Produktion des Albums, besonders die der Hammond-Parts, in manchen Songs erstaunlich dünn und scheint nur ein eingeschränktes Frequenzspektrum zu nutzen. Die ganze Inbrunst des Gesangs und die räumliche Tiefe der Gitarrenriffs prallen so auf schlichtes Gedudel statt satte Wärme. Möglicherweise ist man hier im Eifer des Gefechts über das Ziel, einen moderneren Sound zu schaffen, etwas hinausgeschossen.

Trotzdem kann man MOTOROWL auf „Om Generator“ das sehr deutlich zutage tretende Talent im Songwriting anmerken. Der Titeltrack „Om Generator“ und der Refrain von „The Highest City Part I“ sowie „White Horse“ sind in ihrer Eingängigkeit stark hitverdächtig. „Spiritual Healing“ berührt allein schon durch die sich überschlagende Stimme und die hypnotischen Riffs. Max Hemmann singt und schreit sich die Seele in allen nur denkbaren Zwischentönen aus dem Leib und die Gitarren werden geschunden, bis man nicht mehr anders kann als mitzugrooven.

Sieht man von den subjektiven Soundpräferenzen ab, bleiben von MOTOROWL immer noch tolle Songs und sehr gute Ideen übrig, die insgesamt absolut hörenswert sind. Den Sound dreht sich der geneigte Hörer bei Bedarf dann am heimischen Abspielgerät in wärmere Gefilde, sodass objektiv gesehen kein Kritikpunkt, sondern ein fast perfektes Debütalbum übrig bleibt. Hier sei die abschließende Hoffnung auf eine glorreiche Zukunft von MOTOROWL und viele weitere Alben, nicht nur gemurmelt, sondern mit Nachdruck gebrüllt, um der Ernsthaftigkeit des Anliegens Ausdruck zu verleihen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Daria Paul (29.08.2016)

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