CROMWELL - Black Chapter Red

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VÖ: 27.05.2016
Bandinfo: CROMWELL
Genre: Progressive Rock
Label: Progressive Promotion Records
Lineup  |  Trackliste

Wir reden hier jetzt nicht über die gleichnamige Band aus Kalifornien, sondern über die Herrschaften aus Deutschland, genauer gesagt aus der Gegend Worms/Birkenheide.
Sie machen schon lange gemeinsam Musik und haben auf diversen Samplern Material veröffentlicht, 1997 auch ein eigenes Album – „Burning Banners“ – rausgebracht und jetzt nachgelegt mit „Black Chapter Red“ (2016).
Das Cover ist schon mal ein „eye-catcher“, eine Tatsache, die mich schon mal positiv stimmt – noch bevor ich anfange mich durchs Album zu lauschen.

„Starlit Sands“ verrät schon einiges über CROMWELL – der synthige Klang des Keyboards, die mäandernde Melodie und die rockigen Riffs machen klar: Neo Progressive, und zwar wirklich Neo.

„Black Confetti“ lässt mich über den Titel schmunzeln, hier zeigen sie, dass sie auch rockiger können. Wer die Neo-Prog Legenden MARILLION mag, schätzt CROMWELL unter anderem auch bestimmt für ihre Texte mit Tiefgang – sie singen ebenso nicht über eitel Wonne, Sonnenschein; wer sich reinhört und auf die Lyrics achtet wird dies feststellen.

„Roots“ begeistert am Anfang schon mit seiner genialen, verworrenen Komposition – die Linie wird gehalten, Stimme und Text komplettieren das Stück. Toller Song.

„The Lights“ (instrumental) dürfte gerne länger dauern. An sich ein sehr wehmütiges Stück, das aber keinen dumpfen Nachgeschmack hinterlässt, außerdem eine Hommage an das Zusammenspiel der Musiker. Was lange währt...

„November Sky“ weckt einen wieder aus der nachdenklichen und ruhigen Stimmung auf, leider für mich persönlich gegen Ende etwas langatmig. Kudos für eine Passage: „...And Rain Keeps Pouring Down Just Like Fragments Of The Sun...“ – mit derart feinen Lyrics gewinnt man mein Herz.

„Black Chapter Red“ überzeugt wieder durch Melodie und Lyrics, das Lied hat eine ganz eigene Note, mit Stücken wie diesem ist es CROMWELL gesichert, dass man sie wiedererkennt. Die Stimme von Holger umschmeichelt das Gesamtkonzept, man könnte sich diese Musik, diese Theatralik genauso gut auf einer Theaterbühne vorstellen.

Bei „Kissing Dynamite“ und „Deep Down“ warten CROMWELL nochmal mit allem auf, was im Neo Prog heilig ist, um dann mit „End Of Life“ das Album ausklingen zu lassen – bei Letzterem fühle ich mich an einen Spielautomaten erinnert, die Nummer geht für mich nicht so auf.

Summa summarum eine feine Scheibe für Neo-Proggies, vielleicht verhilft das „Black Chapter Red“ CROMWELL zu etwas mehr Bekanntheit, verdient hätten sie sich’s.

Persönlicher Liebling auf dem Album: "The Lights"

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lee (30.08.2016)

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