05-10-2016, Backstage (Halle), München

SERIOUS BLACK & SINBREED & HAMMERSCHMITT

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 09.10.2016

» Hier gehts zur Galerie...

Nach langer Abstinenz sind wir endlich wieder zurück im zweiten Wohnzimmer, im Backstage München, zu einer Nacht voll melodischen Powermetals! Bereits bei HAMMERSCHMITT, die an diesem Abend bei ihrem Heimgig auch noch die Videokamera mitlaufen ließen, ging das Publikum richtig ab. Den Lokalmatadoren war es anzusehen, dass sie Riesenspaß auf der Bühne hatten, und diese Stimmung übertrug sich auch 1:1 auf das Publikum. Schmissige Titel wie "Mean Streak" oder der Ohrwurm "Whoo Hoo" wurden aus vollem Halse mitgegrölt und auch beim THE CRANBERRIES-Cover "Zombie", das live beinahe eindringlicher wirkte als das Original, erwies sich das Publikum als äußerst textsicher. Da brauchten HAMMERSCHMITT zum Schluss mit dem sich richtig einbrennenden "Metalheads" nur noch den Sack zumachen und konnten gleich zu Beginn die beste Stimmung für sich verbuchen. WHOO-HOO!

Setlist:

  • Still On Fire
  • Rock Steady
  • Mean Streak
  • One Helluva Night
  • Whoo Hoo
  • Sanctuary
  • Zombie
  • Shout
  • Metalheads


Leider flachte dann, was irgendwie auch zu erwarten war, die Stimmung bei den folgenden SINBREED ein wenig ab, da sich das teils nicht mehr so ganz taufrische Publikum von der Vorlage von HAMMERSCHMITT ein wenig erholen musste, doch das tat der Stimmung auf der Bühne keinen Abbruch. Auch SINBREED ließen nichts anbrennen und präsentierten sich agil und sehr gut abgestimmt auf der Bühne, trotzdem gleich zwei Leute der Stammformation vorgegeben werden mussten. Sowohl am Schlagzeug als auch am Gesang mit Aushilfsmusikern belegt (Sänger Herbie Langhans war noch mit AVANTASIA unterwegs), legten SINBREED einen deutlich stärkeren Auftritt hin als einige Zeit zuvor am Runen der Nacht, als der holländische Import Nick Holleman stimmlich noch einige Schwächen offenbarte. Doch an diesem Abend präsentierte man sich, bis auf einige kleinere Schwächen und ein leider etwas leise eingestelltes Mikro ganz ausgezeichnet, was auch das Publikum mit lautem Applaus goutierte.
 

Richtig ab auf der Bühne ging es aber danach bei SERIOUS BLACK – und das ist wörtlich zu nehmen. Ein wie aufgezogener, fast überdrehter Urban Breed nahm die gesamte Bühne mit seiner Präsenz in Beschlag, poste, sprang und wirbelte seinen Mikroständer durch die Luft wie ein Derwisch – das blieb nicht ganz ohne Folgen, kollidierten doch sowohl ein Besucher mit dem Ständer (dem Mikroständer, ihr Schweinderl!) als auch seine Mitmusiker, und die überschäumende Begeisterung des Sängers sorgte auch dafür, dass er selbst, sowie beinahe auch noch Bassist Mario Lochert, auf dem Hosenboden landeten. Entsprechend ging auch das Publikum in den vorderen Reihen zu den Powermetal-Hymnen der internationalen Formation, der auch der heimische Gitarrenexport Dominik Sebastian angehört, ab und feierte sowohl zu Titeln wie "Castor Skies" und "As Long As I'm Alive" vom aktuellen Album "Mirrorworld" als auch älteren Titeln wie "Setting Fire To The Earth" oder "Trail Of Murder" eine amtliche Party. Weder Instrumentalfraktion, noch Vokalist leisteten sich irgendwelche Schwächen und selbst beim wildesten Armgeknote während des Spiels zeigte man sich äußerst souverän – einzig bei dem von Jan Vacik gesungenen "Dying Hearts" schlichen sich ein paar gesangliche Schwächen ein. Dafür ging es im Zugabenblock mit "Akhenaton" und dem Upspeed-Kracher "High And Low" noch einmal so richtig in die Vollen, sodass SERIOUS BLACK für den krönenden Abschluss des Abends sorgten und sich vollkommen verdient ihren Applaus abholen konnten.

Setlist:

  • Breaking The Surface (Intro)
  • Older And Wiser
  • Castor Skies
  • Setting Fire To The Earth
  • Heartbroken Soul
  • I Seek No Other Life
  • Dying Hearts
  • Sealing My Fate
  • State Of My Despair
  • Mirrorworld
  • Trail Of Murder
  • This Machine Is Broken
  • The Life That You Want
  • As Long As I'm Alive

       ---------------------------------

  • Temple Of The Sun (Intro)
  • Akhenaton
  • High And Low
  • As Daylight Breaks (Outro)
     

Musiker aller drei Bands sah man nach dem Konzert auch noch durchs Publikum strollen, wo sie sich angeregt mit den Besuchern unterhielten sowie Autogramm- und Fotowünsche erfüllten. Oder sich wie SERIOUS-BLACK-Fronter Urban Breed kurzerhand hinter die Merchandisebuddel klemmten und in Manier eines Hamburger Fischmarktverkäufers die Verkäufe ankurbelten. Langweilig wurde es in München jedenfalls niemandem – und die Fahrt (ausnahmsweise ohne Autobahnsperren...) zahlte sich einmal mehr vollauf aus! Und es wird nicht der letzte Besuch in München gewesen sein, dieses Monat...


ANZEIGE
ANZEIGE