Interview: DEATH RISING - Dave Kreischer: Vocals

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Wir wollen die Faust in der Fresse der Leute sein, Themen aufgreifen, wo sich viele Bands eventuell nicht trauen würden.

DEATH RISING lassen mit ihrem Debütalbum "We Are The Rotten" aufhorchen. Grund genug, der jungen Band auf den Zahn zu fühlen und herauszubekommen, was es sonst noch zu berichten gibt.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Hallo Dave. Danke, dass du dir für dieses Gespräch mit Stormbringer Zeit nimmst! Erzähle bitte zu Beginn mal all jenen, die DEATH RISING noch nicht kennen, etwas über die Entstehung der Band.
 

Hallo Manuel. Danke für dieses Gespräch. Also gegründet wurde Death Rising im Dezember 2010, damals noch als Hard Rock-Band von vier guten Freunden, die in ihren damaligen Bands ein bisschen unzufrieden waren.

 

Wie ergab sich der Wechsel von der Hard Rock-Band zur modernen, melodischen Metal- oder Death Metal-Band?

 

Nachdem wir auch privat viel unternahmen und sehr viel Musik hörten, gefiel uns diese härtere Schiene eigentlich immer mehr. Aber dass wir dann eigentlich stetig härter wurden, lag auch an diversen Besetzungswechseln in der Band. Und der Knackpunkt war eigentlich im März 2015, als Mexx Angerler (Lead Guitar) zurückkam und Chris Munter (Rhythm Guitar) zur Band stieß und ich mich nicht mehr auf die Kombination Vocals/Rhythm Guitar konzentrieren musste, sondern nur noch auf die Vocals alleine.

 

Da sprichst du auch schon meine nächste Frage an! Warum verließ Mexx damals die Band? War es nur wegen seinem Einstieg bei AS GOD CREATED oder gab es andere Gründe? Und warum kehrte er schließlich wieder zurück?

 

Also als Sänger und Gitarrist gab es für mich einen gewissen erreichten Horizont, was die spielerische Fähigkeit anbelangte. Und er bekam in dieser Zeit einfach ein sehr schönes Angebot bei einer Band zu spielen, zu denen wir damals sehr aufschauten.
Also von Dezember 2013 bis Februar 2015 war Mexx nicht bei uns, aber als mein bester Freund war er natürlich viel mit mir unterwegs und bei einen Konzert in Wien schaute er uns zu und war eigentlich unzufrieden mit unserer Leistung. Er ist ja auch Mitbegründer der Band und nachdem sein Nachfolger bei uns aufgrund musikalischer Differenzen ging, war es für ihn ein leichtes zurückzukommen, wo er "hingehört".

 

Und dies war definitiv keine Fehlentscheidung, denn durch sein kreatives Gitarrenspiel prägt er euren neuen Stil ja maßgeblich! Wie läuft bei euch eigentlich das Songwriting ab? Trefft ihr euch im Proberaum und komponiert zusammen oder kommen einzelne Bandmitglieder mit fertigen Songs an?

 

Verschieden. Mexx, Steve, Patrick und ich sind eher die "Old School Typen", jemand hat ein Riff und ein Teil kommt zum anderen. Chris ist da eher der modernere, er fertigt seine Songs daheim an mit Schlagzeug-, Bass- und Gitarrenspuren und schickt sie uns. Bei unseren Debütalbum "We are the Rotten" reicht die Entstehung der Songs von Dezember 2010 bis April 2016, und die neueren Sachen sind sicher noch um ein Stück härter und böser.

 

Ja, das ist mir auch aufgefallen. Im Vergleich zu meiner ersten Berührung mit euch mit dem Song "Mrs. D" wurdet ihr mit den neueren Songs deutlich aggressiver. Aber auch textlich schlagt ihr einen aggressiven Ton an, was ist es, das euch so verärgert?


Ja, man entwickelt sich als Band musikalisch und textlich weiter, früher waren unsere Themen eher so "real life happenings" und heute sind es Religion, Serienkiller, Apocalypse oder die menschlichen Abgründe einer verstörten Seele.
Wir wollen die Faust in der Fresse der Leute sein, Themen aufgreifen, wo sich viele Bands eventuell nicht trauen würden. Es gibt so viel "brave" Bands im Underground, wir wollen aber eindeutig die "bösen" und härteren sein. Viel Provokation und auf einen Nerv zu drücken erscheint uns wesentlich amüsanter, als die netten, guten Jungs zu sein.

 


Dein und Steve's Vater ist ja auf jedem Konzert von euch anzutreffen, ist er einfach nur ein treuer Begleiter oder spielt er eine größere Rolle für die Band?


Er ist sehr sehr wichtig. Bezüglich Meinungsfragen, Ehrlichkeit oder Kritik ist es wichtig, solche Menschen um sich zu haben. Und dass er uns die Möglichkeit gab, im Haus sechs Jahre den Proberaum zu haben, ist einfach der Wahnsinn, das würde nicht jeder machen.
Und er hat ja auch noch immer eine eigene Band und hört auch eher Hard Rock und Metal. Er ist, denke ich, auch sehr stolz auf uns alle.

 

Ja, das merkt man auch als Außenstehender! Mich würde noch interessieren was ihr als junge Band für Ziele verfolgt? Sowohl langfristig als auch kurzfristig.

 

Wir werden ein Musikvideo im Frühjahr drehen und versuchen das Album zu vermarkten, viele Live-Gigs zu spielen, noch ein paar Alben herauszubringen und hoffentlich einfach nie den Spaß an der Sache zu verlieren. Und versuchen groß rauszukommen, das wäre natürlich genial.

 

Gerade das live spielen wird für junge Bands ja immer schwieriger, was haltet ihr z.B. von pay to play oder wie es manche Veranstalter handhaben, dass die Bands VVK-Tickets verkaufen sollen und sich die Running Order nach der Anzahl der verkauften Tickets richtet?

 

Schwierige Frage eigentlich, weil wenn man so wie wirtreue und nicht so wenige Fans hat, ist es z.B. möglich, zwei Jahre hintereinander das MNO auf der Underground-Bühne zu Headlinen, das war schon geil. Aber für ganz frische Bands ist es, denke ich, sehr schwer. Oder Bands, die sich z.B. die Tickets selbst kaufen, um einen besseren Slot zu haben, das finde ich persönlich relativ dumm und lächerlich.

 

 

Was hat euch veranlasst zum Haidinger ins Studio zu gehen?


Wir haben die Aufnahmen von AS GOD CREATED's EP "Monarch in Slumber" gehört und das war dann relativ schnell und einstimmig beschlossen, kann man nur weiterempfehlen.


Alright Dave, ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche dir und DEATH RISING alles Gute für die Zukunft! Die letzten Worte gehören dir!

 

Bedanke mich auch bei dir Manuel.
Ja hört mal in "We are the Rotten" rein, support your local Underground and Stay Brutal, Cheers.


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